♫ : Heartburn - Wafia (Felix Cartal Remix)
NINA
Keine Ahnung wie ich es geschafft hatte Gastón Perida für beinahe zwei Wochen aus dem Weg zu gehen, aber ich hatte es tatsächlich irgendwie gemeistert. Nach meinem viel zu tiefsinnigem Gespräch mit Luna hatten sich meine Hormone auch mal wieder eingekriegt und waren mir ausnahmsweise mal nicht bei meinem Plan, ihn und sein perfektes Angesicht zu 'vergessen', in die Quere gekommen. Und wirklich, ich war noch nie so dankbar für das bisschen Kontrolle gewesen - was ich mir durch den harten Knall auf den Boden der Tatsachen auch echt verdient hatte! - was ich mir hatte zurückerobern können. Dadurch dass mein Körper Gastón zunehmend als männliches Wesen wahrgenommen hatte, hatte das nur ein unendliches Chaos in mir ausgelöst, was ich in den letzten Tagen allerdings so ziemlich wieder zusammengekehrt und in Reih und Glied gebracht hatte. Es war gut so wie es war. Gastón würde weiter das Arschloch raushängen lassen, was doch sowieso so typisch für ihn war, und sich ein neues Opfer suchen müssen. Ich hatte so sehr die Lust an ihm verloren, dass ich ihm nicht mal die Genugtuung verschaffte, ihn zu blockieren. Lediglich den Chat mit seinem Spam hatte ich stumm gestellt, aber ich würde ganz sicherlich nicht die Blöße vor ihm verlieren, indem ich ihm auf irgendeiner Weise offenbarte, dass er etwas in mir geregt hatte. Auch wenn es nur die dumme körperliche Anziehung war. Gastón Perida war abgeschrieben und vergessen. Ich musste nur noch irgendwie das Luna-Problem lösen. Wegen ihrer Schwärmerei tat sich mein Magen nämlich ganz schwer. Das machte das Verdauen des kompletten Chaos' komplett unmöglich. Das letzte Bisschen, was nun also noch Herunterzuwürgen war, lag mir wie ein schwerer Stein im Magen. Ein sehr schwerer Stein. Nicht so wie Blei sondern wie Osmium. Und das hatte mit 22,59 Gramm pro Kubikzentimeter die höchste Dichte aus der chemischen Elementetabelle.Vielleicht hatte ich ja deswegen so eine Mühe meinen trockenen Salat herunterzuwürgen. Mein Bauch fühlte sich an wie ein aufgeblasener Luftballon - voll aber wiederum auch nicht gefüllt. Es passte einfach Nichts in mich hinein und mir kam die vorherige Cherrytomate fast schon wieder die Speiseröhre hoch.
Ich musste aber etwas essen. Ich hatte bestimmt schon zwei oder drei Kilo verloren und mein Magen beschwerte sich deswegen auch immer lauter bei mir. Allerdings rebellierte der ganze andere Rest meines Körpers sich dagegen, auch nur irgendwas Runterzubringen. Es war fast so wie ich mir Liebeskummer vorstellte - nur, dass ich eigentlich genau die Rückschlussreaktion erwartet hätte; also dass ich im Endeffekt mehr auf den Rippen hatte. Aber ich hatte keinen verfluchten Liebeskummer. Nicht wegen Gastón Perida. Das war keine Liebe. Mein Gott, seit wann war mein Körper so anfällig geworden? Hatte ich es wirklich so nötig? Ich wusste doch nicht mal, wie fantastisch Sex überhaupt sein konnte.
„Also und an den ausgeschnitten Ärmelnrändern wollte ich dann rosane Strasssteine -...Nina hörst du mir eigentlich zu?!" Luna rüttelte mich unsanft an der Schulter und riss mich somit so hart zurück in die Realität, dass ich hinter einem energischen Husten ein Würgen unterdrücken musste. Den Salat schob ich schließlich angeekelt von mir. Würde ich noch irgendwas in mich Hineinstopfen, lief ich noch in Gefahr mich direkt hier auf dem Tisch vor mir und allen anderen zu übergeben. Obwohl...vielleicht würde ich dann auch endlich das Gift aus meinem Körper loswerden. Ich war ja fast wie eine Drogensüchtige auf Entzug. Krank. In den Dokus hatten die zumindest kalkweiß und verschwitzt ausgesehen. Und das sah schlimmer aus, als die Alkoholvergiftung die Xavier damals gehabt hatte.
Ich schüttelte schnell den Kopf und stieß mich mit den Händen so reflexartig vom Tisch ab, dass ich fast hinten rüberkippte. Zu meinem Glück - oder war es Pech? Ein Koma klang momentan so willkommen - hielt Luna allerdings meinen Unterarm fest und zerquetschte ihn mir mit ihrem erwartungsvollen Blick fast. Das schnürte mir noch mehr die Kehle zu. Mir war erst wirklich bewusst geworden, wie sehr Gastón mich belästigt hatte, als meine Zeit mit Luna zugenommen hatte. Ich hatte jetzt schließlich keinen Grund mehr, dass ich nicht ihren Babysitter spielen und sie somit von dummen Dingen abhalten konnte. Einfach furchtbar. Luna war zwar meine beste Freundin, aber meistens einfach so anstrengend wie ein Kleinkind. Vor allem seitdem sie verknallt war. In Gastón Perida. Der hatte mich wiederum hinterlistig in gewisse Situationen gelockt, in denen ich mich mit ihm auseinandersetzen und in Interaktion treten musste. Rückblickend kam mir aber tatsächlich eine Unterhaltung mit ihm gar nicht so übel vor. Wäre er nicht nicht von Anfang an davon ausgegangen, mir eines Tages an die Wäsche gehen zu können. Wahrscheinlich hatte er gedacht, ich würde ihm noch irgendwann freiwillig die Erlaubnis geben, weil ich seinem 'Charme' so verfallen war. Hah, das ich nicht lache. Seine Überstunden im Fitnessstudio hatten doch schon gereicht. Zu meinem Glück hatte er aber keinerlei Ahnung davon. Würde er auch ganz sicher niemals haben, jetzt wo ich mein Gehirn wieder angeschmissen bekommen hatte. Dank Luna.
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Prince Asshole
Fanfiction❝Mir fällt kein passender Spruch ein.❞ ❝Wofür um mich ins Bett zu kriegen?❞ ❝In mein Bett. Meine Arme. Mein Leben.❞ Start: 24.05.2019 Ende: ---