Izzy
Welcher Sadist hat eigentlich Wecker erfunden? Ja gut, das war Levi Hutchins 1787. Wäre der nicht schon tot würde ich ihn jetzt töten. Ich versuche meine Augen zu öffnen, darüber nachdenkend wie mein krankes Hirn selbst im jetzigen Zustand noch nutzlose Informationen ausspucken kann. Zaghaft versuche ich, meine Augen zu öffnen, scheitere aber. Wie zum Teufel konnte ich gestern nur auf die Idee kommen, den drohenden Schulstart mit Alkohol zu vergessen. Ich weiß noch nicht mal, wie ich wieder in meine Wohnung gekommen bin, nach den ersten beiden Stunden fehlt mir jegliche Erinnerung. Was ich weiß, ist das ich gestern mit meiner besten Freundin unterwegs war. Hoffnungsvoll taste ich blind auf dem Nachtschränkchen herum und finde was ich suche, eine Schmerztablette und eine Flasche Wasser. Ich nehme die Tablette und spüle sie mit fast dem gesamten Liter runter. Dann lasse ich mich wieder zurück fallen, was sich als großer Fehler erweist. Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Kopf und ich springe hoch, anscheinend zu wild, denn ich lande neben dem Bett. So was kann auch nur mir passieren. Erschöpft lehne ich mich an mein Bett und warte, bis die Tablette wirkt.
Vorsichtig versuche ich nach einer Weile noch mal die Augen zu öffnen und diesmal gelingt es mir. Ich bekomme sie immerhin zwei Millimeter auf und schließe sie darauf gleich wieder, da die ins Zimmer scheinende Sonne mich erblinden lässt. Als ich sie vorsichtig erneut öffne, kann ich langsam was erkennen. Ich muss später unbedingt Ginny an texten und sie fragen, was gestern so alles gelaufen ist. Immerhin bin ich angezogen, wenn auch mit den Sachen von gestern Abend, also habe ich vermutlich niemanden abgeschleppt. Müde stehe ich auf und schleppe mich unter die Dusche, wo ich den Wasserstrahl aufdrehe. Ich stelle mich erst mal unter das warme Wasser und bemerke nach circa 5 Minuten, dass ich mich nicht ausgezogen habe, weshalb ich sofort damit beginne. Die Sachen sind nass und kleben an mir, was das Ganze ein wenig erschwert. Nachdem ich endlich geduscht habe, stehe ich verzweifelt vor meinem Kleiderschrank und schaue, was ich am besten anziehe. Schließlich schnappe ich mir eine schwarze ripped skinny Jeans und ein schwarzes Top und eine schwarze Bluse, alles passend zu meiner Stimmung.
In der Küche mache ich mir erst mal einen Kaffee, welcher verhindert, dass ich alles, das sich mir heute Morgen in den Weg stellt, töte. Mein Kopf fühlt sich schon wieder wesentlich besser an und langsam bekomme ich meine Augen etwas weiter auf. Schnell lasse ich mir noch einen Kaffee aus der Maschine und langsam fühle ich wieder halbwegs menschlich. Puh dem Erfinder von Kaffee sollte man ein Zehn Meter Denkmal errichten, der hat bestimmt schon viele Leben gerettet. Genüsslich leere ich auch die zweite Tasse. Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Uhr und fluche laut los, es ist bereits 7:30 Uhr und um 8:00 Uhr muss ich bereits in der Schule sein. Einen Moment überlege ich mir, zu schwänzen, aber das kann ich nicht bringen, egal wie angetrunken ich noch bin. Seufzend nehme ich meine geliebte Lederjacke und meine Schlüssel und verlasse mein Apartment, auf das ich sehr stolz bin, immerhin habe ich es mir selbst mit diversen Model Jobs erarbeitet. In der Tiefgarage steige ich in meinen Aston Martin Vanquish, der eigentlich zu teuer ist, aber auch den habe ich mir selbst erarbeitet. Ich muss zugeben, ich habe eine Schwäche für schnelle Autos und heiße Frauen. Bei meinen Eltern bin ich bereits mit 18 raus geflogen, weil die meinen Lebensstil nicht mochten.
Da ich noch 20 Minuten Zeit habe, und eigentlich 40 Minuten brauche, heize ich wie eine Bescheuerte durch den Stadtverkehr und biege 18 Minuten später auf den Schulparkplatz und steuere auf meine Parkbucht zu. Eigentlich gibt es keine reservierten Parkplätze, aber jeder weiß, dass ich immer hier parke und keiner würde es wagen, meinen Parkplatz zu besetzen. Schnell steige ich aus, nehme meine Tasche und haste auf den Eingang zu. Drinnen hetze ich durch die Flure und fische im Laufen meine Sonnenbrille aus der Innentasche meiner Lederjacke um sie aufzusetzen, es muss ja nicht jeder meine rot unterlaufenen Augen sehen, die deutlich von letzter Nacht erzählen. Schnell fische ich noch ein Kaugummi aus der Seitentasche und schiebe es mir in den Mund. Ich bin an meinem Kursraum angekommen, hole einmal tief Luft und öffne die Tür, die ich gleich wieder mit einem lauten Knall zufallen lasse, was mich zusammen zucken lässt. Schnell begebe ich mich an meinen Platz.
