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Estelle P.o.V

Ich kam gerade um die Ecke, als meine beste Freundin Sarah mich am Arm packte. "Der olle Olsen ist krank." ,sagte sie grinsend. Ich grinste ebenfalls. Der olle Olsen war mein Griechischlehrer und einer von den Typen, die sich von keinem Schüler etwas sagen ließen, aber bei der Direktorin schleimten. Uargh.

"Wir bekommen bis spätestens zu den Sommerferien einen neuen Lehrer." ,erzählte Sarah weiter. "Er soll etwa mitte zwanzig sein, und ein halber Grieche." Ich lächelte heimlich. Diese Beschreibung hätte auch auf meinen Halbbruder Percy gepasst.

Ich war so in Gedanken, dass ich erst haltmachte, als Sarah laut los lachte. "Was ist?" ,fragte ich verwirrt.

"Du bist gerade gegen die Tür gelaufen, und wolltest es jetzt wieder versuchen." ,prustete sie. Ich lachte. "Na, danke für's Retten."

Ich packte den Türgriff und drückte die schwere Tür auf. Der neue Lehrer war noch nicht da. Schnell suchten Sarah und ich uns einen Platz in der Mitte aus. Plötzlich hörten wir ein dumpfes Gepolter, gefolgt von fantasievollem Fluchen auf Griechisch. Der neue Lehrer war da. 

Als erstes sah ich verwuschelte schwarze Haare, dann gebräunte Haut. War das etwa...?

"Entschuldigung, ist das die 5c?" ,fragte Percy, während er sich den Kopf rieb. Seine meergrünen Augen suchten die Klasse routiniert nach Monstern ab. Ja, ich weiß das mein Halbbruder ein Halbgott ist. Nein, eigentlich ist er sogar der  Halbgott.

"Sind Sie Mr. Jackson?" ,fragte Sam, der *coolste* Typ der Klasse. Percy sah ihm scharf in die Augen. Ich musste grinsen, gleich würde Sam einknicken. Tatsächlich, Sam zog die Schultern hoch.

"Also, ist das hier die- ach, hallo Estelle." Percy hatte mich entdeckt. "Hey, Percy." ,sagte ich. "Jep, das ist die 5c."

Percy seufzte erleichtert. "Gut, diese Gänge habe ich noch nie verstanden."

Elias meldete sich. "Sind Sie mal auf die Goode gegangen?"

Percy grinste. "Kann man so ausdrücken, ja."

Plötzlich rief Ellen schockiert: "Sie sind der Typ der die Turnhalle abgefackelt hat!"

Percy lehnte sich an das Pult und rieb sich die Stirn. "Und jetzt kommt gleich: Sie sind doch ein Terrorist; Sie dürfen gar nicht hier sein; Das ist verantwortungslos." ,murmelte er so leise, das nur ich ihn verstand. Ich wurde von Onkel Apollo gesegnet, um es zu erklären.

"Sie sind doch ein Terrorist!" ,kam es von Elias.

"Sie dürfen gar nicht hier sein, das ist verantwortungslos!" kreischte Mia, die Schulqueen. Als ob die sich was um Verantwortung schert.

Percy sah auf. "Nein, ich bin kein Terrorist. Auch wenn die Polizei das nicht immer glaubt." ,den letzten Teil hatte er wieder geraunt.

"Warum werden Sie dann als einer bezeichnet?" ,fragte Sarah neugierig. Das war meine Freundin, ihr Näschen in alle Sachen stecken.

"Percy hat mehrere Kampfkünste studiert." ,erklärte ich ihr leise. "Außerdem zieht er wirkliche Terroristen an wie Honig Fliegen, und dann verteidigt er sich."

Percy winkte mir dankbar zu. "Danke, das hätte ich nicht besser erklären können." ,sagte er. "Sagst du es noch einmal laut?"

Ich wiederholte meine Worte. Außerdem fügte ich noch etwas dran: "Percy wurde außerdem mit 12 entführt und hat sich um seine Freiheit und die seiner Freunde duelliert."

"Der Grund, warum Mum dich zwingt Kampfsport zu trainieren."

"Mum?" ,fragte Sarah nach.

"Estelle und ich haben dieselbe Mutter, und verschiedene Väter." ,begründete Percy seine Worte. "So und jetzt wird gelernt. Wenn ihr gut mitarbeitet, kann ich ja zum Schluss mit Estelle kämpfen."

Meine Augen leuchteten auf. "Ich mach dich fertig, Jackson."

"Probieren kannst du es ja, Blofis." ,konterte Percy gelassen. "Aber dazu musst du arbeiten."

*Ende der Stunde*

Percy sah sich die Arbeitsblätter durch. "Ganz gut, aber Verben konjugieren müssen wir noch üben."

Ich deutete hektisch auf die Uhr. Mein Bruder folgte meinem Blick und grinste. Er scheuchte die Schüler an die Wand und räumte schnell die Tische aus dem Weg. Ich nahm Kampfstellung ein und stürmte auf ihn los. Percy wich aus. "Immer Deckung behalten." ,belehrte er mich, als er mir in den Bauch schlug. Ich spannte ihn an. "Du hast geübt." Jetzt ließ ich eine Reihe aus Schlägen und Tritten los, womit es mir gelang, Percy an die Wand zu treiben. Er stolperte. Ich setzte zum finalen Tritt an, als er blitzschnell auswich und meinen Fuß mitten in der Luft packte. Ich ruderte mit den Armen um mein Gleichgewicht zu halten. "Achte auf Finten, kleine Schwester." ,lächelte Percy. "Ergibst du dich?" Ich nickte resigniert. Dabei war ich mir so sicher gewesen. "Du bist besser geworden. Leo hätte keine Chance gehabt." ,flüsterte Percy mir ins Ohr.

"Und wenn die Verben besser konjugiert werden, kann ich ja mal meine Freundin mitbringen." ,sagte er an die geschockte Klasse gewandt.

Auf dem Flur sprach mich Lukas an, mein heimlicher Schwarm. "Wow, Estelle, ich wusste ja gar nicht-" ,begann er, als ich mir ein Herz fasste und ihn auf die Wange küsste. Lukas sah mich mit großen Augen an. Dann beugte er sich vor und küsste mich. Auf den Mund. Danke, Percy. ,dachte ich noch.

Halbgötter One Shots (Percy Jackson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt