destiny said it, you got to get up and get it

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Izzy

Wütend sehe ich, dass Jorge sich an Brooke ran macht. Er kann es wohl einfach nicht lassen. Vielleicht sollte ich ihr ein wenig über die Schattenseiten des Berufs erzählen. Der dauernde Zickenterror, der Druck der auf einem lastet, immer und zu jeder Zeit perfekt auszusehen. Der Shoot heute ist eine absolute Ausnahme gewesen, weil das Label durch einer last minute Überraschungskollektion noch mal die Zahlen ankurbeln wollte. Normalerweise friert man dabei übel, da die Shootings im Winter stattfinden, während die für Wintermoden im Normalfall bei 30 Grad im Schatten stattfinden. Natürlich darf man nicht krank werden, weshalb ich so manches Mal auch mit hohem Fieber noch in die Kamera gelächelt habe. Aber was tut man nicht alles für den Traum, sich täglich von degenerierten, egoistischen und hirnlosen Jugendlichen terrorisieren zu lassen. Was ich immer am schlimmsten gefunden habe, war das 'Essen', was man auf den Sets bekommen hat. Na ja ich würde Kaninchenfutter jetzt nicht unbedingt als Essen bezeichnen. Blöderweise hat man da keine Wahl, es interessiert keinen, dass ich eigentlich essen kann was ich will, ohne zuzunehmen. Ach, ich will einfach nicht mehr an diese magersüchtigen Zicken denken, die mein Leben eine Zeit lang begleitet haben.

Langsam aus meinem Gedankenwald wieder auftauchend, sehe ich, das Brooke mittlerweile an der Bude, aus der mir verführerische Düfte entgegen wehen, ansteht. Ehe ich weiß, was gerade mit mir passiert, stehe ich auch schon hinter ihr und will eigentlich wieder flüchten, als ich mir selbst dabei zu sehe, wie ich mit meinen Fingern über die Kratzer auf ihrem Rücken fahre. Was war denn da mit mir los, normalerweise bin ich wesentlich beherrschter beim Sex. Als ich ihr Vorwürfe wegen der Aktion mit der Hotelangestellten mache, haut sie mir meine Gedanken zu 100 Prozent um die Ohren. So langsam wird mir klar, warum ich sie einfach nicht aus meinem Kopf kriege, ihre Sichtweise ist eher erwachsen als die einer 17jährigen. Was nicht heißt, dass ich sie nicht aus meinem Kopf bekommen muss. Das Ganze ist einfach zum Scheitern verurteilt, wir würden nie einfach nur Händchenhaltend spazieren gehen können, uns in der Öffentlichkeit küssen, ins Kino gehen oder Essen. Apropos Essen, der schmierige Verkäufer soll seine Augen gefälligst bei sich halten sonst kann er gleich nicht mehr durch sehen. Ehe ich mich versehe, habe ich sie schon in die Gasse hinter der Bude gezogen und mit ihr Schluss gemacht. Warum eigentlich? Waren wir je zusammen? Ausgesprochen haben wir es zumindest nicht, obwohl sich die letzte Nacht eindeutig danach angefühlt hat. Wütend auf mich selbst wende ich mich ab um wieder zurück an den Strand zu gehen, aber irgendetwas zieht mich zurück und fluchend setze ich sie eine Sekunde später auf die Kühltruhe und küsse sie, als wenn es kein Morgen gibt. Meine Vernunft versucht, auf mich einzuwirken, aber ich löse ihr ein One Way Ticket nach Sibirien während ich damit beschäftigt bin, auch noch das letzte bisschen Labello von ihren Lippen zu entfernen. Erdbeere .....ich könnte süchtig nach dem Zeug werden.

Nur widerstrebend löse ich mich von ihr, aber irgendwann muss ich ja auch mal atmen. Während sich mein Brustkorb hebt und senkt und ich langsam wieder normal atmen kann, schlingt sie ihre Beine um mich und zieht mich noch näher, bevor unsere Lippen wieder aufeinander prallen. Scheiße, ich kann einfach nicht aufhören, auch wenn ich es noch so sehr will. Ihre Hände sind unter meinem Shirt und streicheln meinen Rücken während meine unter ihren Shorts auf ihrem Arsch sind. Die Stimmung zwischen uns heizt sich immer weiter auf, als mein Handy auf einmal vibriert. Genervt lasse ich von ihr ab und ziehe es aus meiner Arschtasche. Ich werfe einen kurzen Blick aufs Display und nehme den Anruf dann entgegen. Lauren fragt mich, wo ich bin, sie wollen zurück ins Hotel, später dann noch in eine Disco, und teilt mir dann noch mit, dass Brooke mal wieder verschwunden ist, was mich kurz auflachen lässt. "Geht schon mal vor, ich werde sie schon finden und bringe sie dann mit", teile ich ihr mit, bevor ich das Gespräch beende und mein Handy wieder am gleichen Ort verschwinden lasse. Grinsend sehe ich Brooke an. "Unser Verschwinden scheint mal wieder aufgefallen zu sein, komm schon, wir müssen zurück". Ich halte ihr meine Hand hin, die sie auch nimmt und zusammen begeben wir uns auf den Rückweg. Bevor wir die Gasse wieder verlassen, finde ich mich auf einmal an die Wand gedrückt wieder. Mit hochgezogener Braue sehe ich Brooke an, die daraufhin nur mit den Schultern zuckt und ihre Lippen auf meine legt. Dieser Kuss ist im Gegensatz zu den vorherigen sehr sanft und voller Gefühl. Nachdem wir uns voneinander lösen, verflechte ich unsere Finger wieder und gemeinsam gehen wir zurück zum Hotel, wobei sich unsere Hände kurz vor unserer Ankunft dort wieder lösen. Im Aufzug halte ich Sicherheitsabstand, ich will nicht schon wieder über sie her fallen, ich könnte mich vermutlich nicht stoppen und dann könnte uns jemand sehen. Als sie auf ihrer Etage aussteigt, nicke ich ihr noch mal kurz zu.

no way!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt