Game Over

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Ich sag nicht viel dazu :),
nur es kommt anders als man denkt ;)

~OceanBlue

Game over

Suchend schaute ich mich in der riesigen Halle um. Tausende Menschen liefen kopflos an mir vorbei.
Sie streiften mich und versuchten hastig durch die Massen zu kommen. Ich drängelte und drückte mich an ihnen vorbei.
Immer wieder wäre ich fast hingefallen, doch konnte ich mich immer fangen.
Es schien als würden die Geräusche im Terminal immer lauter werden. Wie ein Bienenstock.
"Passagiere für den  Flug 5448 bitte zum Gate 3."
"Mister Tesh? Ihre Tochter steht an der Information und wartet auf sie."
"Der Wagen mit der Kennnummer....", ich hörte schon gar nicht mehr zu.
Mir wurde das alles zu viel und plötzlich legte sich eine Hand auf meinen Mund. "Wir haben dich!", flüsterte mir eine
tiefe, kratzige Stimme ins Ohr. Eine Flucht war unmöglich. Sie schleiften mich hinter sich her. Doch niemand bemerkte es, als
wenn wir unsichtbar wären. Mit einem Zisch öffnete sich eine Schiebetür und der Mann schob mich hindurch, immer noch hatte er
die Hand auf meinem Mund. Mit der anderen hielt er meine Arme in einem eiserenen Griff gefangen.

"Mister X wird sich freuen dich zu sehen.", ich riss die Augen auf und wollte protestieren, doch seine Hand dämpfte meine
Worte. "Außerdem haben wir eine Überraschung für dich. IceAngel2445.", sie schoben mich vor sich her und brachten mich zum
Parkplatz. Er war nur zur Hälfte gefüllt und schnell konnte ich einen schwarzen Van ausmachen.
Gemeinsam mit mir stiegen sie ein und wir fuhren weg. Weg von meiner fast wiedergewonnenen Freiheit.
Einfach weg.


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Der Van hielt vor einem großen Gebäude. Die Außenwände waren verglast und es wäre ein eindrucksvolles Gebäude gewesen, doch
machte es kaum was her. Mindestens die Hälfte der Fenster waren kaputt, an der Wand kletterten Efeuranken in die Höhe und
bildeten einen Schutzschild, dass sich um das ganze Gebäude führte.
Auch wenn es nichts hermachte, musste ich schlucken.

Die Van Tür wurde aufgerissen und zwei weitere Männer zerrten mich heraus. Ich fiel der Länge nach in den Staub, wurde jedoch
grob wieder auf die Füße gezogen. Schlaff hing ich den Armen von einem der Anabolikaschlucker und ließ mich hängen, wie ein
nasser Sack. Es war vorbei. Mein Kampf war vorbei. Mein Leben war vorbei. Alles war vorbei.

Sie zogen mich durch einen versteckten Eingang in das Innere des Gebäudes. Unsere Schritte hallten von der Wand wieder, doch
interessierte mich das nicht. Mich interessierte gar nichts mehr. Ich sah meinem Tod entgegen.


Am Ende des Ganges war eine unscheinbare Metalltür und einer der beiden Anabolika stoß sie auf und der andere warf mich ins
innere von dem Raum. "Hier ist sie Mister X, wie bestellt!", ein Knall und die Tür war zu.

Ich lag am Boden. Nur langsam hob ich den Kopf und sah in die unerbittlich grauen von Mister X. "Schätzchen, da bist du ja
wieder. Ich habe gehört du warst unartig.", er hob den Zeigefinger und sprach mit mir, als wäre ich ein Kind dem man beibringen
muss "Danke" zu sagen. Ich senkte wieder den Kopf.
"Tja, das ist alles sehr schade. Liebes.", seine kalte Stimme schlich sich in meinen Kopf und versuchte sich meine Gedanken
unter den Nagel zu reißen. Würde er mir jetzt ein Messer in mein Herz rammen? Würde er mir erst alles nehmen und mich dann
erledigen? Was zum Teufel wird er tun?

"Tja mein Schatz, du weißt wie die Strafe aussieht für ungehorsam?", schwach nickte ich. Er legte ein Zeigefinger an mein Kinn
und hob es an. "Es ist der Tod.", seine Lippen verzogen sich zu einem grausamen Grinsen. "Das macht mir immer am meisten Spaß an meinem Job.", er sah mich mit einer Ehrlichkeit an, die mich zum kotzen brachte. Er war widerlich.
"Was wollen sie nun machen.", zischte ich zurück. War doch eh alles verloren!
"Dich auslöschen, doch vorher muss ich dir noch deine letzte Lektion in Sachen Gehorsam beibringen."
Er holte mit der flachen Hand aus und ließ sie auf meine rechte Gesichtshälfte zu schnellen. Es knallte und ein brennender
Schmerz zog durch meine rechte Wange. Ein Zischen  ertönte, doch konnte ich nicht erkennen, von wem es kam.

"Du bist schwach.", er spukte die Worte aus, wie Gift. "Du bist hilflos. Besiegbar und für uns nun unbrauchbar.", er lächelte
mich boshaft an. "Weißt du, wem du das alles zu verdanken hast?", kurz schüttelte ich den Kopf, zu wiedersprechen hätte eh
keinen Sinn. "Ihm.", er trat einen Schritt beiseite und gab den Blick auf Niall frei. Er war auf einem alten Bürostuhl
gefesselt. Seine Handgelenke waren fest mit den Lehnen des Stuhles verbunden und sein Oberkörper wurde von einem starken
Strick zurück gehalten. Um seine Beine befand sich so ein Band und auf seinem Mund klebte ein Stück Isolierband.
"Ach, der liebe Niall.", höhnisch sah Mister X uns an. Niall?, der Schock legte meinen Körper lahm.

Langsam schritt Mister X zu Niall. "Na Niall, überrascht sie wieder zu sehen? Tja, die kleine Riley läuft halt gerne vor Problemen weg und vor ihren Verpflichtungen. Ist das nicht nett von ihr? Und dann hat sich dich auch noch mit in diese Situation gezogen. Dir ist klar dass du sterben wirst?", er wuschelte durch Nialls Haare, doch sein Blick lag starr auf mir.
Seine Sorge und seine Angst legten mir seine Seele da, wie ein offenes Buch. "Niall... ich.", brachte ich flüstern heraus.
"Siehst du Niall, sie stimmt mir sogar zu. Was sagst du dazu?", damit riss er das Isolierband ab und Niall kniff die Augen
vor Schmerz zusammen. Eine kleine Träne lief über meine  linke Wange. Zitternd öffnete er wieder seine Augen. Versuchte standhaft zu bleiben und keine Schwäche zu zeigen.
"Riley.", flüsterte er weder vorwurfsvoll, noch wütend. Ich wusste nicht, was er damit ausdrücken wollte.

"Ist das nicht schön?", begeistert klatschte Mister X in die Hände und sah uns begeistert an.
"Das Liebespaar, dass die letzten Stunden gemeinsam erleben darf.“, rief er vergnügt aus.
"Die Unnahbare und der Prinz. Vereint für immer, bis in den Tod."

Die Tür wurde wieder aufgestoßen und Schritte näherten sich mir. Jemand packte mich unter den Achseln, hob mich hoch und
schleifte mich zu Niall. Der Mann setzte mich auf den Stuhl neben Niall und fesselte mich, wie sie Niall gefesselt hatten.
Ich riss an den Fesseln, doch schnitten sie mir nur ins Fleisch. Kurz stöhnte ich auf.
"Tja, ich habe mich für den Feuertod entschieden. Dieses Haus wird abbrennen und ihr mit ihm!", langsam entfernte er sich von
uns, doch ich sah ihn nur geschockt an.

"Ach, weil ja bald dein Geburtstag ist Riley. Dein richtiger meine ich, werde ich dir zwei Geschenke machen. Ich liebe Spiele einfach.", zwei
Geschenke? Spiele?
"Ich verrate dir deinen echten Namen und ich gebe euch eine Zeitfrist. Wenn ihr in zwei Stunden euch nicht befreit habt war’s
das mit euch.", ein gehässiges grinsen legte sich auf seine Lippen. Es war fast unmöglich, diese Fesseln zu lösen.
Kurz bevor er durch die Tür treten konnte rief ich ihm hinter her: "Mein Name."
"Ach ja, wie versprochen auf dem Silbertablett. Leia Pepperman. Ich wünsche ein schönes sterben, was ich jedoch bezweifle!", damit war er verschwunden.

Leia Pepperman!

Angel in Sneakers 2- Still alive!Where stories live. Discover now