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Laura

„Jannis? Wo bist du? Ich kann dich jetzt abholen.", fragte ich während ich mein Handy mit meinem Auto verband, so dass ich über die Freisprechanlage telefonieren konnte und schon losfahren konnte.

„Hey, ich bin bei Kai, holst du mich hier ab oder treffen wir uns irgendwo?", hörte ich Jannis sagen. Kurz überlegte ich.

„Hast du denn schon deine Sachen dabei oder musst du noch kurz nach Hause?", fragte ich nach, während ich von dem Parkplatz meiner Arbeit fuhr.

„Die hab ich hier.", meinte er bloß.

„Gut, dann bin ich in einer viertel Stunde bei Kai.", sagte ich, bevor ich mich von ihm verabschiedete. Als ich bei Kai ankam stand Jannis schon unten vor der Haustür und sah lächelnd von seinem Handy auf, als ich vor ihm hielt.

„Hey!", begrüßte ich ihn, als er die Beifahrertür öffnete und einstieg.

„Hallo. Danke, dass du mich mitnimmst.", begrüßte mich Jannis und sah lächelnd zu mir, während ich los Richtung Autobahn fuhr.

„Ist doch selbstverständlich.", lächelte ich.

„Naja, es nervt doch sicher, wenn immer der kleine Bruder vom Freund dabei ist, oder?", hörte ich ihn sagen und sah kurz empört zu ihm.

„Jannis, du würdest uns nie stören! Wie kommst du darauf?", fragte ich verwirrt nach.

„Naja, wenn ich eine Freundin hätte und Julian immer dabei wäre, wenn ich sie sehen würde, wäre ich irgendwann glaube ich auch genervt, man will ja vielleicht auch Dinge machen, die andere nicht unbedingt mitbekommen sollten.", sagte Jannis ehrlich und grinste mich leicht an. „Oder macht ihr es etwa auch, wenn ich auch in der Wohnung bin?"

„Jannis!" Empört und mit roten Wangen drehte ich mich zu ihm und sah in sein grinsendes Gesicht, bevor ich mich seufzend wieder auf die Straße konzentrierte. Eigentlich hatte ich nie wirklich vor gehabt, mit dem Bruder meines Freundes auch nur ansatzweise über Intimitäten, mal davon abgesehen, dass es bei mir und Julian noch nicht viel gab, was ich überhaupt erzählen könnte, abgesehen von einer kleinen Knutscherei hier und da.

„Ihr habt wirklich miteinander geschlafen, als ich mit war?", fragte er lachend und sah mich interessiert von der Seite an.

„Nein, haben wir nicht. Aber du würdest es ja hoffentlich sowieso nicht mitbekommen, also wäre es ja auch nicht so schlimm.", murmelte ich und sah, wie Jannis mich kurz lächelnd musterte.

„Du willst mir jetzt aber nicht indirekt sagen, dass ihr es jetzt am Wochenende vorhabt oder?", fragte Jannis, sein Grinsen war mittlerweile etwas kleiner.

„Nein, ich denke nicht. Warum rede ich eigentlich mit dir darüber?", fragte ich, auch wenn es eher an mich selbst gerichtet war.

„Na, schließlich kann man doch auch mit Freunden über Sex reden, oder etwa nicht?" Mal wieder blickte mich Jannis fragend an, woraufhin ich seufzend nickte.

„Nur, dass du eben nicht nur ein Freund bist, sondern eben auch der Bruder von meinem Freund bist, dass ist irgendwie... komisch, wenn ich mit dir darüber rede.", erklärte ich ihm und sah wie er leicht beleidigt schaute.

„Hey, ich bin auch so nicht nur ein Freund, ich bin ja wohl der beste von allen!", beschwerte er sich und sah mich schmollend an, was mich lachen ließ. „Aber im Ernst, ich kann dich schon irgendwie verstehen. Aber naja, Julian und ich sind eben auch nur normale Jungs, beziehungsweise jetzt mehr oder weniger Männer, wir reden halt auch mal über sowas, also werde ich es so oder so irgendwann wissen."

„Wieso habe ich mir das schon fast gedacht? Bei solchen Tratschtanten wie ihr es seid, ist das ja fast schon vorprogrammiert.", lachte ich und sah den jüngeren Grinsend an.

„Was soll das denn heißen?", fragte Jannis empört nach und sah mich mit einer Schnute an. „Wir sind ja wohl keine Tratschtanten, nur weil wir uns hin und wieder mal über diverse Dinge unterhalten! Außerdem kannst du mir nicht erzählen, dass du mit Sophia, deiner Schwester oder anderen Freundinnen nicht über Sex redest!", murmelte Jannis und sah mich fragend an.

„Das ist was anderes.", erwiderte ich nur, obwohl ich genau wusste, dass er sowas von Recht hatte.

„Jajaja.", murmelte Jannis nur und drehte sich dann zum Fenster. „Wann sind wir eigentlich endlich da?"

„Man, wir sind doch gerade erst los gefahren, 50 Minuten brauchen wir mindestens noch.", antwortete ich nur, was Jannis gelangweilt aufseufzen ließ. Einige Minuten war es still im Auto, bis Jannis irgendwann sein Handy mit meinem Auto verband, so dass er seine Musik anmachen konnte. Wie erwartet ertönte kurz danach irgendein Rap, den ich glaube ich schon öfter bei Julian gehört hatte und auch wen ich persönlich nicht wirklich was mit der Musikrichtung zutun hatte, zwang mich Jannis praktisch dazu mit zu rappen, genau wie er, nur dass es bei mir eben nicht so gut und textsicher klang wie bei ihm. Jannis schien das aber nicht zu stören, so dass wir den Rest der Fahrt so verbrachten.

I love you ↬ Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt