ᶜʰᵃᵖᵗᵉʳ ᵗʰᶤʳᵗʸˢᶤˣ

5 1 0
                                    

Ab dem Moment wo ich aus dem Schlaf gerissen werde ist mir sofort klar das es jetzt für mich schlimm wird. Die wirren Träume sind für mich rum, jetzt kommt etwas viel viel schlimmeres. Für einen kurzen Moment hatte ich es wie vergessen und konnte kurz von dem ganzen Stress aufatmen. Ich fühlte mich auch ab dem Moment wo ich aufwachte ganz anders, erfrischter und klarer, doch die Tatsache das meine Mutter mich wachgerüttelt hatte macht es nicht besser.

Aber um ehrlich zu sein war nichts anderes zu erwarten, ab dem Moment wo sie merkte das der Zweitschlüssel fehlte oder einfach nur nachguckte und mich in meinem Zimmer fanden, muss ihn klar gewesen worden sein das ich wieder aufgetaucht bin.

In ihrem Blick ist nichts was ich erwartet habe. Keine Erleichterung, keine Angst die verschwindet als ich sie angucke, nur Wut. Pure, eiskalte Wut, die ich irgendwie auch nachvollziehen kann wenn ich daran denke wie es wäre wenn das mein Kind gewesen wäre. Aber spätestens danach ist man dann auch glücklich das es wieder zurück ist, oder nicht?
Bei ihr Fehlanzeige.

"Spinnst du?!"

Diese Worte sind die ersten die ich höre als ich aufwache und auch die letzten für die nächste Zeit.
Nichtmal Zeit habe ich zum reagieren, ich richte mich gerade im Halbschlaf noch auf da greift sie nach meinem T-Shirt und schüttelt mich heftig durch.

"H-eeyyy! Lass mich!" nun bin auch ich wach, innerhalb von Sekunden.

Ungeduldig reiße ich an ihren Händen weswegen sie mich loslässt, doch der eigentliche Schock liegt tief in meinen Knochen. Da ist nämlich die wahre Fassungslosigkeit ihr gegenüber die ich aber nicht zeige und Angst.
Ich habe Angst vor ihr doch das stelle ich nicht richtig fest. Doch die Tatsache das sie handgreiflich mir gegenüber deswegen wird, das höchste was ich erwartet hätte wäre Angeschreie, lässt mich klar werden das diese kurze Flucht die ich begangen habe eigentlich hätte länger gehen sollen.
In diesem Moment, gerade als sie mich so hält, ihre Augen glänzend, wird mir klar das ich hier nicht länger bleiben kann. Für immer.

"Wo warst du?" giftet sie.

"Ist dir nicht klar was du getan hast? Du kannst nicht einfach so verschwinden!" schreit sie.

Das Schütteln wiederholt sich, doch als könnte sie damit Gefühle in mir wachrütteln werde ich immer aggressiver. Der Griff das sie es lassen soll tue ich nochmal, doch zeitgleich stehe ich auf und sitze nun am Bettrand. Ein hastiger Blick auf die Uhr zeigt mir das es früh morgens ist. Nicht mehr lange, dann ist Wochenende. Aber heute muss ich nochmal in die Schule, ich darf nicht einfach wieder so kommentarlos fehlen, ich muss an das denken was Jimin sagte.

Wenn es überhaupt wirklich der Jimin ist den ich kenne.

Bewusst schütteln ich meinen Kopf, der schmerzt. Natürlich ist er das, ich sollte mir nicht länger was vormachen. Ein Volldiot würde bei den Zufällen sogar erkennen das irgendwas nicht stimmt.

"Lass mich, ich bin alt genug. Außerdem konnte ich bei Taehyung schlafen."

Müde reibe ich mir meine Augen jetzt wo sie mich mal nicht anpackt. Ich konnte noch nicht mal richtig wach werden.

Ich vermisse die Stelle unten am Fluss.

"Ach, bei Taeyhung? Wenn das dein Vater hört!"

Fluchend rennt sie aus meinem Zimmer und ich stocke in meiner Bewegung. Meinen Vater hatte ich in der Schlafgetrunkenheit ganz vergessen. Er würde auf meine Worte ganz reagieren, höchstwarscheinlich mit einem richtigen Schlag und nicht nur Rumgezerre an meinem T-Shirt wie meine Mutter.
Wieder ist sie da, diesmal Angst vorm eigenen Vater, doch das darf ich mir nicht anmerken lassen. Ich muss stark vor ihm sein rede ich mir im Halbschlaf ein, doch dann stehe ich flink auf.

𝐃𝐢𝐩𝐬𝐲┃┃𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt