Nervös stand Jay Grace vor der Tür seiner Eltern. Er war vorletzten Monat ausgezogen und ein Mitbewohner seiner WG war auch der Grund, warum er jetzt wieder hier stand.
Nicht, dass Charles ihn vergrault hatte, um der Götter willen, nein!
Nun ... er atmete tief durch und hob den Finger auf die Klingel. Dann drückte er zu.
"Jay!", sagte seine Mutter erfreut, als sie ihn durch den Türspion erkannte. "Was machst du denn hier?"
Ja, was machte er eigentlich hier? Jay knetete seine Hände.
"Ich muss mit euch sprechen.", sagte er leise. "Mit dir und Dad."
"Oh." Piper musterte ihn nachdenklich. Ob sie spürte, was los war? Ihre Kräfte hatten sich mit den Jahren ausgeweitet.
"Komm rein, Schatz."
Jay nickte nur und folgte seiner Mutter in die Stube, von der aus sie nach Dad rief. Dad brüllte nur zurück, er sei oben und nicht in Griechenland. Dann befolgte er aber Moms Befehl und ging die Treppe herunter, zu Jay und Piper.
"Jason, Liebling, setz dich. Jay will uns etwas sagen.", sagte Piper.
"Okay." Der ehemalige Prätor musterte seinen Sohn und fuhr sich durch die mitlerweile angegrauten blonden Haare.
"Ichbinschwul.", nuschelte Jay.
"Bitte? Rede ordentlich, Schatz.", ermahnte ihn Piper.
"Ich bin schwul."
So. Jetzt war es raus. Was würden sie sagen? Klar, Onkel Nico war auch schwul, aber irgendwie fühlte es sich bei ihm anders an.
"Jes!" Jason grinste über das ganze Gesicht. "Ich wusste es!"
Piper lächelte ebenfalls. "Du benimmst dich kindisch, Fünkchen."
Beleidigt streckte Jason seiner Frau die Zunge raus. Diese verschränkte die Arme. "Du hast mir nach Ithaka 'nen Freischein gegeben.", sagte sie belustigt.
"Ihr ... seid nicht böse?"
"Warum sollten wir böse sein?", fragte Piper irritiert. "Nico und Will sind auch schwul, Rachel ist Asexuell, Thalia auf ewig Jungfrau und Annabeth sagt, ihr Cousin habe einen Partner, der genderfluid ist. Wie auch immer der das hinbekommen hat. Oder die. Das ist seltsam.", murmelte sie. "Auf jeden Fall, wir haben alles, alles in unserer Bekanntschaft, wir könnten gar nicht so dumm sein, und dich deswegen ausstoßen."
"Aber ... Till hat gesagt, Schwul sein ist unnormal.", sagte Jay verlegen. Jetzt merkte er auch, wie dumm er sich aufgeführt hatte.
Jasons Mundwinkel zuckte. Nach unten. "Till aus deiner Klasse, oder?"
"Ja."
"Er ist in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Nicht-Heteros ausgestoßen werden.", erklärte Jason geduldig. "Er versteht es nicht. Sei ihm nicht böse."
"Genau." Piper sah sehr böse aus. "Obwohl er sein Gehirn schon dazu nutzen könnte, tolerant zu sein.", grummelte sie. "Und Nico und Will sind ja auch nicht unnormal, oder?"
"Nun, also ...", lachte Jay. "Onkel Nico kann mit Toten sprechen und durch Schatten reisen, Onkel Will kann mit Sonnenstrahlen schießen und durch singen Leute heilen. Normal ist das ja wohl nicht."
Ein Kichern entfloh Jason, bevor er es in ein Husten umwandeln konnte. Piper sah ihn gespielt beleidigt an und stemmte die Arme in die Hüften, bevor sie un Lachen ausbrach und ihren Mann und ihren Sohn mitriss.
Jay lachte zufrieden. Mom und Dad hatten recht, es war egal.
Plötzlich hörte Piper auf. "Beim nächsten Zusammentreffen bringst du ihn mit, klar?"
Mal etwas kürzer, aber mit einer - für mich - wichtigen Botschaft. Egal welche Sexualität du hast, du bist immer noch toll! Und wenn jemand etwas anderes behauptet, auf Durchzug schalten und ignorieren.
Peace, Mariah
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Halbgötter One Shots (Percy Jackson)
FantasyIch werde mehrere One Shots schreiben, kein dauerhaftes Thema wie Liebe, auch wenn das vorkommen wird. Es werden nicht nur Halbgötter vorkommen, sondern auch Sterbliche, die diese beobachten.