Marie stolpert auf den Bahnsteig. Zwischen all den Menschen wirkt sie etwas verloren. Aufgeregt sieht sie sich um. Irgendwo hier muss ihre Tante auf sie warten. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und dreht den Kopf in alle Richtungen, doch bei all den großen Erwachsenen um sie herum kann sie kaum etwas erkennen. Langsam bekommt Marie es mit der Angst zu tun. Hat ihre Tante sie etwa vergessen? Mittlerweile sind weniger Menschen auf dem Gleis unterwegs. Dem Mädchen steigen Tränen in die Augen. Sie kramt Kratz aus ihrem Rucksack hervor und presst ihn sich fest gegen die Brust. Immer wieder sucht sie den Bahnhof ab. Ihre Sicht verschwimmt. Was soll sie denn jetzt machen? Ihr kleiner Körper zittert.
„Marie!", hört sie plötzlich eine hohe Stimme. Erleichterung durchflutet sie, als sie ihre Tante auf sich zueilen sieht. Sie stolpert der Frau entgegen und umarmt sie ganz fest.
„Entschuldige, dass ich zu spät bin", sagt sie. Dann geht sie vor ihr in die Hocke und blickt ihre Nichte liebevoll an. Sie zieht ein Tuch aus einer Tasche und wischt Marie damit die Tränen aus dem Gesicht.
„Alles okay?", erkundigt sie sich bei dem kleinen Mädchen. Die nickte heftig. Ihre Tante lächelt, nimmt sie dann bei der Hand und führt sie durch den Bahnhof. Marie drückt sie ganz fest, froh, nicht alleine zu sein.
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Lass uns Geschichte schreiben
FantasyMarie besucht zum ersten Mal ihre Tante und ihre Cousine Nanette. Was als harmloser zweiwöchiger Urlaub geplant war, nimmt schnell eine neue Wendung, die das Mädchen so nicht erwartet hat. Konfrontiert mit einer neuen Welt und einer verantwortungsv...