Ich trommelte im Takt gegen das Lenkrad. Gestern hatte ich meinen Führerschein bekommen und heute wollte ich endlich zurück ins Camp. Seit etwa einem Monat hatte ich es nicht mehr gesehen. Ob die ganzen Sieben auch da waren? Es kam mir vor wie Monate, seit ich nach San Franciso gegangen bin um ein wenig bei meiner Familie zu sein. Als ich schon ungeduldig wurde, sah ich endlich das Schild. Erdbeerhof Delphi. Grinsend zog ich den Schlüssel aus dem Schloss und nahm meinen Koffer. Die meisten Sachen die ich mitgenommen hatte, waren Bücher gewesen. Dann hechtete ich durch den Regen in das Camp. Dort schien wie immer die Sonne. Ich winkte ein paar Apollokindern zu, als ich meine Hütte ansteuerte.
"Hey, Annabeth." ,begrüßte mich Malcolm. Er saß auf seinem Bett und las. Wie er mitbekommen hatte, das ich es war, war mir schleierhaft, denn er hatte nicht einmal aufgeblickt.
"Du hast einen Koffer in der Hand, was dich lauter macht, und deine blonden Haare würde sogar ein Blinder sehen."
Ups. Hatte ich etwa laut gedacht?
"Mhm." Malcolm deutete auf den Pavillion. "Gleich fängt das essen an. Setz dich doch schon mal hin. Ach und-" Jetzt sah er das erste mal auf. "Percy, Frank, Jason und Hazel sind in Camp Jupiter."
Och nö. Dabei hatte ich mich so gefreut, mein Algenhirn wieder zu sehen. "Ist gut, danke." ,verabschiedete ich mich von Malcolm und beachtete sein mitfühlendes Lächeln nicht.
Im Pavillion saßen meist nur jüngere Camper. Ich reservierte mir einen Platz am Athenetisch und wartete auf das Muschelhorn. Zwei Demeterkinder neben mir, also vom Tisch neben mir, nicht auf dem Platz neben mir, da war Chiron noch immer sehr streng, tuschelten ununterbrochen und warfen immer wieder Blicke zu mir. Schließlich reichte es mir. "Ihr könnt mich ruhig fragen, wenn ihr etwas wissen wollt." ,sagte ich mit einem leicht gezwungenen Lächeln. Die beiden machten große Augen. "Bist - bist du wirklich Annabeth Chase?" ,fragte schließlich der Junge. Das Mädchen sah mich gespannt an. Ich nickte. "Bin ich. Oder hattet ihr gedacht, ich wäre Athene?" ,fragte ich mit einem amüsierten Lächeln. Wie ich diese Kinder vermisst hatte.
"Nein, nein." ,stotterte das Mädchen mit roten Wangen. Endlich erklang das Horn. Die anderen Camper drängten sich zu ihren Plätzen und Hermes diskutierte lautstark über die Sitzverteilung. "Wir brauchen einen zweiten Tisch." ,stöhnte Travis. Connor nickte angespannt. "Das hält man ja im Kopf nicht aus. Was müssen die Götter auch immer so viele Kinder zeugen?"
"Stimmt, ein paar weniger von euch wären nicht schlecht." ,knurrte Katie. Sie hatte leuchtend orangene Haare. "Ich wüsste auch schon, wer. Oh, hi Annabeth." Sie ließ sich neben ihre beiden schüchternen Geschwister fallen.
"Herbstfarben." ,riefen die Stolls grinsend herüber.
"Ich mach euch gleich einen Herbststurm unterm Hintern." ,bellte Katie angepisst. "Mal gucken, wie schnell ihr laufen könnt."
Die Stolls sahen sich an. "Wir haben trainiert." ,sagten sie gleichzeitig.
"Wie schön für euch." ,meinte Katie nur. Sie schüttelte ihre orangenen Haare und stöhnte. "Also, was hast du alles erlebt, Athenetochter?" ,fragte sie dann neugierig. "Bestanden?"
Ich grinste mit roten Wangen. "Mit Auszeichnung."
"Was auch sonst." Mit einem Fingerschnipser ließ Katie die Körner in Travis Salat sprießen, so dass sich kleine Büsche auf seinem Teller rankten. "So sieht dein Haar aus, Stoll." ,sagte sie. Travis fasste sich in die Haare und streckte Katie die Zunge raus. "Wenigstens haben meine noch ihre normale Farbe." ,stichelte er.
"Stoll..." Katie machte anstalten aufzustehen, weshalb ich versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. "Und was habt ihr so erlebt? Gehts Chiron gut?"
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Halbgötter One Shots (Percy Jackson)
FantasyIch werde mehrere One Shots schreiben, kein dauerhaftes Thema wie Liebe, auch wenn das vorkommen wird. Es werden nicht nur Halbgötter vorkommen, sondern auch Sterbliche, die diese beobachten.