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Heartley

Wenn mir einer mal gesagt hätte, dass ich Angst vor einem Treffen mit Becca haben würde, hätte ich ihm ins Gesicht gelacht. Hätte mir einer gesagt, dass sie mich tagelang wach halten wird, weil sie mir die Freundschaft gekündigt hat, hätten Becca und ich zusammen gelacht.

Jetzt lache ich weder, noch freue ich mich sie zu sehen. Ich bin nervös, wütend und kann mich nicht entscheiden ob ich schreien oder weinen will.

Ich fahre mir mit zitternden Händen durch Haar. Mir ist schlecht und ich weiß nicht ob das am Treffen oder an mir liegt. Es klopft an der Tür, ohne mich umzudrehen, weiß ich, dass es James ist.

Es kribbelt in meinem gesamten Körper, mir wird warm, meine Lippen verziehen sich leicht nach oben. Mit klopfendem Herzen drehe ich mich zu ihm um. Das erste, das ich wahrnehme, ist sein wunderschönes, breites, aufrichtiges, Lächeln.

Zwei Schritte und er ist bei mir. Zwei Schritte und ich kann seinen wunderbaren Duft einatmen.
Er schlingt die Arme um mich, vergräbt das Gesicht an meinem Hals. ,,Ich habe dich vermisst" Mir wird ganz warm ums Herz. ,,Ich dich auch", antworte ich.

Als er mich ansieht, voller Liebe und mir dann einen sanften Kuss auf den Mund haucht, ist es fast um mich geschehen. Manchmal frage ich mich, ob es ein stärkeres Gefühl als liebe gibt, weil es allein liebe nicht sein kann. Ich fühle mehr als bloße Liebe zu ihm. Es ist, als könnte ich nicht ohne ihn, als würde etwas fehlen, wenn er nicht bei mir ist.

Er ist mein Halter, mein sicherer Hafen, mein Anker, meine Person. Ich weiß, dass ich erst neunzehn bin und doch bin ich mir sicher, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, ich für immer mit ihm zusammen bleiben würde. Ich weiß es einfach.

Ich sage das nicht, weil ich es hoffe, oder weil ich zu verliebt bin um klar zu denken, ich weiß es einfach. Ich weiß, dass wenn ich die Zeit hätte, wir sie zusammen verbringen würden, für immer.

Mein Herz schmerzt, weil egal wie sehr wir uns lieben, wir die Zeit nicht dafür haben all das zutun, was jedes verliebte Paar tut. Ich werde nie einen Antrag bekommen, werde niemals heiraten oder Kinder mit ihm zeugen können.

,,Woran denkst du?" ,,Hmmm?" ,,Du siehst aus, als würdest du an etwas schlechtes denken" Ich zwinge mich zu einem Lächeln. ,,Dabei denke ich eigentlich gerade nur an dich"

Seine Brust vibriert an meiner. ,,Ich liebe dich auch, mein Herz" Er drückt mir einen weiteren Kuss auf den Mund, bevor er sich von mir löst.

-

,,Bist du soweit?" Ich starre auf das Haus gegenüber.
,,Was wenn ich nein sage?" ,,Dann bleiben wir genau hier stehen, bis du ja sagst" Ich atme einmal tief aus, bis ich nicke. ,,Ich bin so weit" Er greift nach meiner Hand. ,,Lass uns die Höhle des Löwens betreten"

Ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen, selbst wenn mir zum weinen zumute ist. James ist derjenige, der an die Tür klopft. Er ist derjenige, der meine Hand fest drückt, mich ansieht und mir das Gefühl gibt, in Sicherheit zu sein. Er ist meine Stütze, mein Aufpasser, alles in einem.

Die Tür öffnet sich, Beccas Mutter sieht uns lächelnd an. ,,Schön, das ihr hier seid. Deine Mom hat mir gesagt, dass sie es heute leider nicht schaffen, deshalb freue ich mich, dass ihr hier seid. Kommt rein"

Sie tritt zur Seite, sodass James und ich ins Haus gelangen. ,,Ihr könnt die Schuhe ruhig anlassen", sagt sie, während sie den Flur durchquert um ins Wohnzimmer zu gelangen.

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