Die Zeitenspringerin

17. Kapitel (Franz): Schutz

War sie denn vom Wahnsinn befallen? Da raus zu gehen, wo die Männer mit den seltsamen Waffen, die neuer, als ich je welche gesehen hatte, waren. Sie war viel zu unachtsam! Aber als ich ihren süßen, unschuldigen Blick sah, konnte ich ihr einfach nicht böse sein. Verdammt, was dachte ich da nur?

„Franz, ein Glück geht es dir gut." Seufzend umarmte mich Ottie. Sonst war meine Schwester nie so emotional! Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich ohnmächtig gewesen war, war das wohl logisch. Sie drückte mich fest und ich bekam kaum noch Luft. Keuchend murmelte ich: „Nicht so fest, Schwesterherz!" „Entschuldige", meinte sie die Umarmung auflösend. Ich flüsterte ihr schnell und unbemerkt das wichtigste zu. „Du musst auf Cordé aufpassen! Sollte ich irgendwann nicht mehr da sein!" Sie erhob sich ohne zu reagieren. Cordé hingegen zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Bitte", hauchte ich, da ich immer noch schwach war, „Tu es für mich." Cordé sah mich fragend an, aber ich ignorierte es und wartete auf die Reaktion meiner Schwester. Nach einer gefühlten Ewigkeit antwortete sie endlich, mit einem kaum merklichen Nicken. „Was...", fragte Cordé, doch weiter kam sie nicht, denn die Haustür schwang mit einem Krachen auf.

Wir alle drei erstarrten in einer Schockstarre. Was wenn unsere Angreifer die Macht besaßen, die mir noch vor kurzem unbekannte Zauberkraft meiner Schwester zu brechen? Mein Atem verschnellerte sich und ich begann wieder zu keuchen. Verdammt, Cordé stand so nah an der Tür! Ich musste sie doch beschützen!
Der Nebel vor der Tür verzog sich und der Umriss einer Person wurde erkenntlich. Mein Herz rasste und ich war kurz davor aufzuspringen und mich zwischen die Tür, und ich beiden Mädchen zu stellen, aber ich war zu schwach in diesem Zustand.
Jetzt erkannte ich einen Mann, er lachte irre, und richtete seine Waffen auf die, wie zu Stein erstarrte, Cordé. Er würde sie töten! Ich musste etwas tun, aber ich war wie gelähmt. Ottie offenbar auch. Er zielte, wärrend sich keiner bewegte. Lachte, immer verrückter, immer mehr.
„Neiiiiiiiiiiiiiiiin!" ein Schrei.

Und ein hallender Schuss!