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Harry fristete sein zweiwöchiges Suspendierungsdasein stillschweigend in seinem Zimmer und überlegte ständig, ob er Mrs. Fray überzeugt hatte, ihn als Komplizen für eine Vendetta-Aktion einzuberufen. Seiner Meinung nach war sein Curriculum Vitae absolut qualifizierend für ein solches Vorhaben.

Dennoch nahmen oft Selbstzweifel den größten Teil seines Gehirns ein. Er hatte schon oft Menschen hinters Licht geführt und sich auch gerächt, natürlich. Jedoch war eine zuvorgetane Liaison nie der Ausgangspunkt seiner Racheaktionen gewesen.

Dennoch wusste er, wie er Mr. Fray empfindlich antreffen könnte. Er war groß und stämmig, doch sein vulnerabler Punkt lag nicht an seinem Äußeren, der lag tiefer in seiner Psyche.

Deswegen war dem jungen Schelm auch klar, dass er eine Chance hätte, ihn zu verletzen, solange Mr. Fray ihn nicht zu einem auf physischer Ebene ausgetragenen Duell herausfordern konnte.

Die letzten Tage der zweiwöchigen Suspendierung zogen sich schier endlos, aber auch diese Frist fand ein Ende. Am Morgen seines erneuten Schulbesuches war er vor Aufregung kaum in der Lage, seine Mutter zur Weißglut zu bringen, denn er wusste, sein Auftritt im Sekretariat verlangte all seinen Fokus. Er musste von der ersten Sekunde an Selbstbewusstsein ausstrahlen, damit Mrs. Fray auch die letzten vermeintlichen Zweifel an seiner Rachefähigkeit fallen ließ.

„Guten Morgen, Mrs. Fray! Wann gedenken Sie das Leben Ihres Mannes zu zerstören? Ich muss schließlich meine Planung danach ausrichten!" seiner Meinung nach ein gelungener Einstieg, denn so konnte sie ihm kaum noch sagen, dass er keine tragende Rolle in ihrem Plan spielen würde.

„Hallo, Harry! Ich habe die letzten zwei Wochen damit verbracht, deine Schülerakte zu studieren. Ich muss zugeben, anfangs war ich skeptisch, aber deine Streiche an Schülern und Lehrern zeigten tatsächlich eine gewisse Reife, die ich dir nicht zugetraut hatte. Solch hinterlistige Aktionen, die du mit einer gewaltigen Prise Boshaftigkeit stets zu würzen weißt, haben mich schließlich und endlich überzeugt. Also, was ist dein Plan?", referierte die Betrogene und Harrys Augen strahlten immer mehr.

„Das sind ja fabulöse Neuigkeiten! Wie Sie wissen, bin ich ein großer Freund von kleinen Streichen und großen Entwürdigungen, weswegen ich denke, es wäre angebracht, ihrem Ehemann eine kleine Gemeinheit zum Einstieg zu verpassen! Wie wäre es damit, ihm Kressesamen in sein Auto auf die Fußableger, Sitze und Kofferraum zu streuen? Einmal bewässert wächst und gedeiht der Samen, wie auch Mr. Frays Sperma in der Vagina der Schuldirektorin! Ha! Welch wunderbare Allegorie mir da wieder eingefallen ist."

Mrs. Fray dagegen stiegen wieder die Tränen in die Augen, denn diese Affäre war ein wunder Punkt.

„Nun haben Sie sich nicht so! Was sagen Sie zu meiner Idee?"

„Die Kresse kaufe ich, den Samen musst du verteilen. Den Autoschlüssel besorge ich dir auch!" konstituierte sie und verwies den Jungen mit einem saloppen „und jetzt ab mit dir in den Unterricht!", des Sekretariats.

I BIN SO SAUER Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt