Prolog

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Die braun getigerte Kätzin krümmte sich vor Schmerzen, während ihre Schülerin ihr bei der Geburt half.

"Herzsturm, halte durch!", schrie die Heilerschülerin, "Es ist nur ein einziges Junges!" Doch die Heilerin wusste, dass ihre Mentorin Herzsturm, die Heilerin des WasserClans, dies wegen dem starken Blutverlust nicht überleben würde.

Als das Junge, ein kleiner Kater mit dunkelbraun-schwarzen Tigerungen geboren war, sackte Herzsturm keuchend zusammen. Sie schloss die Augen und ihr Gefährte, der Zweite Anführer des WasserClans, Flusspelz, kam in die Kinderstube gestürmt.

Als er sah, wie schwach seine Gefährtin, mit der er seit Monden unerlaubt zusammen war, war, fauchte er die Schülerin an: "Mach doch was, Federfeld! Lass sie nicht sterben!"

Doch Federfeld schüttelte nur leicht den Kopf, flüsterte leise: "Ich kann nichts mehr für sie tun...", trat aus der Kinderstube und lief erschöpft zum Heilerbau. Ihre Mentorin würde noch heute sterben und dann wäre Federfeld für den Clan verantwortlich.

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"Und, wie willst du ihn nennen, Flusspelz?", fragte Federfeld den Vater des mutterlosen Jungen.

Flusspelz blickte zu dem Jungen runter, das sich im leeren Nest hin und her rollte und verzweifelt maunzend nach seiner Mutter suchte.
Der Zweite Anführer des WasserClans schnaubte nur, schubste das Junge unsanft ein Stück weg, als es auf ihn zukrabbelte und verließ die Kinderstube.

Federfeld tat das Junge leid. Es hatte keine Mutter und auch keinen Vater. Zumindest keinen, der es mochte oder sich um es kümmerte.

"Ich kann ihn säugen", miaute Hasenfleck, eine andere Königin. Sie hatte zwei Junge, ein Kater, der Kampfjunges hieß und eine Kätzin mit dem Namen Silberjunges. "Aber nicht weil er eine Mutter braucht oder weil ich ihn mag", fügte sie schnell hinzu, "Sondern weil er mir leid tut. Aber ich werde nicht seine Mutter spielen und er wird alles tun müssen was ich oder meine Jungen ihm sagen. Schließlich muss er für das, was seine Eltern getan haben bestraft werden."

Federfeld nickte zögernd. "Und wie soll er heißen?", wollte sie dann wissen. Hasenfleck überlegte kurz und meinte dann kurz angebunden: "Krallenjunges" Federfeld nickte kurz und tappte dann aus dem Bau. Sie lief aus dem Lager und dachte nach.

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Krallenjunges öffnete blinzelnd die Augen und piepste leise, als er die große Kätzin entdeckte, die am Rand des Nests saß und sich putzte: "Bist du meine Mutter?"

Die Kätzin drehte sich zu ihm und antwortete schroff: "Nein, deine Mutter ist tot. Und du solltest eigentlich auch tot sein."

Krallenjunges sah sie entsetzt an. "Und...und wer ist meine Vater?", fragte er zögerlich.

"Dein Vater ist Flusspelz, der Zweite Anführer des Clans. Aber er mag dich nicht sonderlich, weil deine Mutter, seine Gefährtin, bei deiner Geburt gestorben ist. Also mach dir keine Hoffnung", erwiderte Hasenfleck, "Und dafür, dass ich dich säuge, musst du alles machen, was ich, meine Jungen oder mein Gefährte von dir wollen. Haben wir uns verstanden?"

Krallenjunges nickte schnell. Er wollte gerade auf wackligen Beinen aus der Kinderstube gehen, als Hasenfleck hinter ihm rief: "Los, bring mir frisches Moos vom Heilerbau und einen extra großen und fettet Wühler! Sofort!"

Krallenjunges stolperte aus dem Bau und schüttelte den Kopf. Ich träume nur!, sagte er sich selbst immer wieder, Ich träume nur!

Warrior Cats - Echo der Sterne Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt