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Jameson

Es ist früh am Morgen, als ich mit dröhnenden Kopfschmerzen aufwache. Mir ist schlecht, ich schaffe es nicht einmal aufzustehen, als ich mich übergebe. Als ich mir über den Mund wische und aufstehe, sehe ich, dass ich draußen auf einem Liegestuhl gelegen habe.

Ich gehe einen Schritt und mein Kopf schmerzt, als hätten mich zehn Autos überfahren. Meine Hände brennen, als ich runter sehe, sehe ich, dass sie blau/lila/gelb, aufgeschürft und blutig sind.

Ich erinnere mich an gestern Nacht. An gestern, wie ich mich mit zweien gleichzeitig geschlagen habe, erinnere mich, an das Gespräch mit Heart. Heart. Mein Herz. Es tut sofort weh, es brennt, ich fühle mich, als würde ich ersticken.

Fuck. ,,Fuck", schreie ich und trete gegen einen Gartenzwerg. ,,Der Zwerg hat dir nichts getan, man" Ich sehe zu Justin, der gerade die Terrasse betreten hat und angewidert das Gesicht verzieht, als er sieht, dass ich auf den Boden gekotzt habe.

,,Wieso habe ich draußen geschlafen, alter? Weißt du wie kalt es ist?"

Er kommt auf mich zu, zeigt mit dem Finger auf meine kotze. ,,Da fragst du noch? Außerdem wolltest du nicht ins Haus, ich habe versucht dich hinein zu schleifen, du wolltest nicht von dieser Liege aufstehen und Gesellschaft wolltest du auch nicht"

,,Erinnere mich nicht mehr dran", murmle ich. Er sieht mir direkt in die Augen. ,,So wie du dich volllaufen lassen hast, ist das kein Wunder, James."

Ich fahre mir durch Haar. ,,Was zu trinken würde mir jetzt gut tun" Er verdreht die Augen. ,,Eine Dusche würde dir guttun und mir auch, du stinkst wie der letzte Penner"

Ich zeige ihm den Mittelfinger. ,,Ich gehe nach Hause" ,,Gehst du zu ihr?" Ich versteife mich, mein Herz, es beginnt zu rasen. ,,Nein"
,,James", seufzt er. ,,Ich.. ich kann nicht"
Justin schüttelt den Kopf. ,,Becca will sich heute mit mir treffen, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll"

,,Wie sonst auch. Du weißt nichts, sie weiß nichts und so soll es auch bleiben, bis sie selbst etwas sagt" ,,Aber" ,,Ich hätte dir das gestern Abend nicht erzählen sollen. Ich war dicht, verletzt und wütend. Ich hatte kein Recht dazu"

Justin nickt. ,,Ich halte dicht" ,,Danke"
Ich wende mich von ihm ab, laufe über den Rasen. ,,James?" Ich drehe mich noch einmal zu ihm um. ,,Du liebst sie, geh zu ihr und redet"

-
Als ich das Haus betrete, ist es still. Die Anspannung, die ich bis eben gehabt habe, fällt. Gerade, als ich die Treppe hochlaufen will, kommt mein Vater mir entgegen.

Ich will gehen, doch er sieht mich und kommt auf mich zu. ,,Jameson, wo bist du die ganze Nacht gewesen? Deine Mutter und ich haben uns Sorgen gemacht. Hast du getrunken? Was ist mit deinem Gesicht passiert?"

Als ich nicht antworte, macht er einen weiteren Schritt auf mich zu. Er legt mir die Hand auf die Schulter. ,,Jameson, du kannst mit mir reden" ,,Ich weiß nicht, was es zu reden gibt"

,,Das Mädchen" Ich gehe einen Schritt zurück.
,,Was ist mit ihr?" ,,Du liebst sie und du weißt, dass sie sterben wird und du nichts dagegen tun kannst"

Es ist, als hätte er mir ins Gesicht geschlagen. Meine Hände beginnen zu zittern. Ich schüttle den Kopf, nicht, weil ich leugnen will, dass ich sie liebe, sondern weil ich nicht hören will, dass sie sterben wird, weil ich überhaupt nichts über sie hören will.

,,Du kannst dich nicht in Alkohol ersaufen.
Du kannst dich nicht vor der Tatsache, dass deine Freundin sterben wird, verstecken.
Du musst, dass verstehen, Jameson"

,,Jameson?" Meine Mutter kommt um die Ecke und sieht mich besorgt an, als sie mein Gesicht und meine Hände sieht. ,,Was ist passiert?"
,,Nichts" ,,Schatz", flüstert sie. ,,Was macht ihr überhaupt hier? Ihr seit die letzten Tage öfter hier, als in den letzten Monaten"

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