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Heartley

Jemand rüttelt mich. Jemand ruft meinen Namen. Mit einem lauten stöhnen öffne ich die Augen. ,,Schatz, was machst du auf dem kalten Boden?"

Ich rapple mich leicht auf und sehe zu meiner Mutter, die mich besorgt ansieht. ,,Mir war gestern Nacht schlecht"

,,Wieso hast du uns nicht geweckt? Bist du krank, Heart?" Sie legt ihre Hand auf meine Stirn. ,,Also Fieber hast du nicht. Komm steh auf, Schatz"

Ich ergreife ihre Hand und rapple mich mühsam auf. Ich habe Kopfschmerzen, mir ist übel. ,,Du bist ganz blass, geht es dir immer noch schlecht?"

,,Ja", krächze ich. ,,Komm leg dich zurück ins Bett, die letzten Tage bis zum Wochenende kannst du zu Hause bleiben. Ich melde dich krank"

Als ich im Bett liege, zieht meine Mom mir die Decke bis zum Kinn hin hoch. Sie drückt mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich sehe jede Stunde nach dir, wenn etwas ist Schrei nach mir und ich komme"

,,Musst du nicht arbeiten?" Sie schüttelt den Kopf. ,,Ich lasse dich doch nicht alleine.
Ich melde mich ebenfalls krank. Versuch zu schlafen, dann gehts dir besser"

,,Danke, Mom" Sie schenkt mir ein breites Lächeln. ,,Ich mache dir Suppe, schlaf gut"

-

Zwei Tage sind jetzt vergangen, es ist Freitag. Mir ging es abwechselnd gut und schlecht. In einer Sekunde ging es mir so gut, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen wäre krank zu sein. In der anderen war mir so schlecht, dass ich dachte ich würde sterben.

Ich bin nicht einmal in der Lage gewesen an mein Handy zu gehen, weil die Kopfschmerzen durchgehend bestanden haben.

Ich sitze gerade auf dem Bett und schalte das Handy ein. Es hört gar nicht mehr auf zu piepsen so viele verpasste Anrufe und Nachrichten habe ich. Die meisten sind von Becca.

Wo bist du?
Deine Mom meint du bist krank, stimmt das?
James hat nach dir gefragt.
Er dachte ich hätte ihn angelogen, als ich gesagt habe, dass du krank bist.
Er wollte deine Nummer, ich habe sie ihm nicht gegeben.
Er nervt, ich habe ihm doch deine Nummer gegeben, er wirkte sauer.
Melde dich bei mir.

Ich stöhne genervt auf und gehe auf den Chat mit der unbekannten Nummer. Was ist los?
Ist das einzige das er mir geschrieben hat.

Ich bin krank gewesen, antworte ich. Keine Sekunde vergeht, als seine Antwort erscheint.
Geht es dir besser?
Ja.
Ich bin in 15 Minuten vor deiner Haustür, komm runter.
Was? Nein!

Die Minuten vergehen und er kommt einfach nicht mehr online. Hektisch springe ich auf und renne ins Badezimmer. So schnell ich kann wasche ich mich. Ich sehe schrecklich aus.

Mein Handy klingelt und mein Herz rast, als ich seinen Namen sehe. Ich nehme ab. ,,Komm runter" ,,Aber" ,,Ich stehe vor deiner Tür, ich warte" Und dann legt er auf.

Ich sehe ein letztes Mal in den Spiegel, streiche mir das Haar glatt und renne die Treppe hinunter. Zum Glück sind meine Eltern nicht zuhause, weil ich weiß, dass mich keiner der beiden rausgelassen hätte, weil sie immer noch glauben, dass ich krank bin.

Ich ziehe mir meine Schuhe an, streiche mir noch einmal über das Haar und öffne dann die Haustür. Ich bin nervös, meine Hände sind ganz feucht.

Die Sonne scheint mir entgegen, genau wie auf James. Er sieht gerade in den Himmel, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
Sein dunkles Haar glänzt so tiefschwarz im Sonnenlicht, dass ich mir einbilde, dass sein Haar einen blauen Touch hat.

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