Oft schieben wir anderen die Verantwortung für unsere Probleme zu. - Dalai Lama
»Rechts!«, rief Hermione und Harry flog links, zog immer höher. Der Klatscher sauste an ihnen knapp vorbei.
»Voraus!« Sie gingen in einen weiteren spektakulären Sturzflug, wieder zischte eine Eisenkugel an ihnen vorbei.
»Du kannst mit einem Arm fliegen, oder?«, sie flogen im hohen Tempo durch die Luft.
Harry nickte.
»Gut, dann halt meinen linken Arm mit deiner rechten, ganz fest!« Erklärte sie nüchtern, bevor sie zu Ende gesprochen hatte, legte Harry bereits seinen Arm auf ihren.
»Was hast du vor?« Wollte er eindringlich wissen, als er spürte, wie sie ihren rechten Arm von ihm löste.
Über seine rechte Schulter hinweg sah er, wie sie ihren Zauberstab auf einen herannahenden Klatscher richtete. Bevor er sie erreichen konnte, explodierte er in tausend Stücke.
»Harry!« Er war so überrascht von ihrem Handeln gewesen, dass er vergessen hatte nach den anderen Geschossen Ausschau zu halten. Mit einem scharfen Rechtsruck entgingen sie einem Zusammenprall, trotzdem vibrierte der Besen und Harry registrierte einen Schlag. Mit Nachdruck konnte er deren Kurs halten.
»Geht es dir gut?«, wollte Harry wissen, als ihr Griff um seine Taille lockerer wurde.
»Fester, halt mich einfach fester.« Ihre Stimme klang schmerzverzerrt. Ein weiterer Klatscher explodierte Mehrere Meter vor ihnen. Hermione ging es gut genug um zu Zaubern, dennoch wuchs die Sorge in ihm.
Sie mussten erst heil wieder herunter kommen, dafür musste er sich auf das Fliegen konzentrieren.
»Links!« Es war mehr ein Flüstern, umso verzögerter reagierte Harry. Abermals war es denkbar knapp, doch von rechts sah er eine weitere Kugel auf sie zukommen, sie gingen zu spät in einen Sturzflug. Mit Wucht traf ihn das Metall gegen die Schläfe.
»Harry, bitte, zieh hoch!« Das eindringliche Rütteln an seiner Schulter, die energische, schwache Stimme und nicht zu letzt die Lippen, die seine Wange berührten, holten ihn aus der Benommenheit.
»Einen müssen wir noch in der Luft ausschalten. Die letzten Zwei, dann gemeinsam beim Landen.« Instruierte Hermione ihn, als sie endlich wieder in die Höhe flogen. Harry nickte nur, ihm war schwindelig.
Die kühle Luft und das Adrenalin, verbannte das Gefühl bald.
»Rechts!« Er nahm eine scharfe Linkskurve, im Hintergrund hörte er den Knall.
»Landen!«, befahl sie ihm. Unsanft kamen sie in der Mitte des Quidditchspielfelds auf dem Boden auf. Harry zog zu gleich seinen Zauberstab, die letzten Klatscher explodierten.
»Wenn ich den in Finger kriege!«, schnaufte Harry verächtlich und war drauf und dran ins Schloss zu rennen, um Ron ausfindig zumachen. Er hatte sich einfach aus dem Staub gemacht, nachdem er alle verfügbaren Klatscher auf sie gejagt hatte.
»Nicht!« Es war so leise und doch hielt es ihn zurück.
Er wirbelte herum und er erstarrte bei dem Anblick von Hermione.
Sie war auf ihre Knie gesunken, die linke Schulter hing, durch den Pullover kam Blut zum Vorschein. Doch war es ihr Gesicht was großes Entsetzen, Sorge in ihm auslöste. Es war blutverschmiert. Aus einer Wunde an der Schläfe quoll immer noch frisches Blut.
Wie im Nebel eilte Harry an ihre Seite zurück. Wilde Panik, Angst beherrschte ihn.
»Ich habe es verdient. Schließlich habe ich Rons Herz gebrochen.«, sagte sie erschöpft.
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Im Namen der Liebe
FanfictionNiemand möchte die Wahrheit wissen, nicht wenn es darum geht zu erkennen was wir bereit sind für die Liebe in kauf zu nehmen. Dumbledore wusste um die Macht der Liebe und wie er sie einsetzen musste damit Harry seine Aufgabe erfüllen würde. Ein Jahr...