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Laura

„Bist du bereit für den besten Urlaub, den du jemals hattest, mit der besten Begleitung?", fragte Julian mich grinsend, als er aus der Haustür kam. Endlich war der Tag angekommen, an dem wir unseren Urlaub beginnen konnten. Als erstes flogen wir nach Wien, wo wir die erste Woche verbrachten, bevor es weiter ging. Wir beide waren die letzten Tage schon sehr aufgeregt und hatten uns vorgestellt, wie die Stadt wohl sein würde. Julian war noch nie dort gewesen und ich war nur einmal ein Wochenende dort und das war auch schon Jahre her, weswegen es sich für mich anfühlte, als würde ich auch das erste Mal dort sein.

„Na klar bin ich bereit! Ich meine, mit dir kann es ja nur eine mega geile Zeit werden...", antwortete ich ihm ebenfalls grinsend. Zusammen machten wir uns schließlich auf dem Weg zum Hauptbahnhof, von dort aus fuhren wir dann mit der Bahn weiter zum Flughafen. In Wien angekommen fuhren wir als erstes ins Hotel, was zum Glück ziemlich Zentral war, so dass wir schnell überall hinkamen.

„Ist es in Ordnung, wenn wir als erstes eine Kleinigkeit essen? Ich hab ein bisschen Hunger..." Julian sah mich fragend an, während wir nebeneinander das Hotel verließen.

„Klar, ich hab auch schon wieder Hunger.", stimmte ich ihm zu. Kurze Zeit später saßen wir in dem Café, wo es die Original Wiener Sacher Torte gab. Wir hatten es aus Zufall gefunden und wollten eigentlich erst gar nicht rein, weil es total überteuert war, aber Julian konnte mich am Ende doch noch überreden. Danach schauten wir uns noch das Schloss Belvedere an.

„Komm, lass uns dort auf die Bank setzten.", meinte Julian und zog mich mit sich zur Bank, von der wir einen schönen Blick aufs Schloss hatten und etwas abseits von den anderen Touristen waren, so dass wir ein wenig unsere Ruhe hatten. „Wie findest du es bis jetzt?"

„Es ist wunderschön hier! Aber ich denke auch, dass wir mit dem Wetter Glück haben, stell mal vor es würde den ganzen Tag regnen, dann kann man sich eigentlich nur die Museen anschauen, das wäre nicht so meins.", sagte ich, während ich das Schloss vor mir nicht aus den Augen ließ.

„Ja, das stimmt schon.", stimmte mir Julian mir zu. „Aber Wien ist halt eben eine Stadt, die eben von der Kunst und Kultur lebt." Bis es anfing zu dämmern saßen wir noch auf der Bank und unterhielten uns stundenlang, bis wir uns dann irgendwann dazu entschieden, noch irgendwo essen zu gehen und danach wieder zurück ins Hotel zu fahren.

„Julian, wenn du so weiter machst, wirst du bei Dortmund nur auf der Bank sitzen, weil du nicht fit genug bist." Lachend deuttee ich auf seinen Burger, was ihn nur grinsend die Augen verdrehen ließ. „Du hast vorhin schon ein fettes Stück Kuchen gegessen und jetzt noch diesen Burger, gesunde Ernährung sieht anders aus!"

„Ach Quatsch! Außerdem habe ich nicht ohne Grund ein Hotel mit Fitnessbereich ausgesucht und da du ja genauso viel wie ich gegessen hast, kannst du mich nachher gerne zum Sport begleiten.", sagte er, mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Er wusste genau, wie sehr ich es hasste Sport zu machen und wie unsportlich ich war.

„Man Julian, du weißt doch, dass ich total unsportlich bin.", jammerte ich fast schon, was ihn nur auflachen ließ.

„Deswegen kannst du ja erst recht mitkommen!" Tatsächlich schleppte er mich abends um 21 Uhr noch zum Sport, was meiner Meinung nach viel zu spät war, aber er wollte lieber trainieren, wenn es nicht so voll war. Eigentlich verbrachte ich die Stunde, die wir im Fitnessstudio verbrachten, nur damit auf diesem Gerät Fahrrad zu fahren. Aber auch nur, weil es das einzige war, wo ich solange durchhalten konnte. Während ich also fuhr, beobachtete ich fast durchgehend Julian, der immer zwischen den ganzen Geräten wechselte oder auch Workouts machte. Bei ihm sah alles so einfach aus und es schien ihn auch nicht so sehr anzustrengen, wie das Fahrradfahren mich anstrengte, was mir schon etwas peinlich war. Aber anscheinend störte es Julian nicht wirklich, dass ich eben nicht so die Sportliche war, worüber ich sehr froh war, vor allem weil man es mir auch etwas ansehen konnte. Eigentlich war es mir egal, dass ich nicht die perfekten Modelmaße hatte, weil ich mich trotzdem nicht als dick oder sonst was beschreiben würde und ich auch ohne Probleme bauchfreie Shirts anziehen konnte, aber trotzdem war ich in seiner Umgebung etwas unsicherer.

„Laura? Wenn du möchtest können wir runter, ich bin fertig...", erlöste mich Julian nach einer Weile, viel länger hätte ich es wahrscheinlich eh nicht mehr ausgehalten. Lächelnd legte er seinen Arm um meine Schulter, als wir den Fitnessbereich verließen. „War doch gar nicht so schlimm oder?"

„Das denkst du nur, weil du Sportler bist und mehr gewohnt bist.", murmelte ich erschöpft und war froh, als wir endlich das Zimmer erreichten. Am Abend schauten wir noch zusammen einen Film, da wir beide noch nicht schlafen wollten. Also lagen wir aneinander gekuschelt dort und während Julian gespannt zusah, fand ich es eher langweilig, so dass ich mich immer mehr an Julian kuschelte, was er nur mit einem Grinsen quittierte. Immer noch grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Wange, bevor er alle Lichter ausmachte und wir schließlich Arm in Arm einschliefen.

I love you ↬ Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt