Jameson
Ich drücke meine geschlossenen Fäuste fest auf meine Augen. Ich halte den Atem an, um nicht den Verstand zu verlieren. Ich habe das Zimmer verlassen, nachdem Heartley eingeschlafen ist. Mein Herz ist stehen geblieben, als sich für einen Moment ihre Brust weder gehoben noch gesenkt hat. Ich habe für einen Moment geglaubt, dass sie nicht mehr da ist.
Ich weiß nicht wie lange ich mich schon im Badezimmer eingeschlossen habe, und versuche nicht zu heulen oder etwas zusammen zu schlagen, weil ich so verzweifelt bin.
Ich kann das alles nicht mehr. Es macht mich fertig. Ich hasse es mich so zu fühlen. Ich hasse es, wenn sich der Tag dem Ende neigt, weil ich weiß, dass es am nächsten nicht besser sein wird. Es ist, als würde ich nicht mehr aus diesem schwarzen Loch herauskommen, indem ich seit Monaten gefangen bin.
Ich fahre mir mit den Händen übers Gesicht und atme langsam ein und aus, bis ich einigermaßen wieder atmen kann.
Sei kein Feigling. Steh auf. Steh auf!
Halt die Klappe! Feigling. Mist. Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten und zwinge mich, mich zu erheben, denn egal wie lange ich hier auch sitzen bleibe, es wird nicht besser werden. Ich werde innerlich immer noch tot sein, werde diesen Schmerz verspüren, werde immer noch Stück für Stück zerbrechen.
Geh zu ihr. Geh.
Mein gesamter Körper schmerzt. Das atmen fällt mir schwer. Es ist, als wären meine Beine aus Beton. Ich muss all meine Kraft aufbringen, um einen Schritt nach vorne zu machen, weil jeder Schritt für mich eine Qual ist. Folter, bis zum bitterlichen Ende.
Ich brauche eine Ewigkeit, bis ich wieder vor ihrem Zimmer stehe. Meine Hand erstarrt vor dem Türgriff. Ich will zu ihr, doch ich.. etwas hält mich davon ab. Mein Innerstes sagt nein. Mein Herz pocht wie wild gegen mein Brustkorb.
Ich.. ich kann da einfach nicht wieder rein. Ich kann sie nicht ansehen, ihren Duft wahrnehmen oder ihr Herz schlagen spüren, weil es mich umbringen würde. Das wir miteinander geschlafen haben, ist ein Fehler gewesen. In jeglicher Hinsicht.
Ich spüre ihre Haut immer noch auf meiner. Höre ihre leise Stimme an meinem Ohr und spüre ihr schnell schlagendes Herz gegen meines schlagen. Wie soll ich das jemals wieder vergessen? Ich habe das Gefühl, dass ich alles nur noch schlimmer mache. Ich verdreifache mir die Qualen, indem ich sie von Sekunde zu Sekunde einfach nur mehr liebe, als ich es ohnehin schon tue.
Verfluchte scheisse.
Ich stürme die Treppe hinunter, muss das Haus so schnell wie möglich verlassen und irgendwo meinen Frust ablassen. ,,Verfickte scheiße", krächze ich und fahre mir frustriert übers Gesicht.
,,James?" Mein gesamter Körper versteift sich. Langsam drehe ich mich zu Conner um, den ich nicht erwartet habe zu sehen, weil ich davon ausgegangen bin, dass Hearts Eltern arbeiten sind.
Reiß dich zusammen. Ich sehe zu ihm auf, versuche meine Gefühle zu verbergen, was fast unmöglich ist, weil er mich ansieht, als würde er tief in meine Seele blicken können. ,,Geht es dir gut?"
,,Ja" Meine Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. ,,Es ist okay, wenn es nicht so ist. Du darfst so fühlen wie du es im Moment tust."
Ich atme tief ein und wieder aus. ,,Ich will nicht schwach sein, nicht jetzt, wenn sie mich braucht"
,,Merkst du denn nicht, dass du von uns allen der stärkste bist? Du bist für sie da wie es kein anderer tun würde. Nur weil Heartley mir nichts von Rebecca erzählt hat, bin ich nicht blind. Ich weiß, dass die zwei seit Monaten keinen Kontakt mehr haben. Jeder hat sie verlassen, bis auf dir James.
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Stay with Me
General FictionTod. Drei Buchstaben. Eine Bedeutung. Sterben. Sechs Buchstaben. Eine Bedeutung. Leben. Fünf Buchstaben. Für mich unmöglich. Ich habe mich nie gefragt was der Sinn des Lebens ist,denn es hat mich nie interessiert,bis jetzt. Jetzt,da ich weiß,dass i...