"Guten Morgen Miss Mitchell", schallt es mir entgegen. Scheiße, müssen die so schreien? "Sagt mal, sind wir im Kindergarten? Ein einfaches Morgen reicht." Selbst hinter meiner Sonnenbrille sehe ich einige Schüler zusammen zucken. Ja ich weiß, ich habe mir den Job selbst ausgesucht und ich bin ja wirklich gerne Lehrerin, aber diese nervigen Schüler machen mich fertig. Zu allem Übel darf ich jetzt auch noch die 12 C übernehmen. Die absolute Horrorklasse der Schule meiner Meinung nach. Dort gibt es alle Klischees, den Streber der sogar meine Schuhe polieren würde, die stinkenden Flachzangen von Sportlern, die aufgetakelten Tussen mit dem "isch-Slang", ja auch die Freaks, die jede Pause Minecraft auf ihrem Handy zocken. Ich lasse meinen Blick durch den Kurs gehen und stutze, sie mal an, sie ist auch da, ich hatte zwar noch keinen von ihnen im Unterricht, aber sie hat sich in mein Gehirn eingebrannt, provokativ bis zum geht nicht mehr. Wir sind in der Vergangenheit nicht nur einmal aneinander gerasselt in den Pausen, wenn ich Aufsicht hatte. Innerlich stöhne ich auf, ich möchte mich jetzt schon beurlauben lassen. Nicht dass ich Angst hätte, Angst befindet sich auf der anderen Seite des Schreibtischs, ich weiß genau, das ich wegen meiner messerscharfen Kommentare gefürchtet werde, ich hatte noch nie mit einer Klasse Schwierigkeiten.
Aber vielleicht sollte ich mich vielleicht vorstellen, mein Name ist Isabel Payton Mitchell, 29 Jahre alt, 1,70 m groß, dunkelbraune Haare und Augen, gebräunte Haut. Ich weiß, dass ich heiß aussehe, trotzdem würde keiner meiner Schüler wagen, mich irgendwie anzugraben, das habe ich von der ersten Stunde an, die ich hier unterrichte, geklärt.
Ich habe kein Problem, jeden, der das wagt, mit etlichen Stunden Nachsitzen zu beschenken, schade, dass das bei meinen Kollegen nicht auch geht. Den Umstand, dass ich auf Frauen stehe, ignorieren sie und nerven mit ihren dauernden Anmachversuchen. Ich merke, wie die Schüler mich erwartungsvoll ansehen und räuspere mich. Zum Glück haben wir nur noch Interpretationen im Lehrplan stehen und da ist die englische Literatur durchaus ergiebig. Ich lasse die mitgebrachten Kopien herum gehen. "Ihr besorgt euch das Buch bis Mittwoch", verkünde ich. "Heute lest ihr schon mal das erste Kapitel und schreibt eine Zusammenfassung". Den ganzen organisatorischen Kram lasse ich weg, damit kann sich die stellvertretende Kursleiterin beschäftigen. Ich lehne mich in meinem Stuhl nach hinten, packe die neue Tuning Zeitschrift aus und fange an, darin rum zu blättern. Plötzlich höre ich ein Flüstern. Ich sehe auf und entdecke den Übeltäter sofort. "Du da", sage ich scharf, "willst du den Kurs an deinen Ausführungen bezüglich des Kapitels teilhaben lassen?" "Nein", erwidert er mit hochrotem Kopf, "das war privat". "Um dir noch ein wenig mehr private Zeit zu ermöglichen," erwidere ich zuckersüß, "darfst du den Rest der Woche im Detention Raum darüber nachdenken, wann du deine Zeit für private Dinge nutzen kannst, in meinem Unterricht jedenfalls nicht". Daraufhin entsteht leiser wütender Protest in der Klasse. Oha, wollen sie das wirklich austesten? "Möchte noch jemand in den Genuss von Extra Stunden kommen?" frage ich grinsend. Daraufhin beugen sich wieder alle über ihre Zettel und arbeiten weiter. Geht doch, ich nehme wieder meine Zeitschrift und vertiefe mich darin.
Man bin ich noch betrunken .........
@ Skycookie4evr
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Sooooo, und da ist es auch schon, das erste Kapitel. Haut mal raus, wie es Euch gefällt. Wenn es Euch gefällt, dürft ihr gerne Kommentare und Votes da lassen. Kritik ist auch gerne gesehen.
<3 Sky
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no way!
RomanceJa ich weiß, ich habe mir den Job selbst ausgesucht und ich bin ja wirklich gerne Lehrerin, aber diese nervigen Schüler machen mich fertig. Zu allem Übel darf ich jetzt auch noch die 12 C übernehmen. Die absolute Horrorklasse der Schule meiner Meinu...