Unabzahlbare Schuld

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Wer seine Schuld bekennt, nimmt Abschied vom Scheindasein und wendet sich der Realität zu. Er kehrt seine Schwächen nach außen. Zwar wird er sie dadurch nicht wirklich los, aber er hat auch nicht länger nötig, sie mit falschen Tugenden zu übertünchen. - William James

Die Tribünen um das Quidditchfeld waren mit unzähligen Menschen gesäumt, die in den Farben ihrer Teams gekleidet waren. Rot und gelb war bei weitem überlegen, nur eine vergleichbar kleine Menge trug Grau, Grün zu schau. Vereinzelt eilten letzte Schüler zu den hölzernen Tribünen, das Spiel war nur wenige Minuten vorm Beginn. Die Spannung war greifbar, die hier ihren Höhepunkt finden sollte.

»Willkommen beim letzten Spiel der Saison um den Quidditchcup.«, schallte die Stimme von Dean Thomas durch die Ränge.

Gerade hatte Harry seine Ansprache vor seinem Team beendet und sah eindringlich jeden noch einmal ins Gesicht. Vor allem Ron und Ginny hatten seine Aufmerksamkeit, würden sie eine akzeptable, gar gute Leistung abrufen können und somit den Gewinn des Pokals ermöglichen? Beide sahen entschlossen genug aus, vielleicht machte Harry sich auch völlig umsonst sorgen. Die Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen, die Streitigkeiten und deren Auswirkungen musste sich in irgendeiner Form zeigen, wieso also nicht bei diesem Teamsport? Ein Vorteil war sicherlich, dass Harry als Sucher nur wenig mit dem Team direkt zusammen spielen musste, als Kapitän allerdings war es seine Pflicht zu reagieren, sollten sie in Rückstand geraten.

»Begrüßt mit mir das Gryffindorteam mit Haaaarrryyyy Poootttterrrrr als Kapitän.«, hallte es erneut durch das Stadion und war zeitgleich das Zeichen, dass es los ging.

Einer nach dem anderem bestiegen die Besen und sausten raus auf das Spielfeld. Harry tat es ihnen gleich und flog hinter Ron als letzter los. Ein atemberaubender Anblick erwartete sie. Er konnte sich nicht daran erinnern die Tribünen besser gefüllt gesehen noch einen lauteren Empfang erhalten zu haben. In dem Augenblick, als auch der letzte Spieler beider Teams auf dem Spielfeld gelandet war, starteten die Zuschauer, die Fans der Gryffindormanschaft eine beeindruckende Chorographie.

»Sieh dir das nur an!« Der erstaunte Ausruf von Ron veranlasste Harry seine Aufmerksamkeit auf die Tribünen zu richten.

Ein riesiger lebendig wirkender Löwe jagte etliche Schlangen, auf einem über mehrere Tribünen gespanntes Banner, nur um diese zu zerreißen. Mehr denn je verdeutlichte diese Abbildung, dass Professor McGonagall völlig richtig entschieden hatte, als sie das Spiel beider Mannschaften an das Ende der Saison verlegt hatte. Unbeabsichtigt wurde es nun auch noch zum entscheidenden Spiel um den begehrten Pokal, den ersten seit Kriegsende.

»Lass uns ein letztes gutes Spiel zusammen spielen!«, erhob Harry nach einer ganzen Weile die Stimme und sah entschieden Ron an.

Der rothaarige junge Mann nickte zustimmend. Es war vielleicht ein Anfang zu einem normaleren Umgang miteinander. Ohne ein weiteres Wort flog Ron rüber zu seiner Position. Mit einem kurzen Handschlag mit Blaise Zabini, dem Teamkapitän der Slytherinmanschaft, startete das Spiel mit dem freilassen der Bälle und dem grellen Pfiff aus Madame Hoochs Pfeife.

Nie hatte Harry sich sein letztes Spiel so vorgestellt, es war wie in einem Wirbelwind, so surreal und doch echt. Bis vor einem Jahr, als er sich für ein weiteres Schuljahr in Hogwarts entschied, hatte er geglaubt sein letztes Spiel längst gespielt zu haben. Eine überhörte Unterhaltung zwischen Hermione und Ron hatte schließlich zu seinem Entschluss geführt. Nachdem Voldemort besiegt war, hatte Harry nicht einen Augenblick daran verschwendet, dass das magische Großbritannien irgendwann genauso schnell wieder gegen ihn sein könnte und alle akademischen Geschenke nichts wert wären. Hermione hatte es gegenüber Ron anders formuliert, als sie ihre eigenen Beweggründe nannte. Sie war eine Muggelgeborene, nichts in ihrem Leben würde selbstverständlich sein, kein Abschluss, kein Verdienst in irgendeinem Krieg. Es würde immer irgendwen geben, der ihr vorhalten würde, dass sie einen anderen familiären Hintergrund hatte. Wenn es für sie keine Sieges Geschenke gab, warum sollte es für ihn dann anders sein?

Wider erwartend saß er nun hoch oben auf seinem Besen und hielt Ausschau nach dem goldenen Schnatz. Das erste Tor für Slytherin war schon gefallen. Ron war völlig aus der Form. Die Sperre von einem Spiel hatte ihm überhaupt nicht gut getan. Ganz anders sah es bei Ginny aus, sie war dabei ihr Spiel des Lebens zu machen. In Windeseile hatte sie den Gegentreffer erzielt und war erneut dabei Druck aufzubauen. Anschwellend begannen die Zuschauer »Weasley ist unser König« zu singen.

Innerlich hoffte Harry, es würde Ron die nötige Courage geben um die Ringe sauber zu halten.

Mit Mühe besann er sich auf seine eigene Aufgabe im Spiel und sah sich nach dem Schnatz um. Sein Gegenspieler war gerade mehr damit beschäftigt seine Treiber zu unterstützen und die Gryffindorjäger daran zu hindern weitere Treffer zu erzielen. Harrys Blick schweifte über das gesamte Spielfeld, nahm die einzigartige Atmosphäre auf und fand völlig unerwartet auf der Tribüne, oberhalb des Banners seine beste Freundin, wie sie das Spiel verfolgte. Nie zuvor, hatte er darauf geachtet, nie ihr Gesicht, noch die abgebildetes Emotionen wenn sie Gryffindor spielen sah. Absolute Leidenschaft, anders war es nicht zu beschreiben. Selbstverständlich und nicht wirklich lange fanden ihre Augen letztlich ihn. In diesem einen Moment gab es nichts, außer sie beide. Das Gebrüll der Zuschauer, die Tatsache dass er auf einem Besen saß, all das verschwand für einen Bruchteil einer Minute. Schließlich war es eine Kombination aus mehreren Dingen, was ihn zurück ins Spiel brachte; Deans lautes fluchen, der heftige Windzug als der Slytherinsucher an ihn vorbei raste und Hermiones weit aufgerissene Augen, während ihr Mund ein ›Nein‹ formte. Bevor er nur einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Harry sich rasch instinktiv auf seinen Feuerblitz nach vorne gelehnt um die Verfolgung aufzunehmen. Mit einem halsbrecherischen Geschwindigkeit flog er hinter dem Grünenschatten her, der Besen begann leicht zu vibrieren unter der enormen Last, dennoch gab Harry nicht nach.

»Komm schon!«, rief er verzweifelt, da er den Vorsprung nur mühsam aufholen konnte.

Der Schnatz mit seinem goldenen Flimmern war nur noch wenige Meter entfernt von der ausgestreckten Hand des Slytherins, da kam ihnen beiden ein roter Blitz entgegen. Harry wich nach unten aus, während sein Gegner nach links zog. Wild sah er sich nach wenigen Sekunden um, doch der Schnatz war nicht mehr zu sehen. Erleichtert pustete Harry aus, das war verdammt knapp gewesen.

»Verflucht, Harry!«, giftete ihn eine laut schnaufende Ginny an. »Konzentrier dich auf's Spiel.«

Nur ein dümmliches Nicken brachte Harry fertig, innerlich haderte er mit sich. Gerade ihm, dem Kapitän, musste so ein riesiger Patzer passieren.

Die Zuschauer und ohne Zweifel Dean Thomas feierten Ginny für ihre Heldentat. Sie war unterdessen rastlos unterwegs mit dem Quaffel unter dem Arm um die Führung noch weiter auszubauen. Sie brauchten jeden einzelnen Punkt, um den Pokal sicher zu gewinnen. Deshalb ließ sich Harry trotz allem Zeit, statt direkt Ausschau nach dem Schnatz zu halten, entschied er sich den anderen Sucher in die Irre zu führen. Zielstrebig flog er im hohen Tempo in die Richtung der gegnerischen drei Ringe und der Slytherin folgte ihm. Abrupt drehte Harry ab, unauffällig im Augenwinkel hatte er tatsächlich ein goldenes Flimmern gesehen. Sein Gegner war ihm nur halbherzig auf den Fersen, da er darauf setzte erneut einer falschen Spur hinterher zu sein.

Der Gesang, das Geschrei der Zuschauer schwoll an, als Harry in einer hohen Geschwindigkeit die Kurve nahm und genau auf den Schnatz zu flog. Wenige Sekunden später hörte Harry nur noch den ohrenbetäubenden Jubel, fühlte wie sanft und widerstandslos die kleinen Flügeln des walnussgroßen Objekts gegen seine Hand schlugen. Die nächsten Minuten waren völlig verschwommen im Taumel des Triumphs. Etliche Menschen stürmten das Feld. Als Harry endlich landete sah er nur wie eine rote Meute ihn umzingelte und jeder ihn stürmisch beklatschte, herzte. Es war aber Ginny, die unzählige Male umarmt wurde, unter anderem von einer strahlenden Luna, bis das Team sie auf den Schultern nahm.

Tiefe Wehmut durchzog Harry, als er Minuten später im Gryffindorgemeinschaftsraum mit einem Butterbier in der Hand stand und beobachtete wie der Gewinn des Quidditchpokals gefeiert wurde. Die Siegerehrung war wie in einem Traum an ihm vorüber gegangen. So sehr Harry sich freute über den Triumph, waren seine Gedanken nun umso mehr ungehindert bei dem was ihn nun erwartete. Seine Zeit in Hogwarts war zu Ende, die Zukunft völlig offen. Obwohl er bereits eine Einladung zum Aurortraining erhalten hatte, war er unentschlossen.

An diesem Punkt wanderte sein Blick vom glänzenden Pokal weg hin zu einer einsamen Person, die dort am anderen Ende des Raums wie auf dem Sprung zu Flucht stand. Hermiones Anblick machte Harry unruhig. Irgendetwas plante sie, dies hatte er im Gefühl. Seit der Sache mit den Klatschern glaubte er zu spüren, wie sie sich Stück für Stück von ihm entfernte. Erst hatte er geglaubt, es wäre der Lernstress, doch die Prüfungen waren vorbei. Immer noch hatte sie ihre Distanz zu ihm bewahrt, nur das nötigste mit ihm Besprochen. Vielleicht hatte ihr verhalten auch nichts mit ihm zu tun, sondern es war ihr einfach alles zu viel geworden.
Mit einer weiteren Flasche Butterbier in der Hand drängte Harry sich entschlossen durch die Menge. Bereits bevor er sie erreicht hatte, bemerkte sie ihn und die Mundwinkel hoben sich leicht.

»Gratulation!« Kaum hörbar vernahm er ihre Stimme.

»Es fühlt sich zum ersten Mal nicht wie gewinnen an.«, entgegnete er mit einem schiefen Grinsen, während er ihr das Getränk reichte.

»Nein, wohl nicht.« Sie atmete tief ein und seufzte leicht, bevor sie weitersprach.«Es ist eher das Ende eines Lebensabschnitts.«

»Ja.« Harry nahm einen Schluck vom Butterbier.

Im Stillen fragte er sich, ob er sie nicht einfach in eines der verlassenen Klassenzimmer ziehen sollte, um endlich mit ihr Klartext zu reden? Sie hatten sich nicht einmal darüber ausgetauscht, was sie nach Hogwarts vor hatten.

»Meinen Glückwunsch zum Gewinn des Pokals, Mr. Potter.« Unterbrach Professor McGonagall hoch erfreut.

»Würden sie beide mir eventuell folgen? Professor Dumbledore bat mich sie zu ihm zu bringen.« Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehte sie sich um und bahnte sich einen Weg zum Ausgang.

Der Schock saß nicht nur bei ihm, dies konnte er an ihrem zögerlichen Folgen und dem versteinerten Gesichtsausdruck erkennen. Professor Dumbledores Porträt war also nach all der Zeit erwacht und wollte ausgerechnet sie beide sprechen? Wie in eine Art von Trance gingen sie beide die verlassenen Flure entlang. Mehrere Meter vor ihnen schritt die Schulleiterin. Sie hatte aller Wahrscheinlichkeit keine Ahnung wie schwer dieses Treffen für ihre beiden Schulsprecher war, sie kannte nicht den vollen Umfang von Professor Dumbledores Machenschaften. Rigide und völlig verkrampft schritt Hermione neben ihn her. Obwohl Harry genauso wenig erpicht war mit seinem ehemaligen Professor zu reden, war er hingegen entspannt. Der Krieg war vorbei und bloß eine Erinnerung wollte mit ihnen einige Worte wechseln. Es gab keinen Grund mehr so zu tun, als ob sie einer Gefahr ausgesetzt waren.

Nicht lange und sie erreichten den Gargoyle, der auf das Passwort von Professor McGonagall hin den Weg zum Schulleiterbüro frei machte. Bevor sie der hochgewachsenen Hexe folgen konnten, blieb Harry stehen.

»Geht es dir gut?« wollte er besorgt von Hermione wissen.

Perplex sah sie ihn an, öffnete den Mund wie zum antworten doch besann sich eines besseren. Stattdessen versuchte sie an ihn vorbei zu gehen, doch hinderte er sie daran.

»Hermione!« Eindringlich sah er sie nun an.

»Mir geht es gut. Können wir das jetzt bitte hinter uns bringen?«, presste sie hervor.

»Seh dich doch an, du möchtest nichts lieber als dich umdrehen und weit von hier zu verschwinden.«, erwiderte er hitziger als gewollt. »Bitte rede mit mir, vielleicht kann ich dir helfen?

Das Feuer, der Kampfgeist verschwand einen Moment aus ihren Augen auf seine Worte hin und wurde durch etwas verletzliches, sanftes ersetzt. Plötzlich umarmte sie ihn. Nur langsam registrierte Harry ihre Nähe und legte seine Arme auch um sie, wie sehr er das vermisst hatte, ihre körperliche Wärme, das vertraute wurde ihm in diesem Augenblick bewusst. Er inhalierte ihren Duft, genoss wie sie bereit war die Mauer, die Distanz zwischen ihnen verschwinden zu lassen.

»Danke für alles.«, flüsterte sie, bevor sie sich von ihm löste.

Angst breitete sich in ihm aus, wie eine auslaufende Farbe einen Boden bedecken würde. Ihre Worte klangen bedrohlich nach Abschied.

»Ich störe sie ungern, aber ich weiß nicht wie lange Professor Dumbledore wach sein wird.« Unterbrach Professor McGonagall Harry, bevor er auch nur im Ansatz auf Hermione reagieren konnte.

Nur widerwillig ließ er sie gehen und folgte ihnen hoch in das Büro. Dort erwartete sie eine angespannte Stille. Die unzähligen Porträts von den vergangenen Schulleitern von Hogwarts taten, als würden sie schlafen. Nur unterschwellig fühlte Harry, dass dem nicht so war. Seine Aufmerksamkeit hatte hingegen nur ein Porträt, das von Albus Dumbledore. Alles an ihm war wie in seinen Erinnerungen. Langes weißes Haar, ein langer Bart aber vor allem strahlend, lebendige blaue Augen, die durch alles und jeden blickten.

»Harry, Miss Granger es ist mir eine Freude sie zu sehen.«, begrüßte sie die all zu vertraute Stimme des ehemaligen Schulleiters, sobald er sie sah.

»Minerva hat mich schon unterrichtet, was bisher geschehen ist.« Das Gesicht des alten Mannes strahlte regelrecht.

Nur Harry konnte diese Freude nicht teilen. Zu viele Herausforderungen, zu viele unangenehme Wahrheiten musste nicht nur er über sich ergehen lassen, als dass dieses Wiedersehen für sie überhaupt so unbeschwert sein konnte wie die zwei Professoren es sich zweifellos erhofften. Seine Beine hatten ihn, wie von selbst, in die Nähe des riesigen magischen Gemäldes getragen.

Aus der Nähe betrachtet wirkte die Erscheinung von Dumbledore noch viel mehr lebensecht und nicht wie eine bloße Erinnerung.

»Zweifellos habe ich sehr viel von Ihnen beiden abverlangt.« Ernster klang er, tiefe Sorgenfalten zeigten sich in seinem Gesicht.

Harry sah von Professor McGonagalls strengen Miene zu Hermiones völlig aufgelöster. Unaufhaltsam hatten sich unzählige Tränen ihren Weg über ihre Wangen gebahnt. Allein stand sie im Türrahmen und starrte von Gefühlen überwältigt zum Gemälde, als könne sie ihre Augen nicht trauen.

»Umso dankbarer bin ich, dass meine schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheitet haben.« Das Gesicht des wohl mächtigsten Zauberer ihrer Zeit erhellte sich wieder.

»Hören sie auf!«, befahl Hermione schrill, bevor er weiter reden konnte.

Stille setzte sofort ein. Mit weit aufgerissenen Augen sahen nicht nur Professor McGonagall und Harry zu ihr, sondern auch die etlichen anderen ehemaligen Schulleiter, die sich zum Teil ausgiebig beschwerten, dass ein Schüler es wagte sich so zu verhalten.

»Miss Granger, was ist nur-« war es McGonagall, die als Erstes ihre Fassung wieder erlangte.

»Es ist schon gut, Minerva, ich habe diese zwei jungen Menschen vor kaum lösbare Aufgaben gestellt und mir tut es von Herzen leid-«

»Hören sie endlich auf!«, rief Hermione erneut zornig dazwischen, doch dieses Mal hatte sie ihren Zauberstab in der Hand und zielte auf das Gemälde.

»Sie haben uns bewusst gegeneinander ausgespielt, benutzt für ihre Pläne!« Der Stab zittere regelrecht vor Emotionen.

»Ich bedaure es zu Tiefs, Miss Granger.« Vereinzelte Tränen liefen nun über das faltige Gesicht von Dumbledore.

Die gezeigte Reue hatte auf die junge Frau keine zähmende, beruhigende Wirkung. Im Gegenteil ihre Wut, der verletzte Stolz hatte hier ein Ventil gefunden.

»Es ist zu spät.«, brüllte sie verzweifelt und kleine Funken schlugen jetzt aus der Spitze ihres Stabs.

»Meine Liebe, all das lässt sich sicherlich klären.«, versuchte eine entsetzte Professor McGonagall, ihre verstörte Schülerin zu beruhigen.

Angestrengt schloss Hermione ihre Augen, aus deren Lider unaufhaltsam weitere Tränen quollen. Harry hatte sie gewähren lassen, weil sie das ausgesprochen hatte, was er empfand. Nur war mittlerweile sein Zorn, seine unbändige Wut auf seinen ehemaligen Schulleiter, auf seine Freunde einem anderen, viel mächtigeren Gefühl gewichen. Jetzt wollte er nichts lieber, als sie aus diesem toxischen Büro zu zerren und ihr sagen, wie wenig ihn die Vergangenheit, die Machenschaften dieser magischen Welt interessierten und es ihr Wohlbefinden, ihre eventuell gemeinsame Zukunft es waren, die wirklich noch zählten.

»Sie wissen nicht, was ich getan habe!« Ihre Stimme brach, als würde sie ihr schlimmstes Verbrechen gestehen.

Ihre Worte fesselten ihn, hinderten ihn in irgendeiner Weise zu reagieren.

»Miss Granger-« Begann Dumbledore, doch dann bewegten sich nur mehr seine Lippen.

Erschrocken stoppte Professor Dumbledore seine Redeversuche, nur um rechtzeitig aufzusehen und die ersten Flammen zu entdecken, die drohten sein Gemälde hungrig zu vernichten.

Harry verweilte nicht, um zu sehen wie Dumbledore zu Snape flüchtete, noch um McGonagall irgendetwas zu erklären, sondern setzte sich in Bewegung und nahm die Verfolgung auf. Sicherlich war Hermione längst die Treppe herunter geeilt.

Autornotiz:

Hallo,

unheimlich lange habe ich für dieses und das darauf folgende Kapitel gebraucht. Entsprechend lang fallen sie auch aus. Im Verlauf der gesamten Geschichte habe ich bereits einzeln darauf vorbereitet, was hier erzählt wird. Es ist nicht zu letzt wieso ich überhaupt auf diese Geschichte gekommen bin. Ich hoffe das Warten hat sich gelohnt.

Beste Grüße

Phoenixwriter

Im Namen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt