ᶜʰᵃᵖᵗᵉʳ ᶠᶤᶠᵗʸᵗʰʳᵉᵉ

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Ich werde für 5 Tage von der Schule suspendiert. 

Meinen vielen Fehltagen geschuldet entschliessen sie sich zusätzlich zu einer härteren Strafe. Wie viele Tage Taehyung bekommen hat weiß ich nicht, doch es waren aufjedenfall weniger da ich ihn mehr zugerichtet habe.

"Über 200 Fehltage? Yoongi! Was fällt dir ein?"

Meine Mutter schreit schon seit über 15 Minuten mich an während sie uns beide mit dem Auto nach Hause fährt. Sie musste mich abholen, zum Krankenhaus schleppen und untersuchen und nun ist der Höllentrip vorbei.
Ich gucke desintressiert aus dem Fenster und denke an die Zeit wo ich mir wünschte das ihr aufällt wie schlecht es mir geht. Ich hatte immer gehofft das sie merkt das ich schwänze, unterstützend zu den Mobbereien meiner Klassenkameraden, doch sie hats nie gemerkt.

"Yoongi hörst du mir zu?"

Musste es erst so weit kommen das sie erfährt das ich die Hälfte der Zeit nicht in der Schule war? Eine Prügelei, ernsthaft?

"Ja."

"Was ja, denkst du das ist so okay? Wie lange geht das schon so?!" schreit sie.

"Seit 200 Tagen halt." antworte ich genervt.

Direkt im Anschluss bahnt sich ihr nächster Anfall an, doch ich blende sie aus. Es war natürlich nicht richtig, sie kann ruhig auf mich sauer sein, aber das sie es nicht bemerkt hat ist auch ein bisschen komisch. Im Endeffekt ist es mir egal, schließlich habe ich das Schwänzen mittlerweile im Griff.

Mein Blick wandert raus und ich denke an Taehyung und die Leute die um uns herum standen. Ich habe tausende von Nachrichten auf meinem Handy, viele von Jimin, erst wütend, dann besorgt. Ich sollte dem Mochi schreiben, schließlich hat er Angst um mich, doch etwas in mir hat keine Motivation das Handy rauszuholen.

Meine Mutter fährt fluchend in die Einfahrt, es ist lange her das ich sie so aufgekratzt gesehen habe.

"Wie konnte sowas passieren?" kreischt sie.

"In dem man nicht auf seinen Sohn achtet." ich steige murmelnd aus.

"Schieb es ja nicht auf mich!" schreit sie mir noch hinterher, doch ich knalle die Autotür zu und laufe rein.

Mein Nase beginnt wieder zu bluten, doch ich vergesse das es Blut sein könnte sondern wische es an meinen Pulli ab.
Heute ist irgendwie alles so komisch.

"Yoongi." mein Vater stürmt auf mich zu um mir meinen Rucksack abzunehmen.

Was ist passiert? Warum ist er so fürsorglich?

"Seit wann intressiere ich dich?" lalle ich.

Hektisch stellt er die Tasche weg während ich mich trottend umschaue.

"Das müssen die Medikamente sein von denen deine Mutter sprach. Es geht bald wieder, hast du Schmerzen?"

Er will mich am Arm hoch in mein Zimmer führen, doch ich halte auf dem Weg an.
Medikamente also, ich erinnere mich nicht an sie, aber wenn sie der Grund sind warum ich mich so emotionslos fühle, brauche ich mehr davon.

"Lass mich, ich hab mich grad geprügelt und du tust so als wäre ich ein Baby. Nur weil ich eine Schwuchtel bin heißt das nicht das ich nicht einstecken kann."

Die letzten Worte rutschen mir raus. Ich überlege noch nichtmal darüber was ich da gerade gesagt habe, sondern laufe von alleine langsam hoch und in mein Zimmer. Von draußen höre ich meine Mutter die Autotüre schließen damit sie schnell rein und weiter mit mir brüllen kann.

"Ehm..du hast Besuch." ruft mein Vater mir hinterher.

Ich bleibe ruckartig stehen. Das kann nicht sein, das letzte Mal als hier wer war, war vor Ewigkeiten und wegen dem einzigen Grund das meine Eltern total unangenehm sind. Und jetzt haben sie einfach so meinen Vorsatz nach Jahren gebrochen und jemanden reingelassen?

𝐃𝐢𝐩𝐬𝐲┃┃𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt