ᶜʰᵃᵖᵗᵉʳ ᵗʷᵉᶰᵗʸˢᵉᵛᵉᶰ

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Im Nachhinein war der Gedanke einfach so schlafen zu gehen doch nicht so toll, denn ich plagte mich die liebe lange Nacht mit Alpträumen.
Es war nicht die Angst vor morgen oder ähnlichem, oder meine Eltern sowie verzerrte Aufnahmen von früher, sondern der Alkohol rede ich mir ein.
Richtig Wissen tue ich es aber nicht.

Ich habe furchtbar geschlafen. Abgesehen davon das ich viel zu spät ins Bett gegangen war, hatte ich genau den wie schon von mir erwarteten Kater und Augenringe. Aber am schlimmsten war das Gefühl in mir das sich ausbreitete, diese Müdigkeit mit diesem trägen.
Alles in mir weint jetzt wo ich hier verschlafen sitze, bereit meinen ersten Versuch ins Bad zu starten. Als könnte ich für nichts Motivation aufbringen und stattdessen gegen die Ecke des Wohnzimmertisches zu fliegen.

"Mir ist schlecht.." murmle ich und schleppe mich hoch.

Kurz wanke ich doch komme dann wieder auf festen Fuß, um mein Handy zu nehmen und dann in Richtung Badezimmer zu laufen.

"Nachteile wenn man so viel trinkt!" schimpft nur Tae der just in diesem Moment schonwieder aus der kleinen Küche kommt und ins Schlafzimmer geht.

Kurz reckt er sich um über meine Haare zu streichen, was ich mit einem murren abtue.

"Wie hast du geschlafen?" fragt er.

Tatsächlich war nicht sein Sofa das Problem, ich kann überall schlafen.

"Gut. Bis auf den Kater."

Ich biege vorsichtig in das kalte Badezimmer mit der kleinen Ecke hinter der Badewanne wo dann das Klo steht und suche nach einer anständigen Zahnbürste. Taehyung hat immer irgendwo welche hier rumliegen.

"Sag mal, waren hier irgendwelche Leute? Polizei oder so?" sage ich.
"Meinst du wegen deinen Eltern?"
"Ja." antworte ich.
"Nein." seine Stimme klingt gedämpft aus dem Nebenzimmer.

Nein, warum denn auch.

Warum wundert es mich überhaupt und warum habe ich mir das überhaupt gewünscht? Irgendwas, eine Nachricht mit der Frage wo ich bin, einfach diese Aufmerksamkeit das ich weiß das ich doch irgendwie wichtig bin. Das man sich doch irgendwie um mich sorgt.
Aber anscheinend ist das nicht so, obwohl ich das weiß ist es enttäuschend.

"Tut mir leid." nun kommt Taheyung wieder aus dem Zimmer raus und guckt mich besorgt an.

Ich ignoriere ihn nur und drücke Zahnpaste auf meine Bürste.

"Schon okay.."

Als ich mit den frischangezogenen Sachen von Taehyung aus dem Badezimmer rausgehe, eine braune Hose und einen dazu passenden beigen Pulli, klingelt dann doch mein Handy und schlägt mein Herz ganz schnell ohne das ich mir so Recht erklären kann warum.
Vielleicht doch eine Nachricht in der sich wenigstens meine Mutter um micht sorgt?

Ungeduldig nehme ich es in die Hand und gucke nach.
Es ist nicht meine Mutter.
Es ist Jimin

Jimin 😈: sag mal..kommst du heute in die schule? ich bin nämlich mit der präsentation fertig und müsste das jetzt nochmal mit dir besprechen.

Ich komme. Wir haben in der dritten zusammen Deutsch, komm dann nach hinten. :❌

Natürlich ist es der Jimin aus der Schule der mir schreibt, aber ich muss trotzdem lächeln als wäre es wie eine Nachricht von meiner Mutter als Beweis dafür das ich wichtig bin. Und als wäre das noch nicht genug motiviert es mich zusätzlich auch noch unglaublich.

Nachdem Taehyung neben mir hungrig sein Müsli in sich reinstopfte und ich nachdenklich nebendran in kleinen Schlücken Milch trank machen wir uns endlich auf den Weg in die Schule.
Taes Frage warum da eine Wodka Flasche auf der Treppe steht umgehe ich geschickt.

Wir reden wenig, aber vorallem spreche ich ihn nicht mehr darauf an wegen dem was er im Kino sagte. Und da er auch nichts dazu sagte, was mir entgegen kam, war das Thema somit für mich abgeschlossen. Warscheinlich hatte er es schon wieder vergessen, während ich so große Auswirkungen in mir miterlebe.

Zu spät kommen tun wir trotzdem, weil sich der Engel auf dem Weg dreimal hintereinander die Schuhe zubinden musste, bis ich es tat und es dann auch hebte.

In der Schule fühlt es sich dann doch komisch an wieder hier aufzutreten und all diese komischen Blicke zu sehen weil sie sich wundern das ich da bin. Erst tut es weh, ich ignoriere es. Aber dann kann ich nicht anders, es macht mich wütend, sie machen mich wütend mit ihrem Leid das sie mir zufügen ohne es zu wissen und baue Blickkontakt auf bis sie erschrocken wieder weggucken.
Und siehe da, ich fühle mich besser.

"Was ist passiert das du so lächelst Yoongi?" Felix begrüßt mich höflich als ich leise mitten im Unterricht an ihm vorbei laufe, darauf Bedacht das der Lehrer nicht mitbekommt das wir ein wenig verspätet reingekommen sind.

"Pscht..nichts, ich bin nur beeindruckt von mir selber."

Das bin ich wirklich, davon das ich den ersten Moment überlebt habe.

"Dann bleib so den Rest des Tages. Glücklich sein steht dir, auch wenn du total fertig aussiehst."

Grinsend setze ich mich wegen seiner Worte schnell hin, behalte aber die Wiederworte ob das jetzt überhaupt noch ein Kompliment war für mich.
Jimin dreht sich auch nur lächelnd zu mir rüber, wessen Blickkontakt ich aber nur kurz anhalte. Stattdessen packe ich eilig mein Zeug aus und innerhalb von Sekunden bin ich so an meine Umgebung angepasst das der Lehrer nichtmal merkt das wir jemals weg waren.
Auch Taehyung wirkt erleichtert, der sonst immer pünktlich ist.

In der Pause wird es dann doch noch mal schwieriger für mich zum wach bleiben, denn mein Rücken schmerzte vom vielen Sitzen so wie auch vom Stehen.

Und wie vereinbart, die Blicke hörten bis dahin auf, kam auch Jimin zu mir, zaghaft lächelnd. In einer ruhigen Minute wo Tae noch Joon neben mir sitzen.

"Gut das du da bist, auch wenn du nicht so gut aussiehst."

Schon der nächste der das sagt.

"Tut mir leid." - "Muss es doch gar nicht. Wir müssen uns nochmal Treffen, ich habe jetzt soweit alles in eine Präsentation verarbeitet. Bist du auch mit den Hefteinträgen fertig?"

Erst jetzt wo er es sagt fällt mir ein das ich ja auch eine Aufgabe habe. Aber natürlich habe ich es vergessen.
Meine Wangen werden doch fast schon ein bisschen heiß und ich habe ein Gewisses Schamgefühl, etwas was ich normalerweise wirklich nie habe. Vorallem nicht bei Präsentationsarbeiten, ich lasse immer ohne groß darüber nachzudenken die anderen arbeiten.

"Nein.." ich senke den Kopf um nicht seinen fragenden Blick zu sehen.
"Ich habs vergessen. Werde es tun wenn wir uns Treffen." gebe ich zu.

Erst ist er still, aber dann lacht er leise auf, mich immer noch anguckend.
Er macht mich nervös, ich hasse es wenn Leute mich angucken, also gucke ich wieder hoch.

"Aber wo Treffen wir uns diesmal? Ich denke nicht bei dir zuhause?"

Wieder lacht er wegen meiner Frage.

"Nein..ich weiß nicht.." antwortet er.
"Warum eigentlich?" hake ich nun doch spontan nach.

𝐃𝐢𝐩𝐬𝐲┃┃𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt