" Der Innere Kampf" Um Freiheit & Selbstbestimmung in einer neuen Welt.

Teil5 Ein Paket und vergangene Erinnerung

Als ich wieder in meinem Zimmer war, lief ich schleunigst zu meinem Bett und verkroch mich in der Bettdecke. Ich schnappte mir noch schnell meinen Teddy und zog die Decke dann soweit hoch, dass mein kompletter Kopf verdeckt war und ich nichts mehr sehen konnte. Nach einer Weil klopfte es dann an der Tür und für ein paar Sekunden schien es so, als würde mein Herz stehen bleiben. In diesem Moment betete ich einfach nur zu Gott, dass die Person vor der Tür nicht die war, für die ich sie hielt.

„Liebling, mach bitte die Tür auf. Ich habe hier etwas für dich. Es ist etwas angekommen, wo dein Name drauf steht, wenn du es jedoch nicht haben willst, behalte ich es auch gerne für mich", hörte ich sie ein wenig amüsiert sagen durch die Tür.

Ha! Wer's glaubt. Es sind schon so viele negative Sachen geschehen, da vertraue ich ihr heute auch nicht mehr. Dieses Zimmer hier, ist der für mich geschützteste Ort im ganzen Haus. Aber was wenn es wirklich stimmen sollte. Dann hätte ich echt die Arschkarte gezogen. Mist, dachte ich, während ich verzweifelt die Luft aus der Nase schnaubte. Ich musste irgendeine Lösung finden, die mich einerseits nicht in Gefahr brachte und ich trotzdem schauen konnte, ob meine Mutter wirklich ein Paket vor der Tür stehen hat. Und schon wieder hat mich meine Mutter in der Hand und zu meinem Pech, weiß sie das leider nur zu gut. Das konnte ich schon an ihrer amüsierten Stimme vorher raushören.

„Kayla, wo bleibst du denn? Ich trickse dich nicht aus, mein Schatz. Wirklich nicht. Tami wäre doch wirklich traurig, wenn du das jetzt nicht annehmen würdest", gab sie leicht traurig von sich. So hörte es sich jedenfalls an. Und da kam mir ein Gedanke auf, so wie das klang musste es entweder echt die Wahrheit sein oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin. Ich entschied mich jedoch für das Erste.

...........

Ich hörte Minuten, gar gefühlte Stunden nichts mehr von meiner Tochter. Es war ja auch irgendwie verständlich, dass sie so reagierte.

Doch dann hörte ich endlich was. Ein langes „Wasss?!", war hinter der Tür zu hören. So als wäre der Groschen bei ihr gefallen. Bei ihrem Gesicht, was ich mir nur zu gut bildlich vorstellen konnte, musste ich sogar fast loslachen, konnte mich jedoch noch zurück halten. Weit aufgerissene Augen und eine fassungslose Miene, so stellte ich es mir vor. Nachdem der Schock verarbeitet wurde, dann glänzende Augen und ein Strahlen wie ein Stern mitten im Gesicht.

„Wasss?!", sagte ich geschockt und gleichzeitig verwundert. Wenn es wirklich von Tami ist, dann musste ich schleunigst zur Tür. Das kann nur eins sein.

„Ich komme ja schon", schrie ich heiser und machte mich auf den Weg zur Tür.

Als ich die Tür aufmachte, stand tatsächlich meine Mutter mit einer Pappschachtel in der Hand, hinter ihr. Sie war eingehüllt mit braunem Papier, welches Erdbeeren und Regebogen Sticker aufzeigte. Drumherum war eine sichtbar glitzernde Schur gewickelt. Es war so typisch Tami, sie mochte es schon immer bunt und verrückt. Ich nahm das Paket ungeduldig meiner Mutter ab, euphorisch besah ich das Paket und freute mich dann wie an Weihnachten auf das Geschenk. Schon jetzt roch ich einen verführerischen Duft, der mir beim Öffnen entgegen kam.

„Kayla Schatz, hast du denn irgendetwas Schlimmes erwartet oder weshalb hast du vorhin so gezögert?" Interessiert und mit einer gewissen Neugier, sah ich sie an. Ich konnte es mir zwar nur zu gut denken und musste mir deswegen das Lachen verkneifen, doch ich wollte es trotzdem noch einmal von ihr hören.

Wie sollte ich es ihr denn jetzt am besten sagen, grübelte ich vor mich hin. Im ersten Moment dachte ich natürlich an Nicos. Vielleicht hätte ich sagen sollen: ‚Naja, vielleicht steht ja Nicos vor der Tür. Schließlich hatte ich ihm ja in seine Klöten getreten. ' doch sowas konnte ich ihr ja nicht einfach sagen, da wäre die Wahrscheinlichkeit das sie mich auslacht, auch viel zu hoch. Egal ob ich es nun mit Sicherheit weiß oder nicht, bei ihr wusste man das sowieso nie.