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[Chenle]

Nach der letzten Nachricht von Jisung kam nichts mehr. Zwar hielt ich mich weiterhin daran, ihm nicht zu schreiben, dennoch war ich neugierig. Was wollte er von Mina?

Seufzend legte ich den Stapel Blätter auf den Tisch meines Chefs, der sich auf einem Meeting befand. Mittlerweile hatte er mich zu seinem Assistenten befördert, was noch mehr Arbeit bedeutete. Ich war froh, wenn ich drei Stunden schlafen konnte. 

Ebenfalls bedeutete die Beförderung mehr Gehalt, was an sich nichts schlechtes war, aber ich bemerkte von Tag zu Tag, wie ich immer erschöpfter und müder wurde. Ich musste mir eingestehen, dass mich der Job nicht mehr glücklich machte. Zwar hatte ich ein Dach überm Kopf, Essen und Trinken, aber war das wirklich alles? War es nicht das, was ich immer verabscheut hatte, wenn man nicht mehr kämpfen brauchte?

Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und las sämtliche Bewerbungen. Viele von ihnen waren ältere Leute, die bereits Erfahrungen hatten, was mein Chef bevorzog. Warum konnte er nicht Schulabgängern eine Chance geben?

Genervt sortierte ich Bewerbungen aus. Letztlich lagen nur noch zehn Bewerbungen vor mir. Somit nahm ich den Terminplaner von meinem Chef und setzte die Vorstellungsgespräche auf freie Zeiten. Den Bewerbern ließ ich eine E-Mail zukommen und löschte die Lichter in den Räumlichkeiten.

Es war mittlerweile ein Uhr in der Nacht, weshalb ich mich auf dem Weg zu meinem Auto machte, nur um bei einem Fast Food Laden essen zu gehen. Nayeon hasste meinen Chef für die Beförderung, weil ich nichts 'vernünftiges' zu mir nahm, wie sie meinte. Solange ich genug Wasser trank, war doch alles okay, oder nicht?

Zuhause angekommen ging ich schnell duschen und warf einen Blick auf die Uhr. Fast zwei Uhr. Ich verbrachte definitiv zu viel Zeit mit dem Essen.

Innerhalb von fünf Minuten befand ich mit in meinem Bett mit einem Buch in der Hand und einem Nachtlicht, welches sich auf meinem Nachtschrank befand. Somit las ich noch ein paar Kapitel, um mich zu entspannen und den Alltagsstress zu vergessen.

Diese Nacht losch ich erst gegen halb vier das Licht und fiel zu meinem Glück schnell in einen traumlosen Schlaf.

Bereits um sechs Uhr klingelte mein Wecker. Müde schaltete ich diesen aus und legte mich wieder richtig hin. Ein wenig Schlaf wollte ich noch haben.

Wenige Minuten später klingelte mein Handy nochmals. Ich sah auf den Display. Mein Chef rief an.

"Fuck", rief ich und sprang aus meinem Bett. Rangehen oder ignorieren? Ich entschied mich fürs erste.

"Che-"

"Ich weiß, wer Sie sind, Zhong Chenle", unterbrach mich mein Chef.

"Gewohnheit."

"Haben Sie den Bewerbern schon E-Mails zukommen lassen oder nur in meinen Terminkalender geschrieben?"

"Ich habe jeden eine E-Mail zukommen lassen und jeweils um eine kurze Rückmeldung gebeten", antwortete ich und griff nach einem frischem Hemd aus meinem Schrank.

"Sehr gut. Heute fangen Sie erst um 10 Uhr an", meinte er. Danach war nur noch ein Piepen zu hören. Das Hemd hing ich zurück und ließ mich zurück ins Bett fallen.

Hatte der Mann gute Laune? Normal musste ich Punkt 8 Uhr im Büro erscheinen und seinen ersten Kaffee servieren. Warum auch immer ich das machen musste, aber ich nahm es hin. Diskussionen überließ ich lieber Nayeon.

☙poor but richᶜʰᵉᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt