I love you ↬ Julian Brandt

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Zeitsprung ⭢ Mitte Oktober 2019

Laura

Wie fast jedes Wochenende in den letzten Monaten fuhr ich auch dieses wieder nach Dortmund, dieses Mal allerdings mit der Bahn. Heute hatte ich mir sogar etwas früher frei genommen, da heute ein Freitagspiel war, gegen Mönchengladbach, und ich das auf keinen Fall verpassen wollte. Leider hatte ich vor dem Spiel nicht die Zeit gehabt, mich noch mit Julian zu treffen, so dass ich ihn erstmal nur von meinen Platz beobachten konnte, während sich die Spieler warm machten. Wie bei den meisten Spielen saß ich wieder zwischen Scarlett und Ann-Kathrin, die mit ihrem Bruder hier war. Die beiden hatten mich von Anfang super aufgenommen und wir hatten uns sehr gut verstanden, so dass wir nicht nur bei den Spielen immer zusammen waren, sondern uns auch in der Freizeit immer mal zusammen trafen, auch wenn es oft nur Scarlett und ich waren, die uns trafen, da Ann-Kathrin ziemlich viel unterwegs war.

„Schau, der Paparazzo ist wieder da.", flüsterte mir Scarlett lächelnd zu und deutete auf Ann-Kathrin, die wie immer unzählige Fotos von ihrem Mann machte. Ich bewunderte sie und Mario wirklich sehr für ihre Beziehung. Sie waren schon so lange zusammen, frisch verheiratet, sind zusammen immer durch dick und dünn gegangen und unterstützen den jeweils anderen wo sie auch nur können.

„Hätte mich auch gewundert, wenn sie heute keine Bilder gemacht hätte.", grinste ich die Freundin vom Stürmer an, die zustimmend nickte. Auch sie bewunderte ich total. Zum einen, weil sie durch und durch eine positive Einstellung hatte, auch wenn ich denke, dass sie sich an manchen Tagen damit selbst anlügt. Im vertrauen hatte sie mir mal erzählt, dass es früher, in ihrer Jugend wohl ziemliche Probleme mit ihrem Vater gab, der letztendlich an einer Überdosis starb. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie hart diese Zeit damals gewesen sein muss oder wie hart es auch heute noch für sie sein muss, schließlich wird sowas in den Medien immer wieder raus gekramt und auch ihre Erinnerungen verschwinden ja nicht einfach. Umso mehr hatte sie es verdient, so einen Partner wie Marco zu finden, der sie wirklich über alles liebt und den es nicht kümmert, was für eine Vergangenheit ihre Familie hat.

Nach dem das Spiel zu Ende war, hatten wir noch kurz die Möglichkeit, vor Ort etwas zu essen, was wir natürlich ausnutzten. Danach ging ich zusammen mit den anderen beiden langsam runter, in die Tiefgarage, wo man Julian, Marco und Mario schon vom Weiten sehen konnten, wie sie am Reden waren. Lächelnd ging ich auf Julian zu und schlang meine Arme um ihn. Grinsend schaute ich zu ihm auf und wollte ihm gerade einen Kuss geben, als er mir schnell einen auf die Wange gab und sich dann von den anderen verabschiedete, was ich ihm gleichtat.

„Du hast heute wieder total gut gespielt.", fing ich lächelnd ein Gespräch an, als wir zusammen in seinem Mercedes saßen, mit dem wir die zehn Minuten zu Julians Wohnung fuhren.

„Danke.", lächelte er und blickte mich kurz von der Seite an. „Warum ist Jannis eigentlich nicht mitgekommen?"

„In der Uni ist es im Moment ziemlich stressig, hat er dir das nicht erzählt?", fragte ich nach und sah, wie er leicht mit dem Kopf schüttelte.

„Wir haben in den letzten Tagen nicht wirklich Kontakt gehabt.", meinte Julian und zuckte dabei mit den Schultern. Verwundert sah ich ihn an. Ich wusste, dass sie sonst mindestens jeden zweiten Tag telefonierten oder zwischen durch immer miteinander schrieben, weswegen mich die Aussage etwas verwirrte. Allerdings ging ich auch nicht weiter drauf ein, da ich selbst wusste, wie schnell man sowas vergessen konnte, sobald es in der Uni stressiger wurde.

„Ich gehe sofort schlafen, du kannst aber gerne noch etwas aufbleiben.", murmelte Julian, als wir bei ihm angekommen waren und ging ohne ein weiteres Wort ins Schlafzimmer, hinter sich schloss er die Zimmertür. Verwirrt sah ich hinter ihm her und entschied mich dann, noch etwas Fernsehen zu schauen, um ihn etwas Zeit für sich zu geben, da er gerade allen Anschein nach alleine sein wollte, auch wenn ich mir den ersten Tag hier nicht so vorgestellt hatte.