Heartley
Es ist spät am Abend, als James mich zuhause absetzt. Die Fahrt über haben wir kaum geredet. Er, genau wie ich, sind in Gedanken versunken gewesen. Ich bin mir sicher, dass die Tatsache, dass seine Eltern selbst gegen Abend nicht nach Hause gekommen sind, dazu beigetragen hat.
Er sieht mich an, das Mondlicht scheint auf sein Gesicht, die Augen sehen aus wie zwei Diamanten, die zu funkeln beginnen. Er fährt mit seinem Zeigefinger über meine Unterlippe, während er mich einfach nur ansieht.
Ich seufze leise, schließe für einen Moment die Augen, um mich dann näher zu ihm zu beugen. Er lässt seinen Finger sinken, um mir beide Hände ums Gesicht zu legen. Ich liebe es, wenn er das macht. Ich liebe es, wenn er mich so ansieht.
Sein Gesicht nähert sich meinem, bis sich unsere Lippen berühren. ,,Am liebsten würde ich dich hier behalten", sagt er leise. Ich öffne die Augen, sehe in seine. ,,Und ich würde hier bleiben wollen"
Er küsst mich. Einmal. Zwei mal. Drei mal. Es sind kurze, hauchzarte Küsse und doch sind sie wunderschön. Mein ganzer Körper kribbelt, mein Herz, es rast. ,,Sehen wir uns morgen?" Ich nicke. ,,Ja, wir sehen uns morgen"
Er lehnt seine Stirn gegen meine, schließt die Augen, atmet hörbar ein und wieder aus. ,,Ich hasse es, dass ich wieder in das Haus zurück muss, nur um zu sehen, dass meine Eltern sowieso nicht da sein werden"
,,Jameson", flüstere ich und löse mich ein Stück von ihm, um ihn richtig ansehen zu können, um meine Finger über seine Haut fahren zu lassen. Er sieht mich an, aus halb gesenkten Lidern. ,,Deine Eltern lieben dich,selbst wenn sie es nicht zeigen. Sie lieben dich, weil man dich nur lieben kann"
Er sieht mich an, als würde er tief in mich hinein sehen, in meine Seele, tief in mein Inneres, um zu sehen, ob ich das, was ich sage, ernst meine.
Ich streiche über seine Unterlippe. ,,Nur Eltern die ihr Kind lieben, kann man verletzen und das hast du heute. Du hast deine Eltern mit deinen Worten verletzt. Den Schmerz der zwei konnte man nicht übersehen, ich habe ihn gesehen, James. Sie waren verletzt, weil sie dich lieben und deine Worte sie getroffen haben"
Er stößt zitternd den Atem aus, schließt die Augen. ,,Ich.. ich will, dass du recht hast, ich hoffe es so sehr, Heart", flüstert er und sieht wieder zu mir. ,,Aber das Wissen oder denken alleine reicht mir nicht, ich will, dass sie es mir zeigen und beweisen, sonst.. sonst.. weiß ich nicht wie das mit ihnen und mir weiter gehen soll"
,,Ich verstehe dich, wirklich." Ich lehne meine Stirn wieder gegen seine. ,,Gib ihnen die Chance dir zu beweisen, dass sie dich lieben. Rede noch einmal mit ihnen, ruhig, Ehrlich. Sag ihnen, was dich belastet, sag ihnen, was du mir gesagt hast. Sie müssen, nein, sie können nichts anderes tun, als dir zuzuhören. Sie werden dich verstehen, so wie ich dich verstehe"
James seufzt. Seine Augen schließen und öffnen sich. ,,Du findest immer die Worte, die ich hören muss, damit es mir ein bisschen besser geht" Ich löse mich von ihm, packe sein Gesicht. ,,Ich sage nur das was der Wahrheit entspricht, James. Alles wird gut, du musst nur daran glauben"
Er nickt langsam und beugt sich zu mir. Seine Lippen fahren über meine. Sanft. Ich öffne meinen Mund, seine Zunge streicht über meine. Ich liebe es ihn zu küssen. Es gibt nichts schöneres. Als wir uns schweratmend voneinander lösen, würde ich ihn am liebsten vom neuen küssen.
,,Wir sehen uns morgen, Heart", sagt er leise. ,,Ja", antworte ich und öffne die Beifahrertür. ,,Gute Nacht, Herz"
Ein letztes Mal beuge ich mich zu ihm, küsse ihn und steige aus dem Wagen. ,,Gute Nacht", antworte ich. Als ich mich ein Stück vom Wagen entfernt habe, ruft er meinen Namen. Ich drehe mich zu ihm um. ,,Ich liebe dich", sagt er und ich schwöre, mein Herz, es fühlt sich an, als hätte es jemand in eine warme Decke gehüllt. Ich spüre soviel liebe, dass mir ganz schlecht wird.
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Stay with Me
General FictionTod. Drei Buchstaben. Eine Bedeutung. Sterben. Sechs Buchstaben. Eine Bedeutung. Leben. Fünf Buchstaben. Für mich unmöglich. Ich habe mich nie gefragt was der Sinn des Lebens ist,denn es hat mich nie interessiert,bis jetzt. Jetzt,da ich weiß,dass i...