● Laute Musik ●

3.1K 291 15
                                    

Taehyung

Gerade habe ich es endlich geschafft, mich in mein Zimmer zu verziehen und mir den Dreck des Tages vom Körper zu waschen. Zwar wollten die Anderen mich noch dazu überreden, mit in irgendeinen 'Club' zu gehen, aber der Tag war so schon anstrengend genug, da muss ich mich nicht auch noch zwischen feiernde Touristen quetschen.

Glücklicherweise hat dieses winzige Zimmer einen Balkon, sodass ich mich frisch geduscht, gemütlich nach draußen setzen und mit einem mehr oder minder frischen Tee die kühle Abendluft einatmen kann.

Die Ruhe tut wirklich gut.

Während ich so dasitze und mich frage wie es so weit kommen konnte, dass ich in einem Pauschal-Urlaub gefangen bin und mich zurück nach Seoul in mein Penthouse sehne, hämmert plötzlich laute Musik aus dem Zimmer neben mir und Leute fangen an, sich lautstark zu unterhalten und zu lachen. Das wars dann wohl mit der Ruhe.

Resignierend seufzend, will ich wieder reingehen und stehe schon mit einem Fuß im Zimmer, als ich vom Nebenbalkon schmatzende Geräusche höre. „Oh Gott, Kooks~“, stöhnt jemand, offensichtlich ein Mann und das ist auch der Moment, in dem es mir zu viel wird. Ich hatte für heute schon genug Unannehmlichkeiten, da muss ich nicht auch noch unfreiwilliger Zeuge von sowas werden.

„Yah, hier sind auch noch andere Menschen! Geht gefälligst rein!“, haue ich deshalb wütend gegen die Trennwand und jemand zieht erschrocken die Luft ein. „Hey, warte!“, ruft eine andere männliche Stimme und dann ist es wieder leise.

Zufrieden durchatmen, starte ich wieder den Versuch in mein Zimmer zu gehen. Diesmal trifft mich aber irgendwas am Kopf, weshalb ich mich ruckartig umdrehe und das Erste was ich sehe, ist ein leuchtend roter Haarschopf und ein paar geweitete, große Augen, die mich durchdringend anstarren. „Was sollte das?“, fragt der Typ stirnrunzelnd, allerdings scheint er überhaupt nicht sauer zu sein.

„Ich sagte doch, hier sind noch andere Menschen“, gebe ich bloß trocken, fast schon monoton zurück und rücke meine Brille zurecht, während der junge Mann seufzend seinen Kopf hängen lässt.

„Das war meine Schlafgelegenheit. Hättest du dir nicht einfach die Ohren zuhalten können?“, wirft er mir mehr vor, als dass er fragt und fährt sich langsam durch die Haare, wobei er seine Zunge von innen gegen seine Wange drückt. Nein, sauer ist er nicht. Wohl eher genervt.

„Hast du kein eigenes Zimmer, oder was?“, kommt es eine Spur zu neugierig aus mir und er lacht kurz auf. „Nein. Ich schlafe da, wo ich schlafen will. Dank dir aber heute leider nicht mit wem ich will“, kommt prompt ein Vorwurf zurück und er sieht mich an, als würde er eine Antwort erwarten.

Aber wie antwortet man auf so etwas?

Wasting ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt