Kapitel 24 - Shards of Remorse, Anger and Grief

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Frankreich, 1 Februar 1778,

Shay war zurück in Frankreich und unterstützte dort die Templer, beobachtete die Aktivitäten der Assassinen in Europa und hatte auch einen genaueren Blick auf die Templer hier. Haytham schrieb ihm auch weiterhin ab und an Briefe. Immer wenn er einen mit der unverkennbaren Handschrift und dem Siegel darauf in Händen hielt, war er erleichtert. Denn solange Briefe ihn erreichten, wusste er, dass es Haytham gut ging. Er bezog zurzeit ein kleines Zimmer in einer Pariser Taverne, sein kleiner, geheimer Rückzugsort, wenn er nicht gerade im Templerquatier sich aufhielt.

Heute berichtete ihm Haytham vom 7 Januar. Er berichtete ihm, dass Benjamin Church zu einem närrischen Verräter wurde, der die Regeln des Ordens missachtete und deswegen ist Haytham nun hinter ihm her, denn wenn er eins am meisten verachtete, dann waren es Verräter. Connor war natürlich ebenfalls hinter Benjamin her und Haytham berichtete ihm davon, dass er versuchen würde die Gelegenheit zu nutzen um Church und Connor auszuschalten.

Shay legte schwer atmend den Brief beiseite und hoffte, dass es endlich ein Ende finden würde. Connor hatte schon genug Schaden angerichtet. Haytham sagte zwar oft genug, dass er und vorallem auch Charles, William, Thomas und Benjamin an Connors Verhalten schuld seien, aber in gewisserweise trug auch Shay die Schuld. Er hatte kurz bevor er zurück nach Europa gegangen war noch eine weitere Diskussion mit Haytham. Er hatte ihn gefragt ob Connor der einzige Assassine sei und wer dann sein Mentor sei. Der Großmeister hatte mit der Antwort gezögert, ehe er mit der Sprache herausgerückt hatte, nämlich dass Achilles Connor zum endgültigen Assassinen gemacht hatte. Achilles war der Mentor von Connor und dies trotz seiner Einschränkung aufgrund seines verletzten Beines. Die Kugel die Haythem damals ihm ins Knie gefeuert hatte, hatte auf ewig ihre Spuren hinterlassen. Achilles würde nie wieder kämpfen, rennen oder klettern können wie ein Assassine, sondern hinkte von dort an nur noch durch die Gegend, weswegen der alte, verbitterte Achilles sich nach dem Untergang seiner Bruderschaft zurückgezogen hatte in sein großes Anwesen und dort zurückgezogen, völlig abgeschottet gelebt hatte... nie hätte Shay es für möglich gehalten, dass Achilles nach dieser Demütigung, dieser Schmach und Lektion, in solch angeschlagener Verfassung je wieder einen Assassinen ausbilden würde. Und doch hatte er sich Connor angenommen, höchstwahrscheinlich aus Rache für die Demütigung, die Haytham und er, die Templer ihm angetan hatten. Die Rache war vermutlich sein einziger Antrieb und der einzige Grund, warum er Connor ausbildete und die Rache war das Feuer, welches diesen verbitterten Mann wieder angefacht hatte.
Shay hatte in dem Moment, als er dies erfuhr, dass ausgerechnet Achilles der Mentor von Connor sei, der Atem gestockt, denn wenn er damals Haytham nur nicht darum gebeten hätte Gnade walten zu lassen, sondern ihn einfach Achilles hätte erschießen lassen, dann wären die Assassinen vollkommend ausgerottet gewesen. Connor ist somit nichts anderes als Achilles Rachewerkzeug. Von dem was Shay gehört hatte und wie er die Lage einschätzte, war Connor blindäugig und ließ sich deswegen gutgläubig einfach von Achilles benutzen. Sein Hass auf die Templer, der rein auf einem Missverständnis und naiver Blidnheit basierte, machte ihn blind und taub für das Offensichtlich. Er jagte die verhassten Templer, dabei war sein eigener Mentor, derjenige der ihn benutzte und das nur um sich zu rächen.

Shay hatte geglaubt es wäre gut Achilles mit der Schmach leben zu lassen, hatte gehofft, er würde als gebrochener Mann jedem der Assassine werden will davon abraten und von seiner Fehltat berichten, dass es falsch gewesen ist was er getan hat und es falsch war nach den Vorläuferstätten zu suchen, aber letztendlich war das Gegenteil nun der Fall. Dieser verdammte, alte Narr hatte nichts aus seinen Fehler gelernt und erschuff stattdessen nun ein rachsüchtiges Monster, welches voller Dummheit und Blindheit war. Er hatte Connor ausgebildet um Rache an den Templern, vor allem an Haytham und ihm Rache zu nehmen. Connor war nur ein Mittel zum Zweck, nicht mehr und nicht weniger. Hätte er nur damals auf Haytham gehört und er könnte sich heute noch dafür verfluchen, Achilles Gnade gewährt zu haben. Aber der Großmeister schob ihm nicht mal Schuld zu und das ärgerte Shay. Umso mehr hoffte er, dass mit dem nächsten Brief, der von Haytham eintrat, endlich darin geschrieben stand, dass Connor sein Ableben gefunden hatte. Mit jedem Brief hoffte er, dass er dies zu lesen bekam.

Assassin's Creed: Fragments - Snow Sunset (Shay x Haytham)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt