ᶜʰᵃᵖᵗᵉʳ ᶠᵒᵘʳᵗʸᵒᶰᵉ

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"Ich merks mir fürs nächste Mal." meine ich stattdessen abweisend um nicht zu zeigen wie es mir wirklich geht.

"Wo war ich..? Genau. Als ich dann am nächsten Morgen aufgewacht bin schrie mich bereits meine Mutter an. Es ging sehr schnell, doch der Inhalt war immer gleich. Warum ich abgehauen bin, wo ich war und was ich mir eigentlich erlaube." erzähle ich unsicher weiter.

Ich habe kurz die Erinnerung wieder im Kopf, sie, vor mir. Der erste Mensch den ich an diesem Tag sah war das verzerrte Gesicht meiner Mutter. Bis jetzt jagt es mir noch Angst ein, manchmal habe ich es noch im Kopf wenn ich meine Augen schließe. Da ist sie, fast wie echt und schreit.

"Allerdings begannen sie dann relativ schnell sich hauptsächlich darüber aufzuregen was ich ihnen für Mühe gemacht habe wegen dem Treffen mit der Familie und dem Mädchen."

Jimin seufzt wegen meinen Worten genervt, der aber nicht direkt für mich gedacht war und richtet sich auf.

"Wir reden von dem Mädchen das du nicht magst? Das womit dich deine Eltern verkuppeln wollten? Echt das von der letzten Unterhaltung mit dir, das ist immernoch relevant?"

Jimin scheint es gar nicht glauben zu können, doch ich nicke bei jedem einzelnen Punkt. Das ist leider die traurige Wahrheit.

"Natürlich ist es das." antworte ich auf seine letzte Frage und er schnaubt auf.

"Irgendwie habe ich das nicht so Ernst eingeschätzt. Krass das sie immernoch damit ankommen."

"Mir war es so oder so schon klar das es wieder das Hauptthema wird, ich und mein Leben über das aber meine Eltern entscheiden."

"Und sie haben sich nicht darum gesorgt wo du sein könntest? Das einzige wichtige war echt..dieses beschissene Treffen?" wiederholt er wieder ungläubig meine Worte.

Er kann wohl echt nicht glauben wie komisch und egoistisch meine Eltern sind und bei jedem Mal wo er mich das klar werden lässt, schmerzt es noch mehr.

"Klar. Du schätzt sie falsch ein. Mindestens nach dem dritten Satz, mein Vater kam auch rein, kam so eine Anmerkung die mich so baff machte das ich erstmal nichts sagte. Das nahmen sie dann so auf als hätte ich es aktzeptiert das ich da hin muss. Meine Mutter hat mich sogar in den Arm genommen in dem Moment und mir zugesprochen. Dabei konnte man ihr einfach nur ansehen wie sehr sie mich manipulieren wollte um mir zu sagen, dass das Treffen das richtige für mich wäre." sage ich.

Im Nachhinein weiß ich nicht ob es besser gewesen wäre einfach weiter dagegen an zukämpfen, denn wie hätte es dann geendet? Hätten sie mich komplett auseinandergenommen und in den Wagen gezerrt, natürlich abgesehen davon das sie die nächsten Stunden auch nicht mit mir sprachen? Wenn das meine Zukunft gewesen wäre hätte ich auch da diesen stillen Weg gewählt. Ich war schon immer die Person die von außen immer alles stumm in sich aufnahm. Ich denke an Taehyung. Naja, jedenfalls fast immer..

"Und hast du?" fragt er.
"Was hab ich?" sage ich.
"Akzeptiert?"
"Spinnst du? Nein. Aber ich glaube ich werde eher kampflos in den Abend reingehen. Es ist einfacher als einen Aufstand zu machen." murmle ich entmutigt.

Der jüngere greift vorsichtig nach meinen kalten Händen und guckt mich entrüstet an. Ich erwiedere seinen Blick.

"Sag sowas nicht. Es ist noch nicht vorbei." versucht er mich aufzubauen.

Doch ich fühle mich so. So furchtbar alleine, so verloren in diesem Haushalt wo mich keiner rausholt. Wo keiner auf mich achtet, das was ich will und ich bekomme noch nichtmal das Maul auf um zu sagen was es überhaupt ist.

Ich möchte Jimin küssen. Für eine Viertelsekunde ist da dieses Bedürfniss jemanden zu haben der immer für mich da ist, mich in seinen Armen zu vergraben, zu weinen und nie wieder aufzutauchen bis das alles hier rum ist. Geliebt zu werden, von ihm.

𝐃𝐢𝐩𝐬𝐲┃┃𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt