"Du ödest mich so sehr an, ich möchte mich beinahe selbst dafür bestrafen, dein Erbgut in meiner DNA haben zu müssen."
"Harry, benimm dich!"
"Lass mich in Ruhe, alte Gurkenhobel, und wisch mich aus."
Nicht selten kam es in der Casa de Styles zu solch derben Auseinandersetzungen zwischen dem 8-jährigen Tunichtgut Harry und seiner Mutter.
Beinahe tagtäglich stritten sie sich um die Alphatierrolle im Haushalt und um die Oberhand zu gewinnen, würzte Harry seine Offensiven oftmals mit einer Prise zu viel Frechheit, wodurch er sich schon oft die ein oder andere Backpfeife eingehandelt hatte.
"Du bist alt genug, um das selbst zu erledigen!", schrie Mutter Styles und ließ ihren Sohn alleine und hilflos auf der Toilettenbrille sitzend zurück.
Schwer atmend faltete er ein Blatt des Hygienepapiers und grübelte darüber, wie er es wohl schaffen könnte, seine Mutter ihm hörig zu machen.
'So wahr ich hier sitze, werde ich, Harry Styles, schon bald alle Menschen, mit welchen ich auf regelmäßiger Basis sozialen Austausch pflege, unter meiner Ägide haben! Dieses Vorhaben werde ich durch frevelhaftes und anstandsloses Verhalten schon bald in die Tat umsetzen!"
Voller Tatendrang säuberte Harry seinen Rektalausgang so gut es durch seine zugegebenermaßen eher laienhaften Fähigkeiten eben möglich war und verließ das Bad, ohne die Türe hinter sich zu schließen.
Unten angekommen stürmte er wutentbrannt, ohne zu wissen, weswegen er nun so aufgebracht war, die Küche seiner Mutter und war gerade dabei, sie mit ihrer Fettleibigkeit zu konfrontieren, als sie ihm jedoch zuvorkam:
"Junger Bub, wenn du mir gegenüber noch ein einziges Mal so die Fassung verlierst, dann gnade dir Gott. Und jetzt geh auf dein Zimmer, denn ich möchte dich nicht mehr sehen!", tadelte sie ihn, doch Harry ließ diese Tirade kalt, denn innerlich wusste er bereits, dass er Mutters Aufforderung nicht gehorchen würde.
"Nun gut, so sei es, du adipöses Stück!", keifte er zurück und stampfte die Treppe nach oben.
Im Obergeschoss angekommen wollte er doch beinahe in Richtung seines Kinderzimmers gehen, als er in letzter Sekunde noch einlenkte und stattdessen erneut das Badezimmer ansteuerte.
In sich hineingrinsend stellte er sich den Blick seiner Mutter vor, wie sie entsetzt feststellen müsste, wie er sich über ihre Verhaltensmaßregel hinwegsetzte und eben nicht auf sein Zimmer ging.
Mit gespitzten Ohren saß er im Schneidersitz auf dem Badteppich und wartete darauf, Schritte auf der Treppe zu hören. Doch statt Hinweise auf eine Fortbewegung in seine Richtung zu vernehmen, bemerkte er, dass seine Mutter telefonierte.
"Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Letzte Woche war er noch so ein zuckersüßes Kind, aber nun wirkt er wie ausgetauscht. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder. Normalerweise fängt eine solche Trotzphase doch erst im pubertären Stadium an! Ich will es mir gar nicht ausmalen, wie er sich verhalten wird, wenn er älter wird!", weinte sie bitterlich ins Telefon.
Der letzte Satz änderte etwas in Harry. Wie würde er wohl sein, wenn er älter ist? Er würde der frechste und aufmüpfigste Junge auf dem ganzen Pausenhof sein. Niemand würde mit seinem Ball spielen dürfen und auch die Mädchen müssten ihn erst fragen, ob sie mit ihren Hoolahoopreifen üben dürfen. Nicht, weil er es vielleicht machen will, sondern aus Prinzip.
Er würde auf alle sauer sein. Ohne Grund.

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I BIN SO SAUER
FanfictionBad. Was bedeutet es schon, 'bad' zu sein? Gibt es eine genaue Definition, ein Regelbuch, wie man sich zu verhalten hat, um als 'bad' zu gelten? Harry schwimmt in einer Suppe der Unwissenheit und merkt schon bald, dass er es nicht versuchen muss, '...