Ein leichtes Kitzeln an meiner Nase lässt mich aufwachen und ich blinzle einige Male. Vereinzelt fallen Sonnenstrahlen in das Hotelzimmer und ich brauche kurz, um mich an den gestrigen Abend zu erinnern. Ich schrecke leicht zusammen, als sich etwas unter meinem Rücken bewegt. Dieses Etwas ist Damians Arm und der Besitzer wird anscheinend auch gerade wach.
Sofort schießt mir das Blut in die Wangen, als ich realisiere, in welcher Situation wir uns hier befinden. "Guten Morgen, Lu." , murmelt er verschlafen und lächelt mich von der Seite an. "Morgen." , bringe ich verlegen hervor und will mich aufrichten, doch Damian beugt sich über mich, wodurch ich mitten in seine Augen sehe und mich in ihnen verliere.
Für einen Moment scheint die Welt stillzustehen und ich spüre, wie schneller mein Herz schlägt. Es bricht eine angenehme Stille zwischen uns aus und ich könnte erwig in seine Augen blicken. Ohne es richtig zu merken, lehnt er sich weiter zu mir herunter. Ungewollt halte ich den Atem an und spüre, wie millionen von Schmetterlingen in meinem Bauch umherflattern.
Es kommt, wie es kommen muss, und genau in dem Moment wird Gwen wach und fällt mit einem lauten Knall aus dem Bett, wodurch auch Jace aufwacht.
Binnen Sekunden ist Damian zurückgeschnallt und durch den Schwung macht auch er Bekanntschaft mit dem Boden.
Schnell rapple ich mich auf und springe aus dem Bett: "Wir müssen uns fertig machen." Mit Gwen im Schlepptau stürme ich schon fast aus dem Zimmer. "Was ist denn jetzt los?" , fragt Gwen überfordert und stolpert mir hinterher.
Wir kommen gerade noch rechtzeitig am Drehort an und schleichen in das Stylingzelt. Natürlich muss Sharon einen überflüssigen Kommentar abgeben, den wir jedoch gekonnt ignorieren.
Damian und Jace sitzen bereits am Strand herum und warten darauf, dass es losgeht. Kurz werfe ich Damian einen verlegenen Blick zu und wende mich dann wieder Gwen.
Nach dem Dreh muss ich unbedingt mit Jordan reden und ihr alles erzählen. Ich will Gwen nicht mit meinem Gefühlschaos belasten. Sie hat schon geung mit Kyle am Hut.
Während wir am Drehen sind, muss ich mich verdammt anstrengen, um nicht mit den Gedanken abzukommen. Es wird nicht besser, als wir uns der Kuss-Szene nähern. Mein Herz bereitet sich gefühlt auf einen Marathon vor. Zum Glück ist heute Lucas vor Ort, sodass es nicht ganz so peinlich für mich wird.
"Gleich ist es so weit." , grinst Gwen und stößt mir gegen den Arm, "Nervös?" "Wie kommst du denn darauf?" , frage ich sie und tue so gleichgültig wie möglich. Bevor die Blondine noch irgendetwas sagen kann, kommt Lucas zu uns und informiert uns, dass es weiter geht.
Mit klopfenden Herzen mache ich mich bereit und warte auf das Signal. Als der Cut-Ruf ertönt, zucke ich kurz zusammen. Meine Beine fühlen sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben.
Damian steht bis zur Hüfte im Meereswasser und blickt raus auf's Meer. Dann dreht er sich um und sein Blick landet auf mir. Die Nervosität macht sich in mir breit und ich zögere kurz in meiner Bewegung. Was er wohl gerade denkt?
Schwer schluckend gehe ich zu ihm, das Wasser um meinen Beinen macht das Laufen nicht gerade besser. Der Dialog zwischen uns beginnt. "Sieht so aus, als werden wir noch ein bisschen hier bleiben." , seufzt Damian. "Manchmal frage ich mich, was passiert wäre, wenn wir nicht dort unten gewesen wären. Ich meine, hätten wir es überhaupt gemerkt? Wären wir trotzdem jetzt hier?" , murmle ich und wirke dabei ein wenig gedankenverloren. "Lieber hier mit dir, als hier ohne dich." , erwidert Damian und im nächsten Moment hat er seine Arme um mich geschlungen und zu sich herangezogen. Mein Herz rast mittlerweile und ich befürchte, dass meine Knie jeden Moment nachgeben.
Kurz zögert Damian in seiner Bewegung, doch dann zieht er ich noch näher a sich heran und küsst mich. In mir geht ein Feuerwerk los und mein ganzer Bauch kribbelt. Zögernd erwidere ich den Kuss und lege meine Arme um seinen Nacken.
Wir lösen uns voneinander und blicken uns tief in die Augen. Wie gerne würde ich wissen, was er fühlt und denkt. Es ist einer dieser kitschigen Momente mit romantischen Sonnenuntergang und rotgefärbten, glitzernden Wasser.
Auch wenn ich es eigentlich niemals für möglich gehalten habe, fühlt sich dieser Augenblick real an und ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als dass es für Damian genau so ist.
Die Stille begleitet vom Rauschen des Meers wird von dem lauten und schallenden Cut-Ruf von Lucas unterbrochen und ich weiche ein paar Schritte zurück, wobei ich den Blick abwende. So gut es geht wade ich aus dem Wasser und bekomme sofort ein Handtuch in die Hand gedrückt.
Alles um mich herum verschwimmt und ich muss die ganze Zeit an Damian denken. Erst Gwens neckende Kommentare ziehe mich zurück in die Wirklichkeit. "Das sah aber verdammt heiß aus." , grinst sie und wackelt mit den Augenbrauen.
Wir fahren wie immer zurück ins Hotel, doch dieses Mal schweigen wir alle. Nur Gwen und Jace reden ein wenig miteinander.
Wieder im Hotel flüchte ich schon fast ins Zimmer und werfe mich auf mein Bett. Seufzend krame ich mein Handy aus meiner Tasche und rufe Jordan an. Sie ist total fröhlich über meinen Anruf und fragt mich erst mal über den Drehtag aus. Dadurch kommen wir auch zum Thema Damian. "Frag ihn doch einfach. So wie es klingt, hat er auch Interesse." , meint Jordan. "Ja, aber was ist, wenn er nicht das Gleiche für mich empfindet wie ich?" , platzt es aus mir heraus. "Willst du weiter im Ungewissen tappen?" , entgegnet die Brünette. "Nein." , antworte ich seufzend. "Na dann los!" , kichert sie.
Wir beenden das Gespräch und ich gehe erst mal duschen, wo ich noch mal alle meine Gedanken ordne und überlege, wie ich vorgehen soll.
Mir kommt leider kein guter Plan in den Sinn, weshalb ich beschließe, schlafen zu gehen und mich morgen um das Problem zu kümmern. Zusammengerollt liege ich in die Decke eingehüllt auf der weichen Matratze und starre noch ein wenig vor mich hin, bis mir irgendwann vor Müdigkeit die Augen zufallen und ich in einen traumlosen Schlaf abdrifte.
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Not just a Movie
Teen FictionAls Tochter eines erfolgreichen Regisseurs hat es die junge Luna Harper nicht immer leicht. Eigentlich will sie wie jedes normale Mädchen in ihrem Alter in Ruhe die Schule besuchen, sich mit Freundinnen treffen und ihren Hobbys nachgehen. Doch als i...