Laura
„Und du bist wirklich sicher, dass du nicht noch eine Weile bleiben möchtest?", fragte ich traurig, als ich zusammen mit meiner Schwester am Kölner Hauptbahnhof stand. Auch sie sah traurig aus, als sie mit dem Kopf schüttelte. Mittlerweile war es wieder Sonntag. Die letzte Woche war ziemlich ruhig, Melissa hatte viel Zeit mit Sophia verbracht und ich war den ganzen Tag arbeiten, deswegen hatten wir nicht allzu viel Zeit gemeinsam.
„Ich bin mir sehr sicher, auch wenn ich gerne noch hier bleiben würde. Aber ich bin jetzt schon seit etwas mehr als eine Woche hier, da muss ich langsam mal nach Hause. Richy und unsere Eltern vermissen mich schon, dich übrigens auch. Du kannst ja mal wieder hoch fahren und ich komme auch bald wieder her, okay?" Geknickt nickte ich und umarmte sie noch einmal, bevor sie in den Zug musste. Es war komisch, als ich kurze Zeit später Zuhause ankam und niemand da war. Immer noch traurig entschied ich mich dazu etwas zu essen, vielleicht würde mich dass etwas aufheitern... ich meine, etwas Süßes hilft doch eigentlich immer! Als ich jedoch in der Küche war, musste ich feststellen, dass ich außer Müsli nichts mehr da hatte. Also machte ich mich auf den Weg zum Rewe, der zum Glück nur ein paar Straßen weiter war.
„Hey Laura!", hörte ich jemanden rufen, als ich gerade mit meinem Einkaufswagen zu den Süßigkeiten gehen wollte. Fast schon genervt drehte ich mich in die Richtung und sah einen lächelnden Julian auf mich zukommen. Überrascht schaute ich zu ihm.
„Julian? Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt, während ich den Einkaufswagen an die Seite schob, da ich sonst an den Blicken der Oma gestorben wäre.
„Na wonach sieht es denn aus? Ich bin hier zum Einkaufen." Lachend schaute er mich an bevor er wieder anfing zu reden. „Ist deine Schwester schon wieder weg?"
„Ja, sie ist heute gefahren...", murmelte ich traurig.
„Was hältst du davon, wenn wir heute was zusammen machen? Dann bist du nicht so alleine...", fragte er mich unsicher, aber trotzdem lächelnd, was total süß aussah. Sofort stimmte ich zu und wir machten ab, dass er mich in einer Stunde abholen würde und wir einfach spontan entscheiden würden, was wir machen könnten.
„Erzähl mal was über dich! Ich weiß noch nicht wirklich was über dich.", forderte mich Julian auf, als wir zusammen durch die Straße liefen. Da das Wetter heute sehr gut war, hatten wir uns für einen Sparziergang am Rheinufer entschieden.
„Na gut... Ich bin am 15. April 1996 in Hamburg geboren und bin dort auch aufgewachsen. Kurz nach meinem 19. Geburtstag bin ich dann hier her gezogen und habe ein Dualstudium im Bereich Marketing Management gemacht. Im letzten September habe ich das Studium abgeschlossen und bin zum Glück dort übernommen wurden. Ich arbeite also als PR Managerin und Personal Managerin beim 1.FC Köln, obwohl ich selbst mein Leben lang St. Pauli Fan bin und das auch immer so bleiben wird. Ich habe fast 11 Jahre lang Volleyball gespielt, angefangen hat das mit einem Wahlpflichtkurs in der ersten Klasse, mit 16 habe ich dann beim VT Aurubis gespielt, einem Hamburger Verein der damals noch in der 1. Liga war, habe mit 18 aber aufgehört. Mehr gibt es glaube ich erstmal nicht über mich zu sagen..." Leicht lächelnd schaute ich hoch zu Julian, der mir aufmerksam zugehört hatte und auch ein Lächeln auf den Lippen hatte. „Und was gibt's alles über dich zu wissen? Außer dass du einer der besten deutschen Fußballer bist..." Julian schien kurz zu überlegen und sah auf das Wasser neben uns.
„Ich bin am 2. Mai 1996 in Bremen geboren und dort zusammen mit meinen zwei kleinen Brüdern Jannis und Jascha aufgewachsen. Ich verbringe am liebsten Zeit mit Freunden oder meiner Familie, wenn ich nicht gerade auf dem Platz stehe. Sonst gehe ich gerne mit meinem Hund Nala sparzieren. Und sonst sitze ich, wie glaube ich jeder Junge, gerne mal vor der PlayStation, aber auch nicht so lange." Verlegen grinste er mich an und fuhr sich nebenbei durch seine blonden Haare, bevor er sich fragend an mich wandte. „Wie kommt es, dass du bei Köln arbeitest?"
„Naja ich wollte eigentlich schon immer bei einem Fußballverein oder so hinter den Kulissen arbeiten, eigentlich halt bei St. Pauli... aber als ich mein Abi hatte, brauchte ich erstmal Abstand von der Stadt und auch von einigen Personen, außerdem wurde bei St. Pauli zu dem Zeitpunkt kein Dualstudium angeboten. Ich weiß nicht, Köln hat mich irgendwie schon länger gereizt und dann habe ich zufällig gesehen, dass sie ein Dualstudium anbieten und ja, jetzt bin hier. Ich bin echt froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, obwohl ich ziemlich Schiss hatte." Lächelnd beobachtete ich, wie er auf das Wasser sah und immer wieder blinzeln musste, weil die Sonne so sehr blendete. Er sah echt süß aus, wie er dort so saß, dass musste man echt sagen. Als er sich schließlich zu mir drehte, drehte ich mich schnell weg, damit er nichts bemerkte, aber so wie er leise neben mir lachte, hatte er es anscheinend mitbekommen.
„So ging es mir damals auch, als ich von Zuhause weg bin, aber ich bin mehr als glücklich, dass ich es damals gemacht habe. Wahrscheinlich wäre ich sonst gerade im Unistress oder so und das wär echt nichts für mich... außerdem hätten wir uns dann wahrscheinlich nie kennengelernt." Zwinkerte er mir grinsend zu, was mich lachen ließ.
„Weiß du, ich hätte bis vor kurzem nie geglaubt, dass ich dich je treffen würde. Es war für mich normal ab und zu von den St. Paulianern und den Kölnern umgeben zu sein, aber von jemand der als einer der besten deutschen gilt? Das war unvorstellbar... und trotzdem sitzen wir jetzt und ich könnte mir gerade auch nichts Schöneres vorstellen."
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I love you ↬ Julian Brandt
FanfictionAls die 22 jährige Laura mit ihrer kleinen Schwester einen langersehnten Mädelsabend im Club verbrachte, ahnte sie noch nicht, dass sie kurze Zeit später auf Julian Brandt und Kai Havertz treffen würde. Was sie noch weniger ahnte war, dass es nicht...