2. Das Frühstück

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Meine Digitaluhr zeigt gerade 9:49 an. 9:49? Habe wohl wieder die ganze Nacht durchgemacht. Das ist natürlich normal für mich, denn wenn man tot ist, braucht man nicht unbedingt zu schlafen. Man kann selbstverständlich nicht wieder an Übermüdung sterben. So ist es auch mit essen und trinken. Ich kann es machen muss aber nicht unbedingt. So erklärt es sich, dass ich – aus Versehen – das Abendessen verpasste. Slender nimmt es mir trotzdem nicht übel. Er weiß, dass ich nicht sonderlich Lust habe zum Essen. Es wäre aber höflich, wenn ich diesmal erscheine. Auch für Emy. Also steige ich von meinem Bett und begebe mich ins Speisesaal, was sich links vom Wohnzimmer befindet. Das Erste was mir ins Auge fällt ist, dass Emy genau am leeren Platz genau rechts neben mir sitzt. Muss dann wohl Smalltalk mit ihr führen. Slenderman begrüßt mich, als ich seit Wochen nicht mehr am Essen teilgenommen hätte. 

 Ach Ben, guten Morgen. Schön, dass du da bist. Emy hat am Abend schon ein bisschen mit den Anderen geredet, würde aber noch gerne dich auch kennenlernen. 

 Ich setze mich und schaue das Mädchen an. Sie trägt immer noch diese Maske. Ist sie an ihr Gesicht gewachsen? Statt sie auszuziehen, wie es Eyeless Jack oder Masky tun, schiebt sie einfach hoch, wodurch zwei trockene und ganz vernarbte Lippen zum Vorschein kommen. Lippenpflege scheint wohl bei ihr ein Fremdwort sein. Sie fängt ihr Sandwich an und ich mache mich bereit mich vorzustellen.«Hey, ich bin Ben Drow-» 

 «Ich weiß», unterbricht Emy mich, «Du bist Ben Drowned, ein Junge, der nicht mehr allein sein wollte, hat sich also dummerweise eine Sekte namens Mondkinder angeschlossen, weil er gedacht hat, dass die Mondgöttin Luna ihm helfen kann, als es jedoch nicht klappte, hat ein anderer Junge gedacht, dass als Opfer für Luna das jüngste Mitglied sterben muss, was leider du warst, also wurdest du ertränkt. Eine ziemlich dumme Geschichte über einen ziemlich naiven Jungen.» 

In mir kocht es. Es war sicher Jeff, der ihr meine Geschichte erzählte. In meinen Augenwinkel kann ich erkennen, wie Slender die Stirn runzelt und leicht mit dem Kopf schüttelt, aber ich bin viel zu aufgebracht. 

«Du denkst also, dass meine Geschichte dumm ist? Und was ist mit deiner Geschichte? Du musst doch eine haben. Oder ist sie so dumm, dass du es nicht erzählen willst? Kann sein, dass dir jemand etwas Schlechtes gesagt hat, und du schon so getan hast, als ob es Weltuntergang wäre. Und wofür die Maske? Bist du etwa so hässlich, dass sogar Eyeless Jack vor Schreck aus dem Fenster springen würde?» 

Das ist zu hart. Das merke ich jedoch zu spät. Emy senkt ihr Kopf und fixiert ihre Hände, die auf ihr Schoß ruhen. Ihre Mundwinkel scheinen sich für einen Moment nach unten zu biegen, als würde sie gleich weinen. Doch im nächsten Moment guckt sie mich wieder an und flüstert mir schon fast bedrohlich zu: 

 «Nein, deshalb trage ich die Maske nicht. Aber du hast recht. Mein Gesicht ist ein ziemlich gruseliger Anblick. Gruseliger, als deine größte Angst.» 

Bilder und Erinnerungen füllen meinen Verstand. Wie mein Kopf unter Wasser gedrückt wird. Als ich versuche nach Luft zu schnappen, füllen sich meine Lungen mit Wasser. Ich huste, aber dadurch gelangt nur noch mehr Wasser in mein Körper. Ich kann mich nur schwer zurückhalten panisch aufzuschreien. Als Emy meine Anstrengung sieht, legt sich ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen und sie wendet sich wieder an ihr Sandwich. Damit verschwinden auch die Bilder.  

Nach dem Frühstück verschwindet Emyin wenigen Sekunden in ihr Zimmer. Ich will das Gleiche tun, doch Slender bittet mich, ihn in sein Büro zu folgen. Er setzt sich und macht mir klar, dass ich mich auch setzen soll. Er schweigt ein Moment, dann fängt er an zu reden. 

Das was du zu Emy gesagt hast, war sehr verletzend Ben. 

«Weil das was sie zu mit gesagt hat, war ja völlig in Ordnung,» nuschele ich. 

Sei leise! Jetzt rede ich! Was ich damit sagen will, ihre Geschichte ist mehr als du vermutest. Und die Maske trägt sie, weil Menschen in ihrem Umfeld bisher eher negativ auf ihr Gesicht reagierten, aber nicht, weil es gruselig ist. Sie wollte dir nur Angst machen. Das ist ihre Strategie. Sie jagt zuerst ihren Opfern Angst ein und dann erledigt sie. Die Maske ist da, weil wegen einer kleiner Anomalie sie sich ein bisschen unterscheidet. Mit ihr Hintergrund solltest du ihr Zeit lassen. Die letzte Jahre hat sie ohne Kontakt zu Menschen verbracht, daher fällt es ihr schwer wieder zu vertrauen und unter Menschen zu sein. Du musst nicht mit ihr befreundet sein, aber lass ihr Freiraum und Zeit. 

Ich schweige. Deshalb will sie in Ruhe und allein gelassen sein. Sie ist nicht mehr daran gewöhnt. Obwohl, alleine zu sein ist schrecklich. Das weiß ich zu gut.Plötzlich wird die Tür aufgerissen und ein verzweifelter Toby steht da.«Slenderman, Emy weint und hat die T- t- tü- tür abgeschlossen. Masky ver- ver- versucht sie gerade zu überzeugen sie aufmach- ch- ch- en, aber es hilft nicht. Und sie nennt den Namen <Tom>. Ich de- de- den- denke ,jetzt kannst nur du sie beruhigen.» 

Der gesichtslose Mann steht auf und folgt Toby. Bevor er den Raum verlässt sagt er noch, ohne sich umzudrehen: 

Ich will, dass du darüber nachdenkst, was ich dir gesagt habe. 

Dann lässt er mich mit meiner Fragen alleine.  

Puh, dieser Teil ist auch fertig. Hauptsache ich habe morgen Praktikum und ich schreibe um halb elf nachts meine FanFiction. Sonst habe ich mein Leben im Griff (nicht). Was Emy mit Ben gemacht hat, wird noch erklärt. Der nächste Teil wird wahrscheinlich so ein paar Tage Zeitsprung haben, weil ich unkreativ bin und nicht weiß was ich schreiben soll. Und die Grammatik ist wahrscheinlich auch schrecklich, aber es juckt mich an wenigsten.
Und Emy ist wieder nur am jammern, also verpisst sie sich jetzt zum schlafen.

Gute Nacht ihr Schokokekse ( ・ั₃・ั )

Zerbrochene Seele || Creepypasta FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt