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Heartley

Wie versprochen, sitze ich in dem Wartezimmer und warte darauf, aufgerufen zu werden. Ich wippe mit meinem Bein, trommle mit den Fingern auf der Stuhllehne herum, um die Langeweile zu vertreiben.

Ich bewege meinem Kopf, nach rechts und links, immer wieder, weil ich Nackenschmerzen habe. Ich bin müde und könnte jeden Moment einschlafen.

Ich bin schon halb am schlafen, als ich endlich aufgerufen werde. Ich erhebe mich und laufe der Frau hinterher, die mich gerufen hat.

,,Einmal den Gang entlang", sagt sie und geht.
Der Arzt kommt mir entgegen und streckt mir seine Hand entgegen. ,,Guten Tag
Mrs Summer"

,,Hallo", antworte ich. ,,Nehmen Sie bitte Platz" Ich setze mich auf den Stuhl, auf den er gezeigt hat. ,,Sehen Sie bitte da rein"

Ich tue was mir gesagt wird, warte darauf, dass etwas passiert. Er löst sich vom Gerät, ich tue es ihm gleich. Sein Blick wandert über mein gesamtes Gesicht. ,,Sind Sie alleine hier?"

Meine Hände werden ganz feucht, ich muss schlucken, als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck wahrnehme. ,,Ja", antworte ich.

Er reibt sich die Hände. ,,Ihre Nerven, die hinter ihren Augen liegen sind angeschwollen"

Die Tür wird geöffnet und die Frau, die mich aufgerufen hat, kommt auf uns zugelaufen. ,,Maria, bitte ruf die Augenklinik an, es ist ein Notfall. Etwas mit ihren Nerven stimmt nicht"

Die Panik überkommt mich, ich bekomme Bauchschmerzen, mein Herz es rast. ,,Sind Sie mit dem Auto hier?"

Ich reiße meinen Blick von meinen Händen los und sehe ihn an. ,,Ja", krächze ich. ,,Fahren Sie nach Hause, setzen Sie ihren Wagen ab und lassen Sie sich fahren. Sie sollten nicht alleine Auto fahren"

Ich nicke wie in Trance. Er steht auf, läuft zum Drucker und reicht mir einen Zettel. ,,Das ist eine Überweisung in die Augenklinik"

Ich stehe jetzt ebenfalls auf und nehme ihm den Zettel auf der Hand. ,,Ich wünsche Ihnen viel Glück.", sagt er.
,,Danke", krächze ich und verlasse das Zimmer.

Ich habe das Gefühl, dass mich das gesamte Personal anstarrt. Ich senke den Kopf und verlasse das Gebäude. Als ich im Wagen sitze, sehe ich mir den Zettel an. Minuten vergehen, in denen nichts passiert.

Ich atme einmal tief durch und wieder ein.
Etwas stimmt mit meinen Nerven nicht. Ich habe Angst, Angst, dass ich mein Augenlicht verlieren könnte. Gegen die Anweisung meines Arztes, fahre ich alleine zur Klinik.

Ich brauche ganze vierzig Minuten bis ich da bin, weil ich über die Fahrt hinweg, immer wieder die Sicht verloren habe und an der Seite parken musste. Mein Herz, es hat sich immer noch nicht beruhigt.

Den Zettel fest umschlossen, betrete ich die Klinik. Jeden Schritt den ich mache, fühlt sich immer schwerer an. Nach dem ich mich angemeldet habe, sind keine fünf Minuten vergangen, als ich auch schon aufgerufen werde.

Der Arzt schüttelt mir die Hand und bittet mich ebenfalls mich hinzusetzen. Ich mache mehrere Sehtests. Starre an die Wand und lese vor, was ich erkennen kann. Als ich damit fertig bin, sieht auch er mir in die Augen.

,,Ihre Nerven sind angeschwollen", sagt er und mustert mich kritisch. ,,Das wurde mir schon gesagt. Was hat das zu bedeuten?"

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