7.

69 11 3
                                    

Während Beth sich Harrys Abwesenheit erfreute, zog dieser durch die Stadt und ließ rote Ampeln ungeachtet. Er überquerte die Straße, welche durch das drei-Farben-System eigentlich den Autofahrern den Vorrang gewährte, was Harry jedoch gekonnt ignorierte.

„Hey du Lausbub! Schau auf die Ampel, sie ist rot für dich!", wurde sein Fehlverhalten von einem betroffenen Fahrer eines Kleinwagens kommentiert.

„Du nervst.", murmelte Harry, ohne den Kraftfahrzeughalter eines Blickes zu würdigen.

Harry war schließlich in Eile! Er wollte es sich eigentlich selbst nicht eingestehen, doch er war aufgeregt. Celiné hatte ihn zu sich nach Hause bestellt, um ihm dort zu zeigen, wie er seine Aufmüpfigkeit ans Maximum treiben könnte. Er kicherte kurz in sich hinein, schämte sich jedoch gleich darauf, dass er es Celiné gewährte, eine solche Wirkung auf ihn zu haben.

„Ich hasse dieses Weib! Sie ist nicht hübsch und blöd noch dazu!", redete er sich selbst ein, doch eigentlich wusste er, dass Celiné ein Augenschmauß war. Und ein intelligenter noch dazu!

Je mehr er sich seiner Destination näherte, desto schwitziger wurden seine Hände. Er war kurz davor, den inneren Kampf gegen den liebestollen Harry zu verlieren! Es müsste etwas geschehen, der aufmüpfige, kratzbürstige, widersässige Harry musste wieder Besitz über ihn ergreifen! Deswegen nahm er kurzerhand ein Schild, welches vor einem Apfelbaum stand, auf welchem die Apfelsorte benannt war, und wechselte es mit dem Schild vor einem anderen Apfelbaum.

Sofort beruhigte sich sein Herzschlag und auch sein Blutdruck schien sich wieder normalisiert zu haben. Sein Selbstbewusstsein stand wieder in voller Blüte und so war er auch schon nach kurzer Zeit vor Celine's privater Niederlassung.

Er klingelte und sein Herzblatt öffnete mit einem süffisanten Lächeln, welches sie auf ihren Lippen trug, die Haustüre.

„Trete ein in mein beschauliches Domizil. Wir haben noch so einiges zu tun heute."

I BIN SO SAUER Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt