38. Zusammen

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Später an diesem Abend liegen Emy und ich in meinem Bett. Ich spiele an meinem DS, während Emy sich an mich kuschelt. Ob sie schläft oder mir zuguckt, kann ich aufgrund ihrer Maske nicht sagen. Doch ihr Atmen ist ruhig, also ist wohl die Aufregung der letzten Stunden weg. Ich löse meinen Blick vom Bildschirm und richte ihn lächelnd auf Emy. Minuten vergehen, bis sie ihr Gesicht zu mir hebt und mir in die Augen schaut.

»Was guckst du so?«, fragt sie kichernd.

»Ich bin einfach nur froh, dass du wieder da bist«, antworte ich immer noch lächelnd.

Ich lege meine Konsole weg, damit ich meine Freundin in eine feste Umarmung schließen kann. Sie keucht darauf auf, vielleicht ist es für ihren zierlichen Körper nicht so gut so zusammengedrückt zu werden. Trotzdem lockere ich die Umarmung nicht. Darauf versucht Emy mich von sich wegzudrücken, jedoch ohne Erfolg.

»Jetzt lass mich endlich los du billiger Abklatsch von Link!«

»Autsch, jetzt hast du meine Gefühle verletzt.«

»Du hast welche?«

Gespielt beleidigt erfülle ich Emys Wunsch und drehe mich auf die andere Seite. Darauf legt sich Emy quer über mich und schon taucht ihre Maske wieder in meinem Sichtfeld auf.

»Och komm schon du beleidigte Leberwurst, das war doch nur Spaß«, lacht sie.

»Nö. Jetzt bin ich traurig«, erwidere ich, aber ein leichtes Lächeln schleicht sich trotzdem auf meine Lippen.

»Ha, du lächelst. Kleiner Betrüger.«

»Ich sehe, du hast wieder gute Laune.«

»Ne, wie kommst du denn da drauf?«Emy klettert lachend über mich und legt sich neben mir, immer noch lachend. Ich schaue ihr zu und muss automatisch mitlachen. Es fühlt sich so an, als wäre sie nie weg gewesen. Als wir uns beruhigen, ziehe ich sie wieder in eine Umarmung und flüstere:

»Ich habe dich vermisst.«

»Hast du schon gesagt.«

»Man, tue wenigstens so, als würdest du dich freuen mich wieder zu sehen«, sage ich genervt, aber trotzdem lache ich etwas und drücke sie von mir etwas weg.

»Wofür? Ich muss doch meinen Ruf als gefühlskaltes Mädchen beibehalten«, lacht Emy auch dann umarmt sie mich fest und redet mit einem ernsten Ton weiter, »Aber okay, ich habe dich auch vermisst. Ehrlich gesagt, in den ersten Tagen habe ich gedacht, dass ich dich vergessen werde, aber das war nicht der Fall. Ich musste die ganze Zeit daran denken, wie viel Spaß wir immer hatten oder wie du immer für mich da warst, wenn ich dich gebraucht habe. Ich habe dich wirklich sehr vermisst.«

Sie umarmt mich fester und vergräbt ihr Gesicht in meinem Brustkorb, dann schnieft sie paar Mal. Sofort drücke ich sie fest an mich und streichele ihren Kopf.

»Hey alles gut, du musst nicht weinen. Jetzt bin ich ja wieder da.«

»Ich weine nicht«, erwidert Emy, doch ihre Stimme verratet sie und in einigen Momenten höre ich auch das typische Schluchzen.

Emy krallt sich fest in meinem Shirt und weint immer lauter. Ich kann nicht anders, als sie einfach nur sanft anlächeln und warten, bis sie sich selbst beruhigt. Sie zieht ihre Maske aus und nun sehe ich, wie ihre Tränen den Weg über ihre Wangen nach unten bahnen. Mir wird dann auch klar, dass ich Emy jetzt zum ersten Mal so wirklich weinen sehe. Zwar sind ihre Augen immer noch zu, aber ich kann sehen, wie sie ihre Lippen zu einer schmalen Linie presst und ihre Wangen leicht rosa werden. Sie glänzen auch etwas an den Stellen, wo die Tränen entlang flossen. Emy wischt ihre Tränen ab, nimmt noch paar tiefe Atemzüge, dann zieht sie wieder ihre Maske an und richtet ihr Gesicht auf mich. Ich weiß nicht, wie ich nun reagieren soll. Was könnte ich sagen? Noch bevor ich mir was ausdenken könnte, kuschelt sich Emy wieder ganz fest an mich und murmelt:

»Danke Ben. Danke für alles. Ich habe mir mein ganzes Leben lang einen Freund oder eine Freundin gewünscht, der beziehungsweise sie immer für mich da ist, aber ich hätte nie gedacht, dass ich so einen tollen, wie dich finden werde. Ich bin so verdammt so glücklich dich, als meinen besten Freund bezeichnen zu können und ich will dich nie wieder allein lassen oder sowas dergleichen.

«Ihre Stimme zittert wieder, aber ich kann auch hören, dass sie glücklich ist. Darauf lächele ich nur und ich weiß, dass ich nun nichts mehr sagen muss. Ich warte nur noch darauf, dass sie sich endgültig beruhigt. Bis dies passiert, vergeht eine gute viertel Stunde, aber schließlich atmet Emy doch nur noch ruhig an mich gekuschelt. Vorsichtig ziehe ich ihre Maske aus und streiche ihre Haare aus ihrem Gesicht. Sie schläft ruhig und ihre Gesichtszüge sind entspannt. Lächelnd lege ich ihre Maske auf meinen Nachttisch und kuschele mich fest an sie. Ich bin einfach so glücklich, dass sie wieder da ist und wir wieder zusammen Zeit verbringen können. Und ich werde dafür sorgen, dass uns nichts mehr trennt.

*flüstert einfach vom Hintergrund* Ich bin damit zufrieden und auch glücklich, dass ich so schnell fertig geworden bin \^-^/

Emy is out 

Zerbrochene Seele || Creepypasta FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt