Kap. 24: Familie und ihre Probleme

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(V/N) P.O.V
Kaito half mir wieder aus dem Bad und packte den Rest meiner Sachen in die Tasche. "Ich würde jetzt meine Sachen zusammen packen gehen. Kommst du so lange allein zurecht?", fragte er. Ich nickte. "Klar, ich wollte sowieso meinen Vater anrufen und ihn über den Zwischenfall informieren." "Dann gehe ich jetzt und hole dich wieder ab, wenn ich fertig bin, ok?"

Ich nickte und Kaito verließ den Raum. Ich zog mein Handy hervor und wählte die Nummer von zu Hause. Es klingelte eine Weile, aber auch nach längerem warten nahm keiner ab. Als der Anrufbeantworter anspring, legte ich auf. Ich wählte die Nummer meines Vaters und nach kurzem warten ging er ran.

"Was gibt es denn?"

"Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich hier im Wald umgeknickt bin und deshalb ein bisschen eingeschränkt beim laufen bin."

*seufz* "Dafür habe ich gerade keinen Kopf. Es gab schon wieder einen Notfall in der Firma, weshalb ich zu einer Außenstelle fahren musste und so wie es aussieht bleibe ich auch noch eine Weile hier. Du wirst zu Hause alleine klar kommen müssen. Ich muss jetzt auch los, wir sehen uns, wenn ich wieder zurück bin! Machs gut!"

"Hey, warte! Aufgelegt. Was ist bloß los mit ihm?" Niedergeschlagen sah ich zu Boden. In solchen Momenten vermisste ich meine Mutter wirklich sehr. Solange, wie ich bei meiner Tante und meinem Onkel gelebt hatte, ging es, aber seit ich wieder hier bin wird es wieder schlimmer. Ich dachte mein Vater würde sich freuen, dass ich wieder hier bin aber stattdessen lässt er mich allein zu Hause zurück wegen seiner blöden Firma.

Eine einzelne kleine Träne lief mir die Wange runter. Plötzlich klopfte es, aber ich rührte mich nicht von der Stelle. Selbst als die Tür aufging und ich Schritte hörte, die auf mich zu kamen bewegte ich mich keinen Zentimeter. Ich war einfach zu sehr auf das kleine Familiendrama fokussiert, das sich soeben abgespielt hat.

Doch dann stand jemand vor mir und legte seine Hände auf meine Schultern. "Hey, was ist denn los?", fragte Kaito und hockte sich vor mich.  Er sah mich besorgt an. "Mein Vater ist mal wieder nicht zu Hause und es kümmert ihn überhaupt nicht, wie ich in den nächsten Tagen zurecht komme! Ich glaube ich bin ihm einfach egal."

Eine weitere Träne lief über meine Wange und Kaito umarmte mich fest. "Hey, kopf hoch! Es mag ihm vielleicht gerade egal sein, wie es dir geht. Wahrscheinlich hat er einfach viel zu viel zu tun. Aber du als Person bist ihm bestimmt nicht egal! Und mir bist du auch nicht egal! Du kannst ganz einfach bei mir bleiben und dich auskurieren, bis dein Vater zurück kommt!" Er drückte mich fest an sich und ich vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.

So blieben wir eine Weile still sitzen, bis Kaito sich wieder von mir löste. "Und jetzt hör auf zu weinen und lächel wieder, das steht dir viel besser!" Ich wurde leicht rot und lächelte ihn an. "Danke. Lass uns runter in den Innenhof gehen und auf die anderen warten!" Kaito nickte und bevor ich mich rühren konnte, hob er mich einfach wieder hoch.

Ich sah zu ihm hoch. "Wirst du jemals damit aufhören?" Er sah grinsend zu mir runter. "Nein, niemals!" Ich seufzte und schüttelte lächelnd den Kopf. Im Innenhof angekommen setzten wir uns auf eine Bank in der Sonne. Ich seufzte und lehnte mich an Kaito an und der legte seinen Arm um mich. "Mach dir nicht so viele Gedanken um das Gespräch mit deinem Vater. Wenn er wieder da ist, kann ich mal mit ihm reden wenn du möchtest!"

Er sah lächelnd zu mir runter. Ich lächelte zurück. "Danke Kaito, aber ich glaube das überlassen wir lieber jemand anderem! Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Als wir letztes Mal bei dir waren, war auch niemand zu Hause." Schlagartig verschwand sein Lächeln und er blickte betrübt zu Boden. "Mein Vater ist vor acht Jahren bei einer seiner Zaubershows gestorben und meine Mutter reist seitdem herum und kommt gelegentlich nach Hause. Die meiste Zeit bin ich aber alleine, nur zum essen bin ich meistens bei Aoko und ihrem Vater."

Ich nickte. "Dann ist es bei uns wohl eine ähnliche Familiensituation, nur dass ich noch Shinichi habe." Kaito nickte. "Genug von dem traurigen Gerede! Du willst die Angelegenheit mit deinem Vater Shinichi überlassen oder?" Er grinste mich an. "Du hast es erfasst! Ich denke er wird ihm ein paar Takte zu sagen haben." Ich fing an zu lachen und Kaito stimmte mit ein. "Kaito?" Er sah zu mir runter und wartete, dass ich weiter redete. "Du bist mir wirklich wichtig und ich bin froh dich zu haben!" Ich lächelte ihn an und er sah mich erst verdutzt an und lächelte dann zurück. "Du bist mir auch sehr wichtig. Ich bin immer bei dir, darauf kannst du vertrauen!"

Er gab mir einen Kuss auf die Wange und stand dann auf. "So, ich gehe schon einmal unsere Taschen runter holen, die anderen müssten ja gleich zurück kommen!" Ich nickte und er verschwand wieder in der Jugendherberge. Ich schloss die Augen und genoss einfach die Sonne. Dann seufzte ich und zog mein Handy hervor, ich musste schließlich noch mit Shinichi reden. Ich wählte seine Nummer und nach kurzer Zeit nahm er ab.

"Was gibt es denn Cousinchen?"

"Hey Shinichi, seid ihr noch auf Klassenfahrt?"

"Eh..ja, wir fahren gleich zurück nach Hause, wieso?"

"Naja, wir fahren auch gleich zurück, allerdings gab es einen kleinen Zwischenfall....."

"Was hat Kaito angestellt?!"

"Shinichi! Kaito hat damit nichts zu tun, was denkst du denn!? Ich bin im Wald umgeknickt und kann jetzt schlecht laufen. Und jetzt darfst du dreimal raten, wer zu Hause auf mich wartet."

Ich hörte ihn seufzen und wusste sofort, dass er genau wusste wovon ich rede.

"Dein Vater ist wieder mal unterwegs und schert sich nicht darum, wie du klar kommst, habe ich recht?"

"Bingo, Herr Meister Detektiv."

"Und ich bin auch nicht da! Ich bin nur eine Nacht zu Hause und fahre dann zu einem Detektivtreffen, zu dem ich eingeladen wurde."

"Ist schon in Ordnung Shinichi, ich mache dir keinen Vorwurf, anders als jemand anderem. Ich kann bei Kaito bleiben."

"Dann ist ja gut. Du kannst ja zu mir kommen, nachdem ich wieder komme. Ich muss jetzt los, unser Bus fährt gleich. Grüß Kaito von mir und wir sehen uns wenn ich zurück bin!"

Damit legte er auf. Ich steckte mein Handy wieder weg und in dem Moment kam Kaito wieder zurück, allerdings ohne Taschen. "Hey, wo sind denn unsere Taschen?", fragte ich ihn. "Die sind schon im Bus. Die anderen sind übrigens auch zurück und holen alle ihre Taschen. Danach wollen wir losfahren. Sollen wir schon zum Bus gehen?" Ich nickte und stand auf. Als ich gerade einen Schritt nach vorn machte, hob Kaito mich einfach schon wieder hoch. "Im Ernst, irgendwann muss ich auch mal wieder alleine laufen." Kaito lachte nur und lief mit mir zum Bus. "Du wirst früh genug wieder selbst laufen, glaub mir."

Ich verdrehte die Augen und ließ ihn einfach machen. Kurz vor dem Bus hörte ich jemanden pfeifen und auch Kaito drehte sich um. Dort standen Aoko und Keiko und sahen mit grinsenden Gesichtern zu uns rüber. "Du hast ihn dir ja schon gut dressiert (V/N)!, rief Keiko zu uns rüber. Ich wurde rot und starrte sie böse an.

"Wer sagt, dass ich dressiert bin?", fragte Kaito mit einem breiten grinsen. Dann, ohne Vorwarnung, legte er seine Lippen auf meine und ich lief an wie eine Tomate. Aoko und Keiko bekamen einen Fangirlanfall und Kaito löste sich wieder von mir und grinste mich an. Ich sah allerdings schnell zur Seite, da ich immer noch ziemlich rot im Gesicht war.

Kaito lachte und stieg mit mir in den Bus. Er setzte mich auf einem Sitz ab und setzte sich dann daneben. Unsere Rucksäcke hatte er auch schon geholt und hier deponiert. "Musste das sein Kaito?", fragte ich ihn. "Ich wollte ihnen nur zeigen, dass ich das aus freiem Willen und immer wenn ich es will machen kann." Ich sah ihn ernst an. "War doch nur Spaß! So wissen sie es jetzt wenigstens mit Gewissheit und ich brauche mir keine Sorgen um die anderen Jungs machen." Ich seufzte und lehnte mich an ihm an. Nach kurzer Zeit waren die anderen auch im Bus und wir konnten los fahren.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal.

Eure Autor-chan

Thief Love (Kaito Kid x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt