Power (Age of Ultron FF) Teil 1 (Abgeschlossen)

Schreckliche Träume

Alles fühlte sich so an, als sei es Wirklichkeit, aber es war nur ein Traum, nur manipulierte Gedanken.
Ich stand da, in einem schwarzen, trostlosen Raum. Neben mir befanden sich lodernde, heiße Flammen, die sich um meine Beine züngelten und gefährlich knisterten. Auf dem Boden um mich herum lagen viele Menschen. Unschuldige, nach Hilfe schreiende und auch leblose Menschen. Ich ging verachtend durch sie hindurch, stieß sie mit meinen ledernen Stiefeln in die Flammen und beachtete sie nicht. Ich blickte mich um und mein Blick blieb an einer rothaarigen Frau hängen. Natascha lag auf dem Boden. Ihr lebloser Körper war von Brandwunden übersät. ,,Was hast du nur getan? ", waren die letzten Worte, die sie mit großer Mühe herausbrachte, bevor ihr Blick starr wurde, ihre Haut, die Farbe verlor, kein Atemzug mehr zu hören war und auch ihr Herz, zu schlagen aufgehört hatte. Ich ging an ihr vorbei und auch Bruce lag, in seiner Menschengestalt, auf dem kalten Boden. Bei ihm war schon alles verloren, kein Atemzug, kein Herzschlag, nichts. Ich blickte mich wieder um und mein Blick fiel auf Clint Barton. Clint, der nicht ansatzweise verletzt war, richtete seinen gespannten Bogen auf mich. ,,Ich will das nicht tun, aber du lässt mir keine Wahl.", sagte er und schoss den Pfeil auf mich. Ich drehte den Pfeil mithilfe einer Flamme um und er flog auf den Bogenschützen selbst zu. Der Pfeil bohrte sich tief in seine Brust und sein T-Shirt färbte sich langsam rot. Schuld durchkam mich. Was hatte ich bloß getan? Meine Kräfte wurden immer unkontrollierter und immer mehr Menschen verloren ihr Leben. Mein Feuer breitete sich aus und ich verlor alles, die Avengers, die einzige Familie, die ich hatte. Tony und Steve standen plötzlich neben mir. ,,Tu das nicht. Es müssen nicht so viele wegen dir sterben. Hör auf, sonst müssen wir dich stoppen und das wollen wir nicht.", sagte Tony. ,,Versucht es doch.", sagte ich fordernd. Sie umzingelten mich und auch Thor kam dazu. Iron Man kam in seinen Anzug auf mich zu und schleuderte mich mit einer Druckwelle zurück. ,,Deine Kräfte sind unkontrolliert worden. Hör auf uns und hör jetzt auf.", sagte er. Ich rappelte mich auf und sah ihn an. Flammen funkelten in meinen rot geworden Augen. ,,Ich soll dir glauben? Ihr sperrt mich doch nur irgendwo ein.", sagte ich. ,,Wir haben keine Wahl, nach dem, was du hier angerichtet hast.", sagte er. ,,Ich wusste es! Lasst mich in Ruhe! Ich werde euch nichts tun.", schrie ich und kämpfte gegen die Tränen an, die sich in meinen Augen bildeten. Sie kamen immer näher. ,,Ich sage es noch einmal, lasst mich in Ruhe und ich werde euch nichts tun. ", schluchzte ich. Heiße Tränen kullerten nun meine Wangen hinunte, brannten sich tief in mein Fleisch und hinterließen schlangenförmige Narben. Aus meiner Trauer und Wut bildeten sich Flammen, die auf die übriggebliebenen Helden zu wanderten. ,,Hör auf!", schrie Steve. Ich sank auf meine Knie nieder und das Feuer verblasste. Thor, Iron Man und Captain America kamen auf mich zu. Ich blieb sitzen und wehrte mich nicht, als sie mich hoch hoben...
Plötzlich verschwamm alles vor meinen Augen und ich wachte auf. ,,Alles ok?" Tony saß neben mir. Ich merkte, dass ich geweint hatte und wischte mir schnell die Tränen aus den Augen. ,,W...Was ist passiert?", fragte ich. ,,Sie hat dich erwischt.", sagte er. ,,Wer?", fragte ich. ,,Na, die kleine Maximoff.", sagte er. Jetzt fiel es mir wieder ein. ,,Das ganze war nur ein Traum? Nur manipulierte Gedanken?", fragte ich. ,,Ja, nur ein Traum. Was ist passiert? Ich meine, in deinem Traum. Was ist in deinem Traum passiert?" fragte er und sah mir in die Augen. ,,Ich habe alle getötet, weil ich meine Kräfte nicht kontrollieren konnte.", sagte ich kraftlos. ,,Meine größte Angst ist wahr geworden." Tony legte einen Arm um mich. ,,Hey. Du bist nicht die einzige, die so etwas schreckliches durchmachen musste. Alles ist gut. Wir Leben noch.", sagte er mitfühlend und lachte. Auch ich musste schwach lachen. Ich lehnte mich in meinen Sitz zurück und schlief ein, jedoch blieb mir das träumen aus.