Awake

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Hier ist NOCH ein Kapitel.

~OceanBlue

Awaken

"Niall!", keuchte ich.
"Ja.", seine Stimme hörte sich kratzig an.
"Niall.", wiederholte ich und rieb mir über die Augen. Doch seine Augen waren immer noch offen.
"Du bist wach.", stellte ich flüsternd fest und ein paar Tränen lösten sich aus meinen Augen. Wie erstarrt stand ich hier, in
meinem Krankenhausgewand und sah auf den Jungen. Den Jungen, den ich liebte. "Jap.", kam es nüchtern von ihm. Langsam stolperte ich
auf ihn zu und nahm seine Hand in meine Hände und er strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. "Ich dachte... ich dachte...",
stotterte ich. "Was dachtest du?", und leckte sich kurz über die rissigen Lippen. "Dass ich dich verloren hätte.", mehr als
ein Flüstern bekam ich nicht heraus. "Wie lange hab ich denn geschlafen?", wollte er wissen.
"Lange genug!", antwortete ich, "Lange genug, dass alle dachten das du es nicht schaffst."
"Aber du hast an mich geglaubt oder?", er schloss kurz die Augen, als hätte er Angst vor der Antwort. "Ja, aber länger hätte ich es nicht ausgehalten.", wieder
liefen mir die Tränen über die Wangen, doch verzogen sich meine Lippen zu einem glücklichen Grinsen. "Ach komm her.", auffordernd
klopfte er auf die rechte Seite seines Bettes, an der ich stand. Ich setzte mich und schaute ihn erwartend an, weitere Tränen
liefen über meine Wangen. " Nicht weinen.", schwach hob er eine Hand und strich mir über die Wangen. Ganz leicht, wie die
Berührung einer Feder. Mit dem Daumen streichelte er über meine Wange und hielt meine Augen gefangen. "Ich liebe dich.", stieß
ich aus und damit zog er mich zu sich herunter und legte seine rissigen Lippen sanft auf die meinen.
"Ich habe dich vermisst.", flüsterte ich zitternd an seinen Lippen. Unser Kuss schmeckte salzig von den Tränen, die ich vergoss.
"Ich dich auch.", hauchte er und legte erneut seine Lippen auf die meinen. "Ich dachte, dass ich dich nie wieder sehen werde!",
immer mehr Tränen flossen über meine Wangen und leise schluchzte ich. Sanft, aber bestimmt zog er meinen Kopf näher und drückte
ihn auf seine Schulter. Die Schluchzer durchschüttelten meinen Körper, während er immer wieder über meinen Rücken fuhr und mir
leise ins Ohr summte.

Da wurde die Tür aufgestoßen: "Sind Sie dann fertig mit dem Singen? Sie müssen zurück auf ihre Stati... ohhh."
Damit schlug die Tür wieder zu und die Schritte entfernten sich hastig. Ich ignorierte das alles und lauschte nur auf seinen
regelmäßigen Herzschlag. Es war die Melodie, die mich am Leben hielt.
Schnelle Schritte näherten sich dem Zimmer und schon wieder wurde die Tür aufgestoßen, doch ich erhob mich nicht und auch Nialls
Hand fuhr fortwährend über meine Haare. Doch dann wurde ich sanft an den Schultern gepackt und hochgezogen. Ich wollte protestieren.
"Nein.", flüsterte ich, "Ich will nicht!"
Ein Arzt schob sich zwischen uns und zwangsweise musste ich meine Hand von Nialls Hand lösen. "Geh nicht!", sagte Niall schwach.
"Bringen Sie sie raus.", befahl der Arzt und ich wurde an den Schultern aus dem Zimmer geschoben. Noch einmal drehte ich mich
um und blickte in Nialls Augen. "Niall!", sagte ich schwach, dann schlug die Tür hinter uns zu.

Nächster Tag


Als ich die Augen aufschlug lag ich allein in meinem Krankenzimmer. Niall ist wach, war der erste Gedanke, der sich in mein Gehirn
schlich und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Langsam setzte ich mich auf und schaute auf die Uhr. 11 Uhr 24,
also hatte ich noch knapp eine halbe Stunde um mich fertig zu machen, meine Sachen in die Sporttasche zu schmeißen, die ich von
den Jungs bekommen hatte und dann würde der Arzt um 12 Uhr für meine letzte Visite kommen.
Schwerfällig richtete ich mich auf und strich mir durch meine Haare. Sie waren immer glatter geworden und auch die Farbe ging
raus. Kaum eine Welle gab es mehr in meinem Haar. Auch meine Augen wurden von Tag zu Tag dunkler und brauner. Ich wurde wieder ich.

Schwungvoll setzte ich mich auf die Kante meines Bettes und stellte mich auf den kalten Linoleumboden. Auf nackten Füßen tapste
ich zu meinem Schrank und kramte die Sporttasche heraus. Die Jungs hatten sie mit zwei alten Jogginghosen, zwei Hoodies, 4 T-Shirts,
3 normalen Jeans (die mir viel zu groß waren) und Unterwäsche, so wie Socken gefüllt. Bis auf die Unterwäsche und die Socken,
waren es alles Nialls Sachen. Die Jungs meinten, dass sie meine Größe nicht gewusst hatten, aber trotzdem hatte ich mich
unheimlich gefreut darüber. Geschickt zog ich eine Unterhose, BH, Sockenpaar, T-Shirt, Jeans und Hoodie heraus.
Kurzerhand schlüpfte ich aus meinem Krankenhausdress und stopfte die Dreckwäsche in einen Müllbeutel. Dann zog ich mir die
neuen Sachen an. Nialls Jeans hing schlaff an meinen Hüften, wie eine dieser Boyfriendhosen und auch der Hoodie war ein paar
Nummern zu groß, aber ich liebte die Sachen. Es waren ja auch Nialls Sachen.

Angel in Sneakers 2- Still alive!Where stories live. Discover now