Kapitel 5

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“Es ist ein Dachs im Territorium!“, rief Kampfpfote und stürmte ins Lager.

“Buchensturm und ich haben ihn bei der Patrouille entdeckt!“ 

“Gut. Den werden wir vertreiben. Ich gehe mit Drosselflug, Silberpfote, Kampfpfote und Krallenpfote. Wir werden ihn vertreiben!“ 

Ich darf mitkämpfen!, dachte Krallenpfote fröhlich und reihte sich bei der Kampfpatrouille neben Silberpfote ein.

Sie kamen relativ schnell bei Buchensturm an, der sich unter einem Brombeerstrauch versteckt hielt und den Dachs beobachtete. Es waren ein ausgewachsener Dachs und ein ziemlich junger.

“Bei meinem Zeichen greifen wir an!“, erklärte Eichelstern leise und Krallenpfote spannte kampfbereit die Muskeln. Sein Pelz kribbelte vor Aufregung und als sein Mentor das Zeichen gab, schoss er aus dem Gestrüpp und warf sich auf den Rücken des ausgewachsenen Dachses.

Sein Junges gab einen erschrockenen laut von sich und Kampfpfote und Buchensturm kreisten ihn ein und drängten ihn zurück - was wiederum die Mutter wütend machte. Sie schlug um sich und wurde alle los, bis auf Krallenpfote und Silberpfote, welche sich entschlossen an ihrem Rücken festhielten, ihn zerkratzten und zerbissen.

Der Dachs jaulte auf und warf sich auf den Boden. Gerade rechtzeitig ließ Krallenpfote los, rollte sich zur Seite und riss Silberpfote mit sich. Direkt neben ihnen landete der Dachs hart auf dem Boden und stürmte zu seinem Jungen.

Kampfpfote und Buchensturm sprangen aus dem Weg und warfen sich dann auf die Beine des Dachses. Eichelstern half ihnen und das Tier fiel um.

Krallenpfote setzte vor und zerkratzte seinen Bauch. Auch Silberpfote rannte los, um zu helfen, doch der Dachs schlug immer noch um sich und erwischte sie - sie wurde beiseite geschleudert und knallte hart gegen einen Baum.

“Nein, Silberpfote!“, schrie der getigerte Schüler und stürzte zu ihr. Sie blieb reglos liegen. Doch da - ihre Flanken hoben und senkten sich schwach.

“Krallenpfote...“, hauchte Silberpfote da und öffnete die Augen ein wenig.

“Silberpfote, halte durch, wir helfen dir!“, meinte der Kater panisch, doch er wusste, dass es bereits zu spät war.

“Krallenpfote“, erklang wieder ihre Stimme und Krallenpfote sah sie an.

“Ich muss dir noch etwas sagen. Ich liebe dich, Krallenpfote. Und habe es schon immer getan... mein Traum war es, deine Gefährtin sein zu dürfen...“

Seine Stimme zitterte, als er voller Trauer erwiderte: “Ich liebe dich auch! Es wäre so schön gewesen, dich zur Gefährtin zu haben.“ Ein schwaches Schnurren drang aus der Kehle der hübschen Kätzin, bevor sie völlig reglos liegen blieb.

Auf einmal wurde Krallenpfote weggestoßen und Kampfpfote kauerte sich neben seine Schwester.

“Silberpfote? Silberpfote! Du!“ Seine vor Zorn funkelnden Augen trafen Krallenpfote. “Du bist Schuld! Du hättest sie retten können, retten müssen! Dafür wirst du büßen!“

Der größere Kater stürzte sich auf ihn und schmiss Krallenpfote um, der vor Trauer und Schmerz noch immer wie gelähmt war. 

Ja, bring mich um... was hält mich denn noch hier? Dann sehe ich wenigsten Silberpfote wieder... 

Doch er wurde weggerissen und gemeinsam trotteten die Katzen zurück ins Lager.

Warrior Cats - Echo der Sterne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt