Elias Grain P.o.V
Ich kroch ein Stück weiter zu Sane, meinem seit neuseten Ziegenbeinigen Freund, und hielt mir meinen gebrochenen Arm. Stumme Tränen rannen mir übers Gesicht. Über mir war ein Hund von der größe eines Lastwagens und knurrte. "Eias, komm, du schaffst das!" ,rief Sane verzweifeld. Er hielt einen Bogen in der Hand, konnte aber nicht schießen ohne mich zu treffen. Ich schloss die Augen und sackte zurück. Scheiß auf Durchhaltevermögen, scheiß auf nicht heulen, ich starb gerade durch die Zähne eines Mythischen Wesens das es eigentlich gar nicht geben sollte! Da war heulen schon mal erlaubt. Plötzlich hörte ich Kampfgebrüll. Ich sah einen etwa 19 jährigen mit schwarzem Haar und grünen Augen, welcher ein Schwert in der Hand hatte und auf den LKW-Hund einstach. Ich nutzte die Chance und robbte weiter zu Sane. Mein Kumpel rannte auf mich zu und packte mich unter dem heilen Arm und zog mich richtung Torbogen. "Was - was wird aus dem Mann?" ,fragte ich keuchend. Sane lächelte grimmig. "Das ist Percy Jackson, der mächtigste Halbgott der je gelebt hat. Der schafft das schon." Er zog mich durch den Torbogen und legte mich auf den Boden. Mehrere Kinder mit blondem Haar und meist blauen Augen umringten mich, bis ein anderer sie wegscheuchte. Der Mann strahlte große Autorität aus, ein wenig wie ein Arzt. Er berührte meinen Arm und fing an zu singen. Ich wollte ihn erst anschnauzen, das er zur Hölle noch mal was anderes tun sollte als zu singen, aber warmes goldenes Licht strömte unter seiner Halbfläche hervor. Mein Arm richtete sich mit einem hörbaren knacken und ich jaulte auf. Das letzte was ich sah war der mann von vorhin, mit goldenem Staub bedeckt. Er klatschte mit dem Blonden ab. "Gut gemacht, Will." ,meinte er noch, bevor alles schwarz wurde.
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Ich stöhnte. Meine Augen waren verklebt und ich schwitzte. Soviel nahm ich schon mal wahr. Vorsichtig versuchte ich den Arm zu heben. Es funktionierte! Ich nahm meine Kräfte zusammen und öffnete die Augen. Über mir saß eine junge Frau mit ungleich geschnittenem braunem Haar. Sie war schön, aber auf natürliche Weise. Wenn Henry, der Schulmacho sie sehen könnte, hätte er sich sofort an sie heran gemacht. Die Frau guckte zu mir und stand auf. "He, Will, der Neue ist aufgewacht." ,schrie sie durch das Lager. Nur um das klar zu stellen, sie hatte ein lautes Organ. Ich zuckte zusammen und versuchte mich aufzurichten. Sofort war der Blonde Mann da. Er gab mir einen braunen Riegel, welchen ich essen sollte. Die Frau war weg. "Das ist Ambrosia, die Götterspeise." ,sagte Will zu mir. Ich kaute und schluckte runter. Es schmeckte nach Dads Orangensaft. Wie etwas zu essen nach trinken schmecken konnte verstand ich nicht. "Wackelpudding?" ,fragte mein überbelastetes Gehirn. Will lachte. "Nein, Ambrosia, das Essen der Götter."
Ich setzte mich auf. "Götter, Plural?"
"Hm hm." Will stand auf. "In fünf Mintuten schicke ich dir jemanden vorbei, der zeigt und erklärt dir alles."
"Ähm, danke." ,murmelte ich noch, bevor ich in einen leichten Dämmerschlaf glitt. Als ich aufwachte, saß der Mann mit dem Schwert neben mir. "Ah, gut, du bist aufgewacht. Können wir los?" Er lächelte ansteckend. Ich setzte mich auf. "Ja, klar." Ich fühlte mich ausgeruht wie lange nicht mehr.
Draußen stellte der Mann sich vor. "Ich bin Percy Jackson. Du bist hier in einem Camp für- okay anders. Kennst du die griechische Mythologie?"
Ich nickte. Klar, Poseidon, Athene, Herkules, das ganze Zeug halt.
"Nun, die Mythen sind wahr." ,ließ Percy die Bombe platzen. Seltsamerweise glaubte ich ihm sofort. "Ich bin ein Sohn des Poseidon, Will ein Sohn des Apollo. Das schöne Mädchen von vorhin war Piper, eine Tochter der Aphrodite. Sie ist vergeben, nur so zur Info."
Ich lachte. "Keine Sorge, ich bin schwul."
Täuschte ich mich oder sah mich Percy leicht panisch an? "Hast du was dagegen?" ,fragte ich schon ein wenig schroffer. Ich kann Leute, die was gegen Schwule und Lesben haben nicht ausstehen. Aber irgendwie sah Percy nicht wie ein Homosexuellenhasser. Irritiert sah Percy mich an. "Nein, nein. Aber - du bist nicht in mich, oder?"
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Klar, du bist heiß, aber ich liebe dich nicht."
Percy kratzte sich am Kopf. "Wow, du bist aber direkt." Er sah echt süß aus, so kindlich. Da bemerkte ich die Narben, die sich quer über seinen Körper zogen. Was hatte Percy alles erlebt? "Woher kommen die Narben?" Percys Augen verdunkelten sich. "Sagen wir, als Kind eines der großen Drei hast du es nicht leicht." Er wollte nicht darüber sprechen. Gut, dann stellte ich ihm die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. "Wer ist meine Mom?"
Percys Augen wurden wieder meergrün. "Keine Ahnung. Du bist auf jeden Fall ein Kind der Olympier, deshalb stehen Demeter, Athene und Aphrodite zur Auswahl." Er guckte nach oben, über meinen Kopf.
"Ist was?" ,fragte ich.
"Nein, ich hab nur geguckt, ob deine Mutter dich jetzt anerkannt hat. Egal, beginnen wir mit der Führung." Percy erklärte mir die Häuser und ihre Funktionen und Götter, den See, den Wald und das Lagerfeuer. Schließlich hörten wir einen dumpfen Ton. "Das Muschelhorn." ,meinte Percy freudig. "Essen!"
Im Pavillion musste ich mich an den Hermestisch setzen, dem Gott der Reisenden. "Heroen." Ein klackerndes Stampfen erklang. Ich sah mich um und erlitt fast einen Herzinfakt. "Das ist ein Zentaur." ,murmelte ich ungläubig.
"Wir haben einen Neuzugang. Erhebe dich, Elias Grain." Ich tat, was mir der Zentaur befohlen hatte. Auf einmal sah ich ein Leuchten über mir. Ein Hologramm einer Sichel mit einem Getreideballen rotierte über meinem Kopf. "Demeter." ,begriff ich. Die anderen Halbgötter knieten achtungsvoll nieder. Auch der Zentaur beugte die Vorderbeine und rief. "Heil Elias Grain, Sohn der Demeter, Göttin der Landwirtschaft." Danach standen sie auf und aßen weiter, als ob nichts geschehen wäre. Katie Gardner, eine meiner Schwestern, führte mich zu Tisch vier. Als ich mich mit dem Rücken zum Hermestisch setzte, fiel mir ein Junge in die Augen. Er war braunhaarig und hatte ein breites Kreuz, ein Hephaistoskind. Mein Herz schlug schneller. Verlegen stieß ich das Mädchen neben mir an und deutete auf den Jungen. "Wer ist das?"
"Kai." ,brummte sie, dann sah sie mich aufmerksam an. "Bist du schwul?"
Ich nickte, meine Wangen machten ausgereiften Tomaten Konkurrenz. Sie lachte. "Kai auch. Ich bin übrigens Branda Miller."
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Halbgötter One Shots (Percy Jackson)
FantasyIch werde mehrere One Shots schreiben, kein dauerhaftes Thema wie Liebe, auch wenn das vorkommen wird. Es werden nicht nur Halbgötter vorkommen, sondern auch Sterbliche, die diese beobachten.