"Mr. Potter, sagen Sie mir lieber, wie Sie die Todesser besiegt haben."
Harry wartete bis Remus zurück kam. Er konnte es Kingslay nicht sagen, ohne wenigstens eine Seele zu zeigen.
Als Remus mit der Phiole zurück kam und sie dem Auror übergeben wollte, explodierte sie in seiner Hand. Durch den Schockmoment landete Remus unsanft auf seinem Hintern. Die vier Erwachsenen sahen geschockt auf die Scherben und den Trank, der im Boden versank.
"Sam, gibt es einen sinnvollen Grund, warum du dieses äußerst wichtige Treffen störst?"
Hinter Harry flimmerte die Luft und die Slytherin erschien. Umständlich umarmte das Mädchen Harry über die Lehne des Sessels.
"Ich war spazieren."
"Und dir hat die Aussicht nicht gefallen?"
"In der Tat."
Kaum waren diese drei kleinen Worte ausgesprochen, wurde der Auror an den Sessel gefesselt.
"Harry, ich mache hier weiter. Kümmere dich lieber um deine Freundin."
"Daphne ist nicht meine Freundin!"
"Ich habe Daphne nicht erwähnt, aber genau die meine ich. Sie steht noch immer unter Schock, weil ihre Mutter eine der Hexen war, die geopfert werden sollte."
Sam grinste Harry an und dieser verschwand leise fluchend über böse Slytherin Mädchen. Kaum war er mit einem flimmern hinter dem Schild verschwunden, wurde Sam wieder ernst. Ihre eiskalten Augen ruhten auf Snape.
"Ich bin tatsächlich enttäuscht von Ihnen, Professor Snape. Ausgerechnet Sie haben einfach ein Geheimnis ausgeplaudert. Mr. Shacklebolt ist kurz nach Ihrem Gespräch zum Direktor gegangen und hat dort berichtet. Sie waren unvorsichtig! Dieser Mann betrat den Raum der Wünsche und hatte einen Aufnahmezauber an sich. Zum Glück wurde dieser gebrochen, bevor er diesen Raum vollständig betrat. Durch Ihren Fehler haben wir ein ernsthaftes Problem und wir werden Konsequenzen ziehen müssen."
Snape erbleichte, dass ausgerechnet ihm solch ein schwerwiegender Fehler unterlaufen ist, war doch nicht möglich. Er hatte Kingslay immer als neutralen und fairen Mann gesehen, der Dumbledore etwas unterstützte.
"Professor Snape, der Direktor weiß nun, dass Sie ihm nicht treu sind. Der Direktor wird Sie streng beobachten. Wenn Sie mit Theo, Daphne und mir etwas mehr reden, wird er nicht wirklich etwas sagen. Sie können zur Not noch Harry Nachsitzen geben, aber ungehindert durch das Schloss werden Sie nicht mehr kommen. Sie können hier nicht mehr so oft erscheinen. Gehen Sie jetzt zu Mrs. Malfoy, die Frau ist völlig aufgelöst."
Severus erhob sich und nickte. Er war noch immer blass. Seine Gedanken kreisten noch immer um den Fehler, den er begangen hatte. Er hatte sich blenden lassen.
Sam sah ihrem Professor noch kurz nach, bevor sie sich zu Shacklebolt wandte.
"Ich werde Ihnen ihre Erinnerungen lassen, aber Sie werden niemals darüber sprechen können und Dumbledore wird auch durch Legilimentik nichts heraus bekommen. Der Zauber kann nicht gebrochen werden. Sie haben zwei Möglichkeiten, die erste wäre, wir töten Sie, die zweite ist, Sie tun was ich jetzt sage. Wählen Sie!"
Shacklebolt sah die Schülerin nur an. Natürlich wollte er nicht sterben und das wusste sie genau.
"Sie werden den dunklen Lord nicht hinrichten. Solange wir es nicht sagen, kann der dunkle Lord nicht sterben. Momentan wissen wir, wo er sich befindet, sollte er sterben, wird alles von vorne beginnen. Natürlich ist mir bewusst, dass der Minister Blut sehen will, aber wenn er das Ende des Krieges sehen will, muss er warten. Haben Sie mich verstanden?"
"Ja."
"Ich nehme jetzt den Zauber von Ihnen und Sie werden einfach gehen, sonst werde ich ungemütlich."
Shacklebolt spürte, dass der Zauber verschwand und erhob sich. Eilig lief er aus dem Raum. Die Nachricht, dass Voldemort nicht sterben darf, musste er sofort überbringen. Sein Weg führte ihn in das Büro von Dumbledore.
"Sam, war diese Behandlung nötig?"
"Tonks, heute ist Midwinter. Eigentlich sollten wir fröhlich zusammen sein, stattdessen haben wir den dunklen Lord geschnappt und haben dahinten sieben traumatisierte Hexen. Ich habe keine Zeit, um nett zu sein. Geduld habe ich auch keine mehr. Natürlich war ich hart zu Professor Snape, aber ich habe mich mit den anderen besprochen und das ist die beste Lösung. Das Problem ist, dass er jetzt von zwei Seiten mehr oder weniger gejagt wird und wir ihn nicht richtig schützen können, ohne dass er uns durch seine Anwesenheit verrät. Eine Möglichkeit gibt es noch. Wir könnten ihn aus der Schule entfernen. Dann würde er auch hier wohnen, aber nicht zurück ins Schloss können. Eine andere müssten wir uns noch überlegen, aber das werden wir mit Professor Snape besprechen."
Sam stand auf und streckte sich.
"Ich habe Professor Snape in die Runde gebracht und bin ein Fürsprecher, aber solch ein Fauxpas hätte ihm nicht passieren dürfen. Ich gehe jetzt zu den anderen."
Während Sam ging, dachten Tonks und Remus nach. Natürlich hatte die Schülerin recht, aber es war auch hart, jemanden einfach auszuschließen, ohne jeglichen Schutz? Sie erhoben sich und begaben sich in den hinteren Teil des Raumes. Kaum hatten sie eine unsichtbare Linie übertreten, sahen sie die sieben Hexen und einige Schüler, die hin und her liefen. Aristea führte einige Zauber aus und Severus tröstete Narzissa. Von Harry, Sam, Philipp und Keira war keine Spur. Tonks lief zu ihrer Tante.
"Tante Narzissa! Ist alles in Ordnung?"
Narzissa sah die junge Frau misstrauisch an. Severus rückte ein Stück weg.
"Nymphedora? Mir geht es den Umständen entsprechend."
Tonks verkniff es sich einen Kommentar wegen dem Namen und setzte sich neben Narzissa. Leise begannen sie sich zu unterhalten. Remus half derweil Aristea. Plötzlich erschien Harry und bat um Aufmerksamkeit.
"Alle Schüler, die offiziell die Ferien hier verbringen, sollten langsam zurück in ihren Gemeinschaftsraum. Wenn zu lange zu viele fern bleiben, könnte es auffallen."
Zwar murrten einige, doch fügen sie sich. Nach und nach leerte sich der Raum der Wünsche und es waren nur noch die vier Seelenträger und die Erwachsenen anwesend. Remus vermutete, dass Harry etwas zu sagen hatte und die anderen Schüler sich daher verzogen haben.
"Nun zuerst möchte ich wissen, wie es den Hexen geht, Aristea?"
Besagte Hexen hatten mittlerweile Beruhigungstränke bekommen, dennoch lagen sie sich haltsuchend in den Armen. Sie blieben still und hörten zu.
"Körperlich geht es ihnen soweit gut, aber seelisch nicht. Es wird dauern, bis sie das verkraften. Wenn ich anmerken darf. Es wäre von Vorteil, wenn die Frauen zusammen bleiben. Vielleicht hilft es ihnen das Trauma besser zu verarbeiten. Sie können so miteinander reden."
Harry nickte. Die Idee war gut, aber es gab ein Problem dabei.
"Ich kann sie nicht zwingen, aber ich befürworte die Idee."
Harry wandte sich an die Frauen und sah sie nacheinander an.
"Ich überlasse Ihnen die Entscheidung. Sie selbst sollten am besten wissen, ob Sie das wollen oder nicht."
Danach besprachen Sie noch, wie es nun weiterging. Irgendwie hatte Remus jedoch das Gefühl, dass Harry ihnen etwas wichtiges verschwieg. Immer wieder blickte er Tonks mitleidig an.
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Epilegména paidiá anthrópon - Erwählte Menschenkinder
Fanfiction"Harry Potter, begleite uns auf die Reise deines Lebens. Verändere mit uns die Welt. Bist du dabei?" Harry brauchte nicht mehr zu überlegen. Fest entschlossen ergriff er ihre Hand.