"Cordé , du bist eine Zeitenspringerin, dass heißt mit etwas Übung kannst du beliebig zwischen den Zeiten springen. In unserer Familie sind immer drei in der Generation als Hüter auserwählt. Diese haben die Aufgabe die Zeitenspringer zu behüten und ihrer Kräfte zu leeren, dafür sind sie mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet," vollendete meine Tante ihren Vortrag. "Ich verstehe", sagte Cordé," aber warum bin ich in eure Zeit gesprungen?"
Meine Schwester warf Elvaria einen bedeutsamen Blick zu. "Das ist daher der Fall, weil es schon seit wir Hütter existieren eine Prophezeiung gibt", wiederum schwieg Sie einen Moment. Konnte es so schlimm sein? Langsam war ich von dieser Geheimnistuerei echt genervt. "Und die lautet?", fragte ich, während ich unbewusst Cordés Hand nahm. War da etwa Bedauern in den Augen meiner Tante? "Sie besagt, dass eine Zeitreisende aus der Zukunft kommen wird um alles Böse zu besiegen. Doch um diesen Weg beschreiten zu können muss sie sehr stark sein." Daraufhin schwieg sie wieder.
Sie hatte doch irgendwas Wichtiges ausgelassen, das stand fest! Aber was? "Kommt morgen wieder. Ich denke ihr habt erst einmal genug zum Nachdenken," vollendete meine Tante ihre Erzählung, während sie die Treppe wieder hinauf schritt. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich noch immer Cordés Hand hielt und ließ diese, eher unglücklich darüber, los. "Geht ruhig. Wir sehen uns heute Abend, Bruderherz. Die Wächter haben noch einige Dinge zu erledigen." Daraufhin war auch Ottie verschwunden.
Auf dem Rückweg fragte ich Cordé dannach. "Glaubst du nicht auch, dass sie irgendwas bei der Prophezeiung verheimlicht...dass sie irgendwas weggelassen hat?" "Vielleicht hat deine Tante, ja etwas vergessen," meinte sie. "Nein, ich denke sie hat es absichtlich weggelassen," erwiderte ich.
"So wie du absichtlich meine Hand gehalten hast?" Noch bevor sie den Satz vollendet hatte, lief sie rot an. Ein leichtes Lächeln, von welchem ich mir erhoffte, dass sie es unwiderstehlich fände, kam mir über die Lippen."Nun ja ich denke das war durchaus beabsichtigt. Tut mir Leid, aber ich bin eben unwiderstehlich." "Und ich dachte die Männer von früher hätten Anstand!" ,erwiderte sie jetzt etwas wütend. Ich grinste noch etwas breiter. Gegenüber meines Vater war ich vielleicht ein Musterknabe, aber gegenüber jugendlicher Freunde und Mädchen könnte ich schon manchmal einen sehr unverschämter Junge sein. Doch so sollte sie mich eigentlich nicht sehen. Als keine der beiden falschen Facetten.
"Es tut mir leid! Verzeihst du mir?", fragte ich sie entschuldigend. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre wunderschönen Lippen, während ihre Wangen in einem zartrosa anliefen. Ich kannte dieses Mädchen erst ein Tag, doch ich wusste bereits in diesem Moment, dass ich mich unwiderstehlich, unergründlich und unendlich in sie verlieben würde. Langsam beugte ich mich hinunter, um sie zu küssen.
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Die Zeitenspringerin
RomanceDas magersüchtige Mädchen Cordé mit jede Menge Komplexen zieht mit ihrer Familie nach Prag, wo sie plötzlich im Jahr 1900 landet in der Wohnung des jugendlichen, etwas depressiven Dichters Franz Kafka. Und als ob das nicht schon verwirrend genug fü...