16. Kapitel (Cordé): Selbstzweifel

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Verzweifelt blickte ich auf Franz herab. „Ottilie bitte hilf mir. Diese Typen mit den Pistolen, sie haben uns verfolgt und Franz... Er ist verletzt, dieser Husten er... „ „Wir haben jetzt keine Zeit zum Reden, komm hilf mir Franz ins Haus zu tragen.", unterbrach sie mich mit einem genervten Blick. Diesmal war da allerdings auch noch etwas anderes in ihren Augen, war das Sorge? Angst? Offenbar schien sie wenigstens für ihren Bruder etwas zu fühlen. Sonst hatte sie sich immer so unnahbar, wie eine Eiskönigin, verhalten. Ich zuckte zusammen, als sie alles andere als freundlich meinte:„Kommst du nun endlich?" „Klar!" Zusammen packten wir den ohnmächtigen Jungen und trugen ihn in Richtung des Hauses. Verdammt, er war wirklich schwer!

Kaum waren wir im Haus, knallte Ottilie die Tür hinter uns zu und murmelte etwas was wie ein Zauberspruch oder ein Bann klang. Dann flitzte sie her, und half mir Franz auf den Tisch zu hiefen. Dieser war noch immer bewusstlos. „Was machen wir jetzt?" Ich war so verzweifelt, dass ich keine Ahnung hatte was zu tun war. Obwohl es in diesem Moment hätte offensichtlich sein müssen. Ottilie ignorierte meine Frage und zog die Augen verdrehen eine kleine Holzschublade auf. Daraus holte sie etwas ähnliches wie einen erste-Hilfe-Kasten des 20. Jahrhunderts. „Wie kann ich helfen?" „Sei einfach still und lass mich machen Cordé. Ich meine das nicht böse, aber ich muss mich jetzt um meinen Bruder kümmern!" Ich nickte:„Okay"

Dann holte sie ein kleines blaues kristallenes Flächen aus dem Kasten, was sie ihm einflöste. „Eine Mixtur von den Kräuterfrauen.", murmelte sie, als sie meinen fragenden Blick gemerkt, „Er wird bald aufwachen, es geht ihm soweit gut. Nur eine Überanstrengung bei seiner Krankheit.... Von der wir übrigens nicht wissen was es ist." Er hatte also doch eine Krankheit. Warum hatte mir Franz nur nichts gesagt?

Sie nahm Nadel und Faden bevor und begann, die kleinen Wunden an seinem Rücken zu nähen. Natürlich nicht ohne vorher die Glassplitter heraus zu ziehen. Es herrschte eine angespannte Stille zwischen uns, während sie arbeitete und ich zusah. Und in diesem Moment fühlte ich mich so nutzlos und schlecht, weil ich nichts hatte tun können. Ich war auf mich selbst so wütend, weil ich so schwach war und über nichts, aber auch rein gar nichts in meinem Leben die Kontrolle hatte.

„Tut mir leid", murmelte ich, „Ich bin nicht so wie du es erwartet hast. Ich bin zu schwach und bin dir mehr einen Last als eine Hilfe.
... Ich sollte gehen." Ich drehte ihr den Rücken zu. Wartete einen Moment, aber Ottilie erwiderte nichts. Also setzte ich den ersten Schritt gen Tür. Fast augenblicklich packte jemand meine Hand und zog mich zurück. „Hör endlich auf mir immer Sorgen zu bereiten und dich auch noch freiwillig in Gefahr zu begeben.", raunte die krazige Stimme, des gerade erwachten Jungen hinter mir.

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