Alone

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"Bitte was?" , quietscht Jordan aufgeregt und nimmt meine Hände. Total föhlich springt sie auf und ab: "Du wirst berühmt, Lu!" Unmotiviert sehe ich sie an: "Ich will aber nicht berühmt sein. Und ich hab auch keinen Bock auf irgnedwelche komischen Leute, die ich nicht kenne." "Sei nicht so pessimistisch." , neckt meine beste Freundin mich. "Aber was ist mit unserem Urlaub? Wir wollten doch zusammen wieder nach Hawaii." , widerspreche ich. "Das können wir doch verschieben." , winkt sie nur ab, "Außerdem werde ich dich auf jeden Fall mal besuchen kommen." Ich zwinge mir ein kleines Lächeln auf und nicke: "Okay." "Jetzt schreiben wir ja eh erst mal Mathe Prüfung." , grinst Jordan. "Sag nichts." , stöhne ich, "Das wird mein Untergang." "Ach komm schon. Immer schön positiv denken." , meint sie und betritt dann den Kursraum. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch folge ich ihr und nehme in der hintersten Reihe platz.
Zugegeben, die Prüfung ist gar nicht so schwer, doch ich muss mich stets bemühen, nicht die Konzentration zu verlieren. Die ganze Zeit schwebt mir das Vorhaben meines Dads im Hinterkopf. Die Zeit reicht vollkommen und zum Schluss habe ich noch zehn Minuten, um die Aufgaben noch einmal zu überprüfen.
In der Pause ziehen Jordan und ich uns in die Mensa zurück, da wir eine Freistunde haben. Wir unterhalten uns über die Prüfung, bis Grand irgendwann dazwischenfunkt. Mit einem entschuldigenden Blick verbaschiedet Jordan sich und geht mit Grand ins nächste Fast Food Restaurant.
Alleine sitze ich in der leeren Mensa und tippe gelangweilt auf meinem Handy herum. Die Mathe Prüfung ist die letzte Prüfung für dieses Jahres gewesen, weshalb der Stress für mich jetzt vorbei ist.
Nach einiger Zeit beschließe ich, mir eine Krankschreibung geben zu lassen, und fahre dann nach Hause. Mit Musik aus meinem Handy koche ich eine Suppe und setze mich dann damit an den Tresen.
Plötzlich geht die Tür auf und Dad kommt lachend herein. Fragend sehe ich auf und erkenne, dass er mal wieder am Telefonieren ist. Augenrollend stelle ich meinen leeren Teller in die Spühle und schleiche in mein Zimmer, da ich immer noch ein wenig wütend auf ihn bin. Anscheinend bemerkt er es und kommt nach seinem Telefonat in mein Zimmer.
Seufzend lässt er sich neben mich auf mein Bett nieder: "Ich weiß, dass du sauer bist, aber glaub mir, ich will nur das Beste für dich, Luna. Und ich glaube, dass das deine Chance sein könnte auf den richtig großen Erfolg. Du kannst dir einen Namen machen." "Worum geht es in deinem Film überhaupt?" , lenke ich ab. Ein Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht: "Eine Gruppe von Teenagern strandet auf einer Insel und muss dort für eine Zeit lang überleben." "Und welche Rolle soll ich spielen? Erzähl mir etwas von ihr." , forsche ich neugierig nach. "Der Charakter, den du spielen sollst, heißt Holly Parker. Ihre Mutter ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, weshalb sie bei ihrem Vater lebt. Während einer Schiffahrt mit ihrer Klasse, geht das Schiff unter und das Rettungsboot, in das sie gerät, strandet auf einer abgelegenen Insel. Mehr musst du dazu noch nicht wissen." , informiert er mich. Nickend sehe ich ihn an: "Klingt ja super."
Am Abend fahre ich spontan in die Mall, wo ich mich mit drei Mädels aus meiner Jahrgangsstufe beim Mexikaner treffe. Leider ist Jordan immer noch mit Grand unterwegs, weshalb sie nicht kommt.
Die Mädels reden ausgelassen über die kommenden Ferien, während ich nur daneben sitze und geistesabwesend auf das Glas in meinen Händen starre. Mir ist nicht wirklich nach ausgelassen Feiern und ich so richtig auf die Ferien freue ich mich auch nicht. Es liegt gar nicht an dem Film, sondern eher an die Tatsache, dass ich niemanden dort kenne.

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