Im Ministerium

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Halloween kam für eine kleine Gruppe viel zu schnell. Harry saß am Gryffindortisch und aß sein Frühstück. Seit der Ankündigung hatte er kein Wort mehr gesprochen. In seinen Gedanken war er weit weg, nur körperlich war er anwesend.

Hermine versuchte alles mögliche, um Harry wieder zurück zu bringen, doch nichts half. Sie hatten fast alles versucht, doch nichts half.

Auch hatte sie versucht herauszubekommen, wohin ihr Freund jeden Samstag verschwand. Das Thema blockte Harry jedoch rigoros ab. Dean und Seamus schoben es darauf, dass Harry wohl eine Freundin hatte.

Hermine glaubte das zwar nicht, doch ließ sie Harry damit in Ruhe. Womit sie ihn jedoch nicht in Ruhe ließ, war Remus. Sie konnte es einfach nicht verstehen, dass der Mann heute Abend nicht mehr leben sollte. Es würde in einer Katastrophe enden, wenn Remus starb, das wusste sie genau.

Harry hatte vor ein paar Tagen eine Einladung zur Hinrichtung bekommen und Hermine traf dieser grausamer Scherz schwer.

Am Mittag sollte er dort erscheinen und abends zum Fest? Sie bezweifelte, dass er an dem Fest teilnahm. Am liebsten würde sie ihn begleiten, doch aus irgendeinem ihr unerfindlichen Grund lehnte dies die neue Professorin ab. Hermine hatte schon bemerkt, dass Professor Protekos und Harry etwas verband, doch was, dazu schwieg ihr Freund. Es stimmte sie traurig, weil Harry einfach nicht mehr mit ihr sprach. Oft hatte sie versucht, ihn abens zu erwischen, doch er blockte sie immer ab.

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Minute um Minute verging die Zeit rann ihnen durch die Finger und keiner wusste, was er tun sollte. Es gab einfach keinen vernünftigen Plan!

Kurz nach dem Mittagessen zog Harry sich abwesend an. Sein Gehirn war wie leer gefegt. Nur ein Gedanke beherrschte ihn.

'Remus wird sterben.'

Er sollte bei der Hinrichtung dabei sein. Um 14 Uhr sollte sie durchgeführt werden. Eine Stunde vorher müsste er anwesend sein.

Auf dem Weg in die Eingangshalle begleiteten ihn Ron und Hermine. Dort angekommen sah er in einer Ecke Sam, Philipp und Keira stehen. Aristea wartete auf ihn. Sie sollte ihn begleiten, weil Dumbledore früher ins Ministerium musste.

Mitleidig sah Aristea ihn an und hielt ihm eine Zeitung hin.

"Mr. Potter, ich habe einen Portschlüssel geschaffen. Sie wollen doch sicher nicht in solch einem Wetter apparieren."

Anteilnahmslos griff Harry nach der Zeitung. Es war ihm egal. Er wäre auch durch den strömenden Regen gelaufen, wenn es Remus half.

Aristea nuschelte ein Passwort, dass Harry nicht verstand und sie verschwanden in einem Strudel aus Farben.

Im Atrium kamen sie an, doch waren sie nicht die einzigen. Neben Harry erschienen seine Freunde aus den anderen Häusern. Luna legte ihm verträumt eine Hand auf die Schulter.

"Du glaubst doch nicht, dass du da alleine durch musst."

Das aufmunternde Lächeln seiner Freunde drang jedoch nicht zu ihm durch. Er antwortete nicht und auch sein Gesicht zeigte keine Reaktion.

Eine Hand auf seiner Schulter schob ihn sanft, aber bestimmend in eine Richtung. Harry blickte sich nicht um und auch den Weg bekam er nicht wirklich mit. Alles war wie ein Alptraum und plötzlich stand er in einem Saal und erblickte Remus. Der Werwolf saß in sich zusammen gesunken und gefesselt auf einer Bank. Sein Blick sah geschockt aus und er starrte auf dem Boden. Die Kleidung, die der Werwolf trug, war teilweise zerfetzt.

Was hatte das Ministerium mit dem Mann gemacht?

Der Anblick weckte Harry aus seiner Lethargie. Solch einen Anblick hatte Harry bei weitem nicht erwartet. Es war der pure Schock.

Epilegména paidiá anthrópon - Erwählte Menschenkinder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt