PROLOG

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STERNENLICHT SAMMELTE SICH über dem Mondstein, als eine schneeweiße Katze ihren schlanken Körper durch den Eingang hereingleiten ließ. Geschmeidig wie eine, auf dem Wasser landende Feder, ließ sie sich vor der Lichtquelle nieder und drückte die Nase gegen das kühle Gestein. Macht durchflutete sie. Die Macht des Sternenclans.

„Windstern!", grollte eine tiefe Stimme, und der große weiße Kater blickte sich blinzelnd um. Wer hatte ihn gestört? Wut stieg in ihm auf wie ein schwelender Waldbrand. Ein bedrohliches Grollen rumpelte in seiner breiten Brust. Die Magie des Augenblicks war zerborsten. Die Macht des Sternenclans, so rein und silbern wie eine Vollmondnacht, hatte sich blitzschnell zurückgezogen. „Heidekralle", fauchte der Anführer des Windclans, „Wie kannst du mich nur stören. Bist du deines Lebens müde geworden? Soll ich dich sofort zum Sternenclan befördern? WAS BEI GINSTER UND WACHHOLDER WILLST DU?" Heidekralle zuckte, ob des Jähzorns des anderen Katzers leicht zusammen. Seine glimmenden Augen verfinsterten sich. „Windstern, es geht um..." „NEIN!", das weiße Fell sträubte sich, er wusste genau, was sein Stellvertreter ihm mitteilen wollte, „Sprich den Namen dieses Balges nicht aus. Ich werde diesen Abschaum noch vernichten...Und den Donnerclan noch dazu! Das schwöre ich beim Sternenclan!"

Zur gleichen Zeit herrschte im Sternenclan helle Aufregung. „Wir können so eine Untat nicht unbescholten lassen!", empörte sich ein kräftiger, blaugrauer Kater lautstark. „Was sollen wir den tun?", eine zarte Kätzin stellte sich ihm entgegen, „Wie sind Sternenclankatzen, wir können nicht so drastisch eingreifen, wie du es verlangst." „Dann verwenden wir doch einfach unsere auserwählten Anführer, um diesen Tyrannen zu stürzen!", grollte ihr Gegenüber. „So grausam sind wir nicht! So etwas dürfen wir nicht tun!" „Soll ich also zusehen, wie mein Clan wegen diesem verkommenem Fellball den Bach runtergeht?", fauchte der Krieger. „Nein, keineswegs.", schaltete sich eine schiltpattfarbene Kätzin ein, „Wir haben doch noch einen Hoffnungsschimmer." „Und der wäre?" „Unsere Auserwählte..." „Die taugt doch nichts...sie liegt im Sterben, was sollen wir da noch unsere Hoffnung in sie setzen." „Ich habe größtes Vertrauen in sie. Wenn du unsere Entscheidung nicht billigst, bist du nicht würdig in unseren Kreisen zu weilen.", erwiderte die erste Kätzin streng. Der Kater duckte sich, und sein Fell sträubte sich missgelaunt, doch er schwieg und zog sich griesgrämig zurück. Enttäusche unsere Erwartungen nicht, Wüstenpfote, dachte die schildpattfarbene Kätzin sorgenvoll und blickte grimmig in die Ferne.

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Ich wünsche viel Spaß beim Weiterlesen! 

Diana Jane

Warrior Cats - Sturz in die FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt