[Chenle]
Bei mir angekommen stellte ich die Reisetasche von Jisung in mein Zimmer.
"Wo schläfst du dann?", fragte er leise. Es schien ihm unangenehm zu sein.
"Auf der Couch", antwortete ich.
"Das ist doch total unbequem!"
"Ach diese zwei Nächte", meinte ich und ging in die Küche.
"Wenn es zu unbequem ist kommst du zu mir, ja?"
"Natürlich, wie könnte ich das Angebot nur abschlagen?"
Ich bemühte mich, dass man die Ironie in der Frage nicht hörte. Allerdings war es viel zu offensichtlich.
In der Küche entschieden wir zusammen etwas zu kochen, was eher so aussah, dass Jisung mir nur zuschaute, weil er nichts wusste mit sich anzufangen.
"Kann man das als date ansehen?", fragte er, als die Töpfe auf dem Herd standen und ich darauf wartete, dass es kochte.
"Sieh es an, als was du willst", meinte ich schulterzuckend, während mein Unterbewusstsein laut 'nein' schrie.
Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte und sah zu dem Koreaner, welcher mich dabei beobachtete.
"Gehst du morgen zur Arbeit?"
"Nein, ich habe die Woche Überstunden gemacht", antwortete ich.
Er nickte und versuchte sich ein Lächeln zu unterdrücken, was mehr als nur offensichtlich war.
Nachdem essen fuhr ich mit Jisung in die Nähe vom Strand und lief den Rest des Weges mit ihm.
Zwischendurch hielt er sich immer wieder an meinem Arm fest, wo ich mir nicht sicher war, ob ich langsamer gehen sollte oder er einfach meine Nähe spüren wollte. Letztendlich entscheid ich mich dafür seine Hand zu nehmen.
"Bist du oft hier?", fragte Jisung und lief dicht neben mir her, während er unsere Finger miteinander verschränkte.
Ein kleines und unscheinbares Lächeln schlich sich in mein Gesicht.
"Nein, ich habe kaum Zeit."
"Und für Freunde?"
"Ich habe nur eine", meinte ich.
Wir schwiegen uns gegenseitig an und ich führte ihn zu Felsen, wo man sich gut hinsetzen konnte und einfach das Rauschen vom Meer lauschen konnte, was wir auch Taten.
Jisung ließ meine Hand los und legte seinen Arm um mich herum, was mich erröten ließ. Aber auch nur, weil ich Nähe nicht wirklich gewohnt war und diese auch nicht wirklich wollte oder überhaupt vermisste.
"Würdest du mich auch mal in Seoul besuchen kommen?", fragte er.
"Lebst du alleine?"
"Nein."
Ich schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich lebte er noch mit den Leuten aus der Schule zusammen, worauf ich gut verzichten konnte.
"Warum?" In seiner Stimme war zu hören, dass ihn das verletzte.
"Ich mag Seoul einfach nicht. Es sind einfach zu viele schlechte Erinnerungen, die ich so gut wie es geht unterdrücken möchte", antwortete ich. Eigentlich hatte ich nach einer Ausrede gesucht, aber nachdem ich es ausgesprochen hatte, wurde mir bewusst, dass es der Wahrheit entsprach.
Er nickte nur und wollte seinen Arm wegnehmen, welchen ich festhielt.
"Sei bitte nicht sauer auf mich", murmelte ich leise.
Jisung hatte seine Erinnerungen verloren und ich war zu egoistisch seiner Bitte nachzugehen. An seiner Stelle würde ich mich hassen.
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☙poor but richᶜʰᵉᶰˢᵘᶰᵍ
Fanfiction{COMPLETED} Fortsetzung zu: rich chensung Chenle ist ausgezogen und hat seine alten Freunde zurückgelassen um ein neues Leben anzufangen. Große Probleme dabei hat er nicht. -texting -boyxboy -sexuelle Handlungen -Gewalt Don't like it? Don't read it.