Alone

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Hey :)
Es geht weiter :) Ihr fragt euch sicher, was Riley antworten wird und hier kommt der weitere
Teil. Ich hoffe ihr seid positiv überrascht und lasst mir auch ein paar Reviews da ;)
Thanks :)
~OceanBlue


I can´t let you go,
can´t leave you.
If I die.... however ,
but if you die, I would die a million times.
If you die,    
you would take my heart away.
No, you are my heart.

Ich hielt die Luft an und meine Hände verkrampften sich. Die Kälte der Fliesen fraß sich durch meine Kleidung und
zog meinen Rücken hinauf. Von der anderen Seite der Tür hörte ich nur unregelmäßiges Atmen. Er wartete.
Was soll ich nun tun? Wenn ich hier bleibe, dann wird er auch sterben. Mir ist egal, dass er sagte, er würde keine Angst hat. Denn er hat Angst, da konnte er mir nichts vormachen. Man hörte es an seiner Stimme. An ihrem Ton, denn sie zitterte.
"Riley?", flüsterte er.
"Du bist noch nicht soweit.", antwortete ich kalt.
"Natürlich. Ich... ich liebe dich doch.", kam es stotternd von ihm.
"Nein, ich meine das mit dem sterben. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir, du hast
noch nicht damit abgeschlossen.", erklärte ich und zitternd ballte ich meine Hände so stark, dass meine Fingernägel kleine
Furchen in meiner Handinnenfläche hinterließen.

"Du weißt gar nicht, wie weit ich schon bin.", kam es erbost von ihm zurück geschossen. "Du weißt nicht, ob ich nicht doch
schon bereit bin zu sterben. Für dich zu sterben. Du weißt gar nichts. Du...", während er weiter so wetterte und immer wieder
nach einer Aussage auf den Flurboden schlug, suchte ich nach einem Ausweg.
Meine Augen huschten über den Raum. Weiße Tapete mit Mosaiksteinchen besetzt. Der Boden bestand aus Fliesen, ähnlich dem
Muster der Mosaiksteinchen. Es gab hier eine Dusche, eine Toilette, ein Waschbecken mit einem Spiegel, der über die gesamte
Längsseite der Wand ging und ein Fenster. Mit den Augen fixierte ich es und mein Gehirn begann zu arbeiten.
Es war groß genug, damit ich hindurchpasste, doch würde ich Geräusche machen wenn ich es aufmachte.
Egal, ich musste hier weg. Das Risiko muss eingegangen werden. Es ist doch nur zu seinem besten, das versuchte ich mir zumindestens einzureden.

Leise erhob ich mich von den Fliesen und schlich zum Fenster, während Niall immer weiter Argumente aufbrachte. Auf der
Fensterbank standen eine Blumenvase, die aber keine Blumen beherbergte und ein kleiner Handspiegel.
Beides stellte ich so leise wie möglich auf die Ablage neben dem Waschbecken.
Dann griff ich nach dem Fenstergriff und drehte ich einmal nach rechts. Ein knatschendes Geräusch begleitete die Prozedur.
Niall unterbrach seine Schimpftirade: "Riley, was machst du da drin. Riley?"
Er hämmerte gegen die Tür und erschrocken sah ich über meine Schulter. Mach schneller, spornte mein Gehirn mich an und zog am Griff. Das Fenster quietschte und reflexartig zog ich die Schultern hoch.
"Riley, willst du etwa schon wieder abhauen. Riley. Bleib hier.", er schlug immer heftiger gegen die Tür und lange würde
die das sicher nicht mehr aushalten. Raus hier, schrie ich mich innerlich an und zog mich am Fenstersims hoch und setzte
mich rittlings auf das Sims. Mit dem rechten Bein war ich in der Freiheit, okay eher in der freien Luft und mit dem linken
immer noch im Raum. Schnell zog ich das linke nach und hing nun frei an der Außenmauer eines Gebäudekomplexes. Langsam
kletterte ich an den Fenstersimsen entlang, bis ich zu einem Vorsprung kam, auf den ich mich fallen ließ.
Ein knacken ertönte von dem Fenster, aus dem ich gerade geklettert war. Er hatte es also geschafft.

Sein Kopf erschien im Fenster und suchend sah er sich um. Dann sah er mich und schaute mir verletzt in die Augen.
"RILEY! Bleib hier. Wir können das schaffen. Wir können das regeln.", rief er mir zu und kleine Tränen liefen über
seine Wangen. Ich hob lediglich die Hand, wie zum Abschied und seilte mich am Vorsprung ab.
Hart fiel ich auf Pflastersteine und ich spürte wie ein Gefühl von Freiheit in mir aufkeimte.
Ich rannte weg, weg von ihm, weg von der Chance, weg von allem. Ich rannte vor meiner Angst weg, einem Gefühl, dass ich nicht haben dürfte und deswegen ist Niall so gefährlich für mich. Denn mit ihm in meinem Leben, würde ich es nie schaffen, die Tür zu meinen Gefühlen wieder zu schließen und zu versiegeln. Er würde es immer wieder schaffen die Tür aus den Angeln zu nehmen und meine Gefühle freizulassen.

Aber vielleicht...! Ja, vielleicht hätten wir es geschafft, doch die
Möglichkeit war zu gering, als das ich meine Hoffnung in sie setzten würde. Wieder war ich auf der Flucht und wieder war ich allein.

Einzig das Geräusch meiner Schritte begleitete mich durch die Nacht. Ich musste weg von hier. Weg aus England. Seine Rufe waren längst verhallt. Seine Stimme war lediglich nur noch ein Echo in meinem Kopf, das sich eisern in meinem Gehirn verankerte. Ich schlug den Weg zur Tube ein.
Nächster Halt: Flughafen. Übernächster Halt: München. Die Alpen riefen mich schon.


Kleine Schweiß Tröpfchen hatten sich auf meiner Stirn gebildet und verklebten meinen Pony, als ich, als eine der letzten, in
die zur Abfahrt bereite Metro sprang. Die Leute sahen mich zwar kurz komisch an, doch schnell hatten sie den Blick wieder
abgewandt. War auch so interessant. Ein Mädchen in schmuddeligen Jeans, braunem T-Shirt und schwarzer Lederjacke. Schnell! Packt die Abwehrgeräte aus, ein Terrorist ist eingestiegen. Wenn die wüssten!

"Nächster Halt. Heathrow Airport. Anschluss zur Bahn nach London City und....", mehr bekam ich nicht mit, denn auf einmal
wurde es unerträglich laut. Es war doch erst 4 Uhr und es war schätzungsweise mehr als die Hälfte von ganz London wach.
Kurz schüttelte ich den Kopf und verfestigte den Griff an der Haltestange, weil die Bahn langsam anhielt.
Als sie die Tür öffnete, erkämpfte ich mir meinen Weg nach draußen und sah mich gehetzt um.
Wenn sie mich jetzt fanden, dann bin ich am Ende. Schoss es mir durch den Kopf. Mit den Augen suchte ich die Einfahrhalle
nach einem Infoschild ab und fand auch eines. Ein großer Pfeil zeigte nach Links und auf seiner Beschreibung stand: Heathrow
Airport. Man könnte sagen, dass ich die Beine in die Hand genommen hatte und los gesprintet bin. Wieder stieß ich durch die
Menge an Menschen, wie ein Rammbock. Mit kurzen Schritten eilte ich die Treppe hinauf und kam oben in einer Terminalhalle
heraus. Um mich herum liefen viele Buisnesstypen, Angestellte und Piloten mit ihren Assistenten. Doch ich wollte nicht
zum Check- In. Mein Plan war, den kürzesten Weg zum Hanga zu finden. Ein kleiner Flieger wartet dort sehnsüchtig auf mich,
um mich nach Deutschland zu bringen. München, ich komme. Freiheit, wir sehen uns wieder. England, Good bye!

Angel in Sneakers 2- Still alive!Where stories live. Discover now