Laura
„Laura!", hörte ich Julian schreien, als ich seinen Anruf annahm. Im Hintergrund hörte man laute Musik und anscheinend feiernde Leute. „Wir sind für die Champions League qualifiziert! Kannst du das glauben? Ich nicht wirklich..."
„Julian, ich hab dir gesagt, dass ihr es schaffen werdet. Ihr habt es euch auch einfach verdient! Du weißt gar nicht, wie stolz ich gerade auf dich bin... du hast heute wieder so gut gespielt und der Kai auch." Natürlich hatte ich das Spiel im Fernsehen geschaut und war wie so oft fasziniert, wie gut Kai und Julian harmonierten. Nicht nur privat, sondern auch auf dem Spielfeld. Es war wirklich toll, den beiden beim Spielen zuzusehen und natürlich war ich mehr als nur stolz, als sie dann beide ein Tor schossen.
„Danke Laura, das bedeutet mir wirklich viel!", murmelte Julian und ich war schon ziemlich erstaunt, dass ich ihn trotz des Lärmes im Hintergrund hören konnte. „Hast du das Spiel denn geschaut?"
„Sicher doch!", antwortete ich, als wär es das selbstverständlichste der Welt. Okay, es war für mich eigentlich schon selbstverständlich seine Spiele zu schauen, solange ich es zeitlich schaffte, aber egal. „Glaubst du etwa, ich lasse es mir entgehen, dir und deinem Team zuzuschauen? Ich muss dich doch supporten!" Julian lachte glücklich auf und ich konnte sein fröhliches Grinsen in dem Moment fast schon sehen.
„ Ach ja? Ich glaube, du schaust dir unsere Spiele eher an, weil du mich heiß findest, wenn ich dort verschwitzt auf dem Platz bin." Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mich bloß verhört, jedoch wurde mir schnell klar, dass Julian diese Worte tatsächlich gesagt hatte. Es wunderte mich, dass er so etwas sagte, da wir vorher noch nicht über solche Themen gesprochen hatten. Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte, weswegen ich einfach mit offenem Mund auf meinen Fernseher vor mir starrte, wo irgendeine Sendung lief. Was sollte ich auch sagen? Klar, wenn ich ehrlich war, fand ich ihn mehr als nur heiß, aber musste ich ihn das so unter die Nase reiben? Und dann noch am Telefon? Dann wär unser nächstes Treffen wahrscheinlich mehr als peinlich gewesen. Allerdings brauchte ich auch gar nicht antworten, da jemand mir zuvor kam.
„Juleee! Wer findet dich heiß? Hast du etwa eine neue?", hörte ich eine fremde, anscheinend auch leicht betrunkene Stimme sagen und kurz darauf hörte man Kai. „Ist das Laura? Gib mir mal, Jule!"
„Hallo Lauri! Tut mir echt leid, dass ich dir deinen Schatzi klaue, aber der muss jetzt mit uns feiern! Der hat bis jetzt noch keinen Schluck Alkohol getrunken, weil er lieber dein Profilbild anstarrt, weil er dich sooo sehr vermisst. Naja, dafür hab ich für ihn mitgetrunken, hihi..." Auch Kai hörte sich ziemlich betrunken an, was für den neunzehnjährigen sonst eher untypisch war. Aber sie hatten ja auch allen Grund zum Feiern.
„Naja, dann will ich euch auch gar nicht länger aufhalten. Feiert schön und sag Julian, er soll mal wieder vorbeikommen, wenn ihr wieder Zuhause seid ja?" Schnell verabschiedete sich der junge Spieler von mir und legte dann auch auf. Den ganzen Abend beschäftigten mich seine Worte noch, dass Julian mich vermisste und deswegen immer mein Profilbild ansah. Wahrscheinlich stimmte es nicht und Kai hat es einfach gesagt, aber trotzdem wünschte ich mir, dass es stimmte. Am Ende rief ich Melissa an, damit diese mich vielleicht auf andere Gedanken brachte, so dass ich nicht die ganze Zeit an Julian denken musste.
„Laura! Ich wollte dich gerade auch anrufen, wie witzig... wir haben ja eh schon länger nicht mehr geredet." Meine Schwester klang leicht vorwurfsvoll, was ich total verstehen konnte. Immer wieder hatte sie mich angerufen, aber ich hatte oft keine Zeit, weil ich auf der Arbeit oder mit Julian war. Dabei hatte ich ihr damals versprochen, dass wir so oft es geht telefonieren würden.
„ Tut mir leid, kleine... Du weißt, dass ich nach der Arbeit oft total kaputt bin, oft wollte ich einfach nur noch schlafen und hab dann vergessen, dich anzurufen. Sorry."
„Alles in Ordnung, ist ja auch nicht schlimm, wenn man mal zwei Wochen nicht redet, solange man den Kontakt nicht komplett verliert.", sagte Melissa, wofür ich ihr vollkommen Recht gab. „Aber mal was anderes... Soph hat erzählt, dass du mit Julian zusammen in den Urlaub fahren wirst? Seid ihr jetzt zusammen?"
„Wir sind nicht zusammen, Melissa! Das hättest du dann eh schon längst durch Sophia erfahren. Aber ja, wir machen zusammen Urlaub. Wir werden in ein paar verschiedene Städte reisen und am Ende noch ein bisschen an die Nordsee. Ich bin schon so aufgeregt, es ist eh schon viel zu lange her, dass ich mal richtig im Urlaub war." Ich konnte es mittlerweile gar nicht mehr abwarten, endlich mit Julian im Flieger zu sitzen und war mehr als froh, dass es nur noch ungefähr zwei Wochen dauerte, bis es so weit sein würde.
„Das wird bestimmt total cool, du musst mir unbedingt Postkarten schicken, ja?", meinte Melissa lachend, woraufhin ich sofort zustimmte. „Übrigens wissen wir jetzt, wo es für Richard hingeht, nach Venlo, eine kleine Stadt in Holland, direkt an der deutschen Grenze."
„Wow... was sagen Mama und Papa dazu, dass du gleich in ein anderes Land gehst?" Ich war mehr als überrascht, dass sie tatsächlich in die Niederlande gehen würden, auch wenn ich vorher schon wusste, dass es eine Option war.
„Naja, als erstes waren sie nicht so glücklich, aber jetzt freuen sie sich für uns und wir sind ja auch nicht aus der Welt. Wir wissen auch noch nicht, ob wir wirklich dorthin ziehen oder lieber in eine deutsche Stadt, die nah dran ist. Düsseldorf, Mönchengladbach oder Krefeld zum Beispiel, die sind alle nicht weiter weg als eine Stunde. Also ist es auch nicht so weit weg von dir. Dann kann ich dich öfter mal besuchen und mir selbst ein Bild von dir und Julian machen."
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I love you ↬ Julian Brandt
FanficAls die 22 jährige Laura mit ihrer kleinen Schwester einen langersehnten Mädelsabend im Club verbrachte, ahnte sie noch nicht, dass sie kurze Zeit später auf Julian Brandt und Kai Havertz treffen würde. Was sie noch weniger ahnte war, dass es nicht